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Quellenangabe:
Pressekonferenz des Netzwerks der Psychotherapie- einrichtungen für Flüchtlinge (vom 26.04.2011),
URL: http://no-racism.net/article/3791/, besucht am 21.11.2024

[26. Apr 2011]

Pressekonferenz des Netzwerks der Psychotherapie- einrichtungen für Flüchtlinge

Vertreterinnen von NIPE, dem Netzwerk für Interkulturelle Psychotherapie, nehmen am 27. April 2011 im Rahmen einer Pressekonferenz zur geplanten Internierung neu angekommener Flüchtlinge Stellung. Eine Presseaussendung.


Flüchtlinge - Asylgesetzänderung - Stellungnahme Psychotherapienetzwerk

NIPE Presseaussendung vom 26. April 2011

Eine sensiblere Wortwahl beim Thema Asyl kündigt die neue Innenministerin an. Werden da auch sensiblere Gesetze folgen? NIPE, das Netzwerk für Interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung vereint acht Einrichtungen, die in sieben Bundesländern Psychotherapie für Flüchtlinge anbieten. Am 27.4., 10h nehmen VertreterInnen des Netzwerks in einer Pressekonferenz zur im Asylgesetz geplanten Internierung neu angekommener Flüchtlinge Stellung.

PsychotherapeutInnen und PsycholgInnen arbeiten für gewöhlich im Stillen. Manchmal aber ist es notwendig, an die öffentlichkeit zu treten. Die bevorstehende parlamentarische Abstimmung über das neue Fremdenrechtspaket, das auch die 5-7tägige "Anwesenheitspflicht" enthält, ist ein solcher Anlass. Die MitarbeiterInnen der Netzwerkeinrichtungen befürchten, dass nach einer strapaziösen Flucht diese Internierung mit den obligatorischen Durchsuchungen und Kontrollen in der Erstaufnahmestelle retraumatisierend wirken kann und auf jeden Fall die ohnehin gegebene psychische Belastung noch verstärkt. "Die psychische Gesundheit von Flüchtlingen hängt wesentlich von den Aufnahmebedingungen ab. Wir wollen nicht schweigend zusehen, wie Bedingungen, die ohnehin schon krankmachend sind, noch weiter verschlechtert werden", so Marion Kremla, die Koordinatorin des Netzwerks. Schließlich prägt jede Gesetzesänderung die Arbeit der BehandlerInnen: an ihnen liegt es, zu heilen, was durch vermeidbare rechtliche Härten Menschen angetan wurde. Bei einer
Pressekonferenz am 27. April sprechen Vertreterinnen der psychotherapeutischen Behandlungszentren über die Bedenken, die aus psychotherapeutischer und psychologischer Sicht am Einschließen
erschöpfter und oft auch traumatisierter Menschen bestehen - und welche Aufnahmebedingungen stattdessen gesundheitsfördernd wären.


NIPE Presseaussendung vom 15. April 2011

NIPE, das Netzwerk für Interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung vereint acht Einrichtungen, die in sieben Bundesländern Psychotherapie für Flüchtlinge anbieten. Am 27.4., 10h nehmen VertreterInnen des Netzwerks in einer Pressekonferenz zur im Asylgesetz geplanten Internierung neu angekommener Flüchtlinge Stellung.

PsychotherapeutInnen und PsychologInnen arbeiten für gewöhnlich im Stillen. Manchmal aber ist es notwendig, an die Öffentlichkeit zu treten. Die bevorstehende parlamentarische Abstimmung über das neue Fremdenrechtspaket, das auch die 5-7tägige "Anwesenheitspflicht" enthält, ist ein solcher Anlass. Die MitarbeiterInnen der Netzwerkeinrichtungen befürchten, dass nach einer strapaziösen Flucht diese Internierung mit den obligatorischen Durchsuchungen und Kontrollen in der Erstaufnahmestelle retraumatisierend wirken kann und auf jeden Fall die ohnehin gegebene psychische Belastung noch verstärkt. "Die psychische Gesundheit von Flüchtlingen hängt wesentlich von den Aufnahmebedingungen ab. Wir wollen nicht schweigend zusehen, wie Bedingungen, die ohnehin schon krankmachend sind, noch weiter verschlechtert werden", so Marion Kremla, die Koordinatorin des Netzwerks. Schließlich prägt jede Gesetzesänderung die Arbeit der BehandlerInnen: an ihnen liegt es, zu heilen, was durch vermeidbare rechtliche Härten Menschen angetan wurde.
Bei einer Pressekonferenz am 27. April sprechen Vertreterinnen der psychotherapeutischen Behandlungszentren über die Bedenken, die aus psychotherapeutischer und psychologischer Sicht am Einschließen erschöpfter und oft auch traumatisierter Menschen bestehen - und welche Aufnahmebedingungen stattdessen gesundheitsfördernd wären.

Vertreterinnen:

Marion Kremla, asylkoordination österreich, Koordinatorin des Netzwerks NIPE, stellt die wesentlichen Kritikpunkte an der Asylgesetznovelle vor.

Paulina Wessela, Vertreterin des Psychotherapieprojekts OASIS der Volkshilfe Oberösterreich und Leiterin des Bereichs Flüchtlingsbetreuung vergleicht die Novelle mit ihren eigenen Erfahrungen. Sie kam 1989 als Flüchtling nach Traiskirchen. Auch zu dieser Zeit durften Flüchtlinge in der ersten Phase das Lager nicht verlassen.

Ursula Weixler, Psychotherapeutin des Projekts Sintem der Caritas Wien berichtet, wie ihre KientInnen das Ankommen in denErstaufnahmestellen erleben und welche Erlebnisse aus dieser Zeit in der Psychotherapie oft lange nachbearbeitet werden müssen.

Cecilia Heiss, Psychologin und Geschäftsführerin des Psychotherapiezentrums Hemayat in Wien, stellt exemplarisch für die Mitgliedseinrichtungen des Netzwerks den Alltag eines Behandlungszentrums für Flüchtlinge vor: den täglichen Spagat zwischen knappen Ressourcen und Qualitätsanspruch.