Quellenangabe:
Refugee Camp Vienna: Kritik an Bedrohung durch die Polizei (vom 26.02.2013),
URL: http://no-racism.net/article/4407/,
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[26. Feb 2013]
Aussendung des Refugee Camp Vienna vom 25.02.2013. Am Freitag, 22.02.2013, Nachmittag wurde ein Flüchtling von der Polizei mitgenommen, sein Verbleib ist bislang unbekannt.
Refugee Camp Vienna: Flüchtlinge aus der Votivkirche kritisieren Bedrohung durch die Polizei
Ein Kirchenbewohner von der Polizei mitgenommen
Die protestierenden Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche sehen sich, trotz ihres erklärten Interesses an Verhandlungen mit Politik und Behörden, zunehmendem Druck durch die Polizei ausgesetzt. Mehrfach führten ZivilpolizistInnen, in den letzten Tagen vor der Votivkirche und benachbarten Uniräumen Personenkontrollen durch, am Freitag Nachmittag wurde ein Flüchtling von der Polizei mitgenommen, sein Verbleib ist bislang unbekannt. Dazu Shahjahan Khan, protestierender Refugee aus der Votivkirche: "Wir wollen verhandeln, aber die Polizei bedroht uns. Immer öfter werden wir, ohne dass wir irgend etwas getan hätten, vor der Kirche beobachtet, angehalten und kontrolliert, oft von Beamten in Zivil, die sich uns gegenüber nicht zu erkennen geben. Am schlimmsten ist, dass einer von uns von der Polizei festgenommen und mitgenommen wurde und wir immer noch nicht wissen, was mit ihm passiert ist. Unser Freund muss dringend freigelassen werden!"
Zuletzt hatten die Flüchtlinge in einem Antwortschreiben auf den Brief von Präsident Fischer ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Wir laden den Herrn Präsidenten und die Verantwortlichen in der österreichischen Politik dazu ein, mit uns über eine Lösung für unsere Situation zu verhandeln. Was wir brauchen, ist ein legaler Aufenthaltsstatus, der uns ein sicheres Leben in Österreich ermöglicht. Denn in den Ländern, aus denen wir geflohen sind, gibt es kein sicheres Leben. Die Polizei muss damit aufhören, die Chance für lösungsorientierte Verhandlungen zu untergraben, indem sie unschuldige Menschen bedrängt und einsperrt," betont Shahjahan Khan.
Trotz ihrer bedrängten Situation arbeiten die Flüchtlinge unbeirrt mit ihren UnterstützerInnen daran, eine Verhandlungsgruppe aufzubauen, die demnächst mit den zuständigen Institutionen in Kontakt treten soll.