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Quellenangabe:
Oury Jalloh, das war Mord! (vom 12.03.2012),
URL: http://no-racism.net/article/4046/, besucht am 23.11.2024

[12. Mar 2012]

Oury Jalloh, das war Mord!

Kundgebung am 13. März 2012 um 12:00 Uhr Mittag mit viel Lärm vor der Deutschen Botschaft in Wien, Sammelpunkt Ecke Metternichgasse / Strohgasse (Nähe Rennweg). Aufruf der lokalen Gruppe von Afrique Europe Interact.

Es ist 7 Jahre her, dass Oury Jalloh im Dessauer Polizeigewahrsam an Händen und Füssen gefesselt, auf einer feuerfesten Matratze fixiert, angezündet wurde. Der leitende Beamte hat trotz wahrgenommener Schreie von Oury Jalloh den Feueralarm abgeschaltet und die Sprechanlage deaktiviert. Oury Jalloh starb in der Zelle an Hitzeschock; es wurde ihm vorgeworfen, den Brand selbst gelegt zu haben. Damals nahm die Staatsanwaltschaft nur widerwillig Ermittlungen auf. Es dauerte zwei Jahre bis es endlich zu einem Prozess kam, bei dem festgestellt wurde, dass sein Leichnam Spuren physischer Misshandlung aufwies. Dennoch hatten sich die beiden Polizisten nicht wegen Mord, sondern wegen "fahrlässiger Körperverletzung" bzw. wegen "Körperverletzung mit Todesfolge" zu verantworten und wurden 2008 vom Landgericht Dessau freigesprochen. Im Januar 2010 hob der Bundesgerichtshof den Freispruch gegen einen der Beamten wieder auf. Seitdem läuft das Verfahren. Am 13.März wird über einen Befangenheitsantrag gegen das Gericht entschieden, da dieses das Verfahren trotz unzähliger Lügen, Widersprüchen und den ungeklärten Todesumständen, einstellen wollte. Gleichzeitig wird durch Einschüchterung und Repression versucht, den Protest möglichst klein zu halten; so kam es etwa am siebten Todestag in Dessau während einer Mahnwache zu gewaltsamen Übergriffen der Polizei auf Demonstrant*innen.

Auch wir von Afrique-Europe Interact wollen den Fall Oury Jalloh anmahnen und dabei auf rassistische Vorfälle mit Todesfolge in Österreich aufmerksam machen: