Quellenangabe:
Saualmschließung: Besonderen Betreuungsbedarf neu definieren (vom 05.10.2012),
URL: http://no-racism.net/article/4205/,
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[05. Oct 2012]
Die asylkoordination österreich begrüßt die längst fällige Schließung der Sonderanstalt auf der Saualm. "Ein Saualm-Nachfolgeprojekt wäre nur die Wiederholung eines falschen Betreuungskonzepts," kritisiert Anny Knapp von der asylkoordination die Ankündigung des Flüchtlingsreferats, einen neues Sonderbetreuungsquartier eröffnen zu wollen.
Die neue Landesflüchtlingsbeauftragte Barbara Gutsche scheint an dem Konzept der Absonderung festzuhalten, wenn sie nun die Quartiersuche außerhalb der Ballungsräume ankündigt und eine generalpräventive Wirkung durch die Isolation von Asylsuchenden erwartet. Haben Asylsuchende mehr Möglichkeiten, am lokalen gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, wirkt sich dies positiv auf ihre Bereitschaft zu konstruktiven Konfliktlösungen, ihre Zufriedenheit und Gesundheit aus, ist die asylkoordination überzeugt. Es ist selbstverständlich nicht Aufgabe des Landesflüchtlingsbüros, tatverdächtige oder verurteilte Asylsuchende zur Verantwortung zu ziehen, das obliegt den Gerichten, die auch im Falle einer erwiesenen Schuld die Sanktionen festzulegen haben.
Flüchtlingsunterkünfte, die Asylsuchende mit besonderem Betreuungsbedarf aufnehmen und fachgerecht betreuen, sind jedenfalls nötig, das zeigen die Beispiele in anderen Bundesländern. Denn viele Flüchtlingsquartiere sind nicht geeignet, behinderte Asylsuchende zu beherbergen oder Pfegebedürftige zu betreuen. Auch Asylsuchende, die therapeutisch betreut werden, sollten bei den Überlegungen zur Sonderbetreuung bedacht werden. In allen diesen Fällen ist durch die Nähe zu Zentren die adäquate Betreuung jedenfalls leichter und kostengünstiger zu gewährleisten als durch Unterbringung in abgelegenen Gebieten. Die asylkoordination österreich hofft, dass nun durch den personellen Wechsel in der Leitung des Landesflüchtlingsbüros ein Umdenken und eine Orientierung an den Bedürfnissen der Betroffenen möglich werden.
Presseaussendung der asylkoordination vom 05. Oktober 2012, :: asyl.at