Quellenangabe:
W. ist frei - ein toller Erfolg der Buntheit (vom 05.05.2011),
URL: http://no-racism.net/article/3809/,
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[05. May 2011]
Nachdem er am 2. Mai 2011 im Zuge einer Kontrolle verhaftet wurde, drohte ihm die Abschiebung. Proteste führten dazu, dass W. mittlerweile aus der Schubhaft entlassen wurde.
das überraschend schnelle einlenken der behörden, die heutige freilassung w.'s aus der schubhaft, die nun im nachhinein angeblich gar keine war (auch egal), ist ein riesenerfolg für alle, die sich den abschiebewahnsinn nicht mehr länger gefallen lassen wollen.
gestern haben sich vor der polizeidirektion menschen aus allen richtungen und ecken und enden, mitten und wenigermitten unserer gesellschaft zusammengefunden und nicht lange nach einer partei oder sonstigen politischen ausrichtung gefragt, sondern sich klar für ein ziel eingesetzt: schluss mit dem abschiebewahnsinn.
die geschichte von w. steht beispielhaft für viele. jede abschiebekarriere ist bei genauerer betrachtung absurd. es gibt keinen fall, wo abschiebung als menschlich richtig anzusehen ist.
die stärke der gestrigen bewegung muss der anfang für ein gemeinsames deutliches auftreten auch in zukunft sein. menschen, die nicht wollen, dass andere menschen kriminalisiert werden, nur weil sie von wo anders kommen, stehen auf und gehen vor die behörden und die politik.
dabei sind wir weder bittstellerInnen noch lassen wir uns auf einzelfälle und sonderregelungen reduzieren. uns ist jeder weg recht, der dem abschiebewahnsinn ein ende setzt. wir fordern, dass nicht mehr in unser aller namen menschen des landes verwiesen werden, die bei uns mit recht sicherheit und schutz suchen. diesen sollen sie auch finden.
w. - so ist der derzeitige verhandlungsstand zwischen der familie klebel und den behörden - soll ein künstlervisum bekommen, damit er sein ihm bereits mit stipendium zugesagtes studium am SEAD (salzburg experimental academy of dance) absolvieren kann.
ob er der form halber deshalb wirklich nach ghana ausreisen muss, wie sich das derzeit noch die behörden vorstellen, muss abgewartet werden. so mancher bürokratische fels muss da noch aus dem weg geräumt werden.
wesentlich ist: es gibt behörden, die nach einem bunten aufstand ein einsehen haben. wir müssen dafür sorgen, dass es nicht bei einzelfällen bleibt. denn das müssen wir uns bewusst machen: während wir feiern, dass w. freigelassen wurde, werden andere - von denen wir nicht erfahren - still und unauffällig abgeschoben. oft auch in den tod. wir dürfen uns daher nicht mit einzelerfolgen zufrieden geben, sondern müssen weiter lautstark fordern:
schluss mit dem abschiebewahnsinn.
bleiberecht für alle.
Artikel übernommen von bernhardjenny's blog, :: bernhardjenny.wordpress.com, 04. Mai 2011.