Quellenangabe:
Ermittlungsverfahren wird eingestellt - Kundgebung am ersten Todestag von Christy Schwundeck (vom 13.03.2012),
URL: http://no-racism.net/article/4048/,
besucht am 21.11.2024
[13. Mar 2012]
Initiative Christy Schwundeck: Ermittlungs- verfahren wegen Verdacht des Totschlags im Falle um Christy Schwundeck wird eingestellt! -- Gedenkdemo in Frankfurt am 19. Mai 2012, dem ersten Todestag von Christy Schwundeck.
Am 19.05.2012 jährt sich der Tod von Christy Schwundeck, einer Nigerianerin mit deutscher Staatsangehörigkeit. Christy Schwundeck wurde am 19.05.2011 im Jobcenter Gallus in Frankfurt am Main durch eine Polizistin erschossen.
Die ICS: Initiative Christy Schwundeck setzt sich seitdem dafür ein, dass die Öffentlichkeit Transparenz und Aufklärung über die Umstände ihres Todes erhält.
Die Initiative Christy Schwundeck fordert deshalb Aufklärung darüber, wie es zum Tode von Christy Schwundeck kommen konnte. Nur konsequente Verfolgung und transparente Informationen können das Gefühl von Gerechtigkeit wieder herstellen.
Jede Person, die uns in dieser Aktion und in unserer Forderung "Aufklärung und Gerechtigkeit" unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, mit uns an den Tod von Christy Schwundeck gemeinsam zu gedenken.
Gerechtigkeit und Aufklärung !
Für Christy Schwundeck!
Die "Initiative Christy Schwundeck" ist äußerst betroffen über den Bescheid der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Diese geht von der Unschuld der Beschuldigten aus und hat das Verfahren eingestellt.
Wir, die ICS, haben dieses Ergebnis befürchtet, weil
- sowohl die ermittelnde Behörde wie auch die Beschuldigte Hoheitsträger sind
- erfahrungsgemäß in Zusammenhang mit Straftaten durch öffentliche Träger gegen Ausländische Mitbürger_innen geringere Maßstäbe angesetzt werden als bei Deutschen Geschädigten
- die Getötete aus einer gesellschaftlichen und sozialen Schicht kommt, für die kein Lobbyismus in Deutschland besteht
- es sich "nur" um eine schwarze Frau, ohne Familie und ohne festes soziales Gefüge handelte, auch wenn sie deutsche Staatsbürgerin war.
Unsere Betroffenheit und Entschlossenheit, weiter den Bruder bei seinen Mühen um sachliche und gerechte Aufklärung zu unterstützen, ist groß! Die Staatsanwaltschaft geht von einem rechtswidrigen gefährlichen Angriff durch Christy Schwundeck aus, weshalb sie den tödlichen Schuss durch die Polizistin als eine angemessene und notwendige Notwehr-Handlung wertet.
Anbetracht der Tatsache, dass 2 Sicherheitsleute, 2 Sachbearbeiter und 2 Polizisten im Raum waren, erscheint uns die Bewertung der Staatsanwaltschaft eklatant falsch. Auf die Möglichkeit einer eventuellen situativen psychischen Notsituation der Getöteten geht die Staatsanwaltschaft ebenso wenig ein wie auf den Umstand, dass keinerlei De-Eskalierungsversuche seitens der Staatsdiener_innen unternommen wurden.
Wiederum erscheint uns die Hoheit einseitig blind bei der Ermittlung von Todesursachen einer Ausländerin, wie wir es aus zahlreichen anderen Fällen in Zusammenhang mit ausländischen Todesfällen in jüngster Zeit im Staate Deutschland hinreichend erfahren haben.
Daher wird die ICS alle ihr möglichen Aktivitäten mobilisieren, damit dieser Fall auch seitens des Staates, dessen Diener während der Tat involviert waren, vollständig aufgeklärt wird und angemessene Maßnahmen getroffen werden
Wir Fordern Aufklärung !
Wir Fordern Gerechtigkeit !
Touch One Touch All !
Initiative Christy Schwundeck
Quelle: :: thevoiceforum.org, 04. Mar 2012 (bearbeitet)