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Quellenangabe:
Tunis : Eltern eines jungen verschwundenen Migranten versuchen Selbstverbrennung (vom 22.04.2012),
URL: http://no-racism.net/article/4081/, besucht am 21.11.2024

[22. Apr 2012]

Tunis : Eltern eines jungen verschwundenen Migranten versuchen Selbstverbrennung

Am Abend des 19. April 2012 haben die Eltern eines jungen verschwundenen Migranten, der ohne Visum nach Lampedusa aufgebrochen ist, sich im Stadtviertel El Kabaria von Tunis in Brand gesetzt.

Die Mutter wurde mit lebensgefährlichen Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Diese Verzweiflungstat ist tragischer Ausdruck des Protests gegen die Anti-Migrationspolitik der EU. Die Familien verschwundener MigrantInnen versuchen seit mehr als einem Jahr, die italienischen und tunesischen Behörden dazu zu bewegen, eine klare Antwort über das Schicksal der Verschwundenen zu geben. Vergeblich. Bis jetzt wurde keine Klarstellung präsentiert durch die italienischen Behörden, obwohl sie die Fingerabdrücke der Verschwundenen bekommen haben.

Das Tunesische Forum für ökonomische und soziale Rechte hält es für äußerst dringend, dass eine klare Antwort über das Schicksal dieser Jugendlichen gegeben wird. Eine Antwort, die wir als das Mindeste einschätzen gegenüber den schwer belasteten Eltern. Es ist Zeit, dass Regierungen und Behörden auf beiden Seiten des Mittelmeers die Verantwortung für die Konsequenzen ihrer Politik übernehmen, die zum Verschwinden und zum Tod führt und Hunderte von Familien zerbricht und in Trauer versetzt.

Der Präsident
Abderahmene Hedhili
Forum Tunisien pour les Droits Economiques et Sociaux
(Tunesisches Forum für ökonomische und soziale Rechte)

Quelle :: euro-police.noblogs.org, 21. April 2012.