Quellenangabe:
Kundgebung zum Prozessauftakt - Bericht und Bilder (vom 04.03.2002),
URL: http://no-racism.net/article/406/,
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[04. Mar 2002]
Am 1. Tag des Prozesses zeigten AktivistInnen, wie unwürdig mit Menschen bei Deportationen umgegangen wird. Auf Flugzeugsesseln saßen "Schübe", die mit Klebebändern und rot-weiss-roten Baustellenabsperrbändern symbolisch an den Sitzen "fixiert" wurden.
Bewacht wurden sie von Fremdenpolizisten und einem teilnahmslos herumsitzenden, zeitungslesenden Mitarbeiter des Menschenrechtsbeirates. Dazu wurde das medizinischen gutachten von Prof. Brinkmann verlesen, um einen Einblick zu geben, unter welchen schrecklichen Qualen Marcus Omofuma langsam starb. (Bericht mit vielen Bildern).
Am Montag, 4.3.2002, dem ersten Tag im Prozess gegen die drei Fremdenpolizisten, die am Tod Marcus Omofumas schuld sein sollen, fand vor dem Landesgericht Korneuburg eine antirassistische Kundgebung statt. Ca. 70 - 90 Personen nahmen daran teil.
Einige AktivistInnen stellten in einer theatralischen Aktion eine sogenannte "Problemabschiebung" dar. Drei Personen wurden wie Pakete an Flugzeugsessel gebunden und mit Klebebändern festgeschnallt. Ein verklebter Aktivist sollte kurz nach Beginn des Prozesses in das Landesgericht und schlussendlich in den Verhandlungssaal getragen werden um anschaulich zu zeigen, wie beispielsweise Marcus Omofuma im Zuge seiner Abschiebung behandelt worden war. Nach einem kurzen Handgemenge wurden die DemonstrantInnen von den anwesenden PolizistInnen aus dem Geb?ude gedrängt. Der verklebte Aktivist wurde bei der Aktion leicht verletzt und wurde später ärztlich untersucht. Diagnose: Prellung eines Halswirbels.
Die Kundgebung dauerte bis 12 Uhr, auch das große, 100 m? Omofuma-Transparent mit dem Text "SPÖ prepared the ground, Racism kills, Stop deportations" wurde ausgerollt.