Quellenangabe:
Solidarität mit den streikenden Geflüchteten in Wien (vom 27.09.2013),
URL: http://no-racism.net/article/4536/,
besucht am 22.12.2024
[27. Sep 2013]
Die kämpfenden Non-Citizens in Bayern senden die Kraft der Solidarität an die Geflüchteten in Wien, die seit letztem Jahr an für ihre Rechte kämpfen. Der Kampf der Non-Citizens in Bayern dauert schon fast zwei Jahre.
Nachdem die Votivkirche am letzten Sonntag (22. September 2013) die polizeiliche Räumung von euch protestierenden Non-Citizens veranlasst hat, wollen wir, die kämpfenden Non-Citizens in Bayern, euch die Kraft der Solidarität senden. Wörter, die euch zeigen, dass, selbst wenn ihr euch in der Gesellschaft isoliert fühlt, wir zusammen stark bleiben, bis wir diesen Ausschluss aus der Gesellschaft, die Isolation niederreißen. Auch, wenn wir in verschiedenen Bereichen protestieren, kämpfen wir gemeinsam für das gleiche Ziel: für ein Leben mit einem Bürger_innen-Status, ohne die Angst vor Abschiebung.
Wir Non-Citizens in Deutschland führen unseren Kampf seit fast zwei Jahren. Wir realisierten verschiedene Demonstrationen in verschiedenen Städten in Deutschland. In diesen Demonstrationen waren es manchmal 7000 Teilnehmende. Wir protestierten 2012 mittels einer Bustour durch ganz Deutschland, auch starteten wir einen Protestmarsch nach Berlin, wobei wir 500 Kilometer zu Fuß zurücklegten. Außerdem organisierten wir den Europäischen Geflüchteten-Kongress, führten einen Hungerstreik in München durch und als Neuestes starteten wir unseren Protestmarsch von Würzburg und Bayreuth nach München. 15 Tage marschierten wir, wobei wir meist von der Polizei geschlagen wurden und nun Bußgelder zu zahlen haben, aber wir hörten nicht auf, einen Fuß vor den anderen zu setzen und erreichten schließlich München. Am 17.09.2013 hatten wir ein Treffen mit einigen Abgeordneten des Bayerischen Landtags in München und als Nächstes werden wir uns mit dem Präsidenten des sog. "Bundesamts für Migration und Flüchtlinge" am 30.09.2013 treffen. (Anm. von no-racism.net: Das Treffen wurde seitens des "Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge" kurzfristig :: abgesagt.)
Bis zur Annahme unserer Anträge werden wir auch weiterhin diese Art von Protesten, welche durch die massive Polizeigewalt erschwert werden, weiterführen, denn es gibt nur einen Weg: weiter gegen diese Gesetze, die uns unsere grundlegenden Menschenrechte verwehren wollen, zu kämpfen. Wir werden auf jedem Level, jeder Plattform für unsere grundlegenden Menschenrechte gemäß der Erklärung der Vereinten Nationen weiter kämpfen.
Wir von REFUGEE STRUGGLE FOR FREEDOM zeigen Solidarität mit den Geflüchteten in Wien, Österreich, die vom letzten Jahr an für ihre Rechte kämpfen. Wir verurteilen alle Arten von Aggression seitens der Regierung von Österreich gegen diese Flüchtlinge, welche friedlich für ihre grundlegenden Menschenrechte protestieren. Die Regierung Österreichs sollte keine Zeit verlieren und sofort ihre Forderungen, die sich auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte beziehen, umsetzen, sodass ihr eine positive Rolle in der Gesellschaft spielen könnt. Niemand kann uns den Zugang zu und die Ausübung von grundlegenden Menschenrechten für längere Zeit verwehren.
Wir Non-Citizens kämpfen alle zusammen! REFUGEE STRUGGLE FOR FREEDOM wird weitergehen und we will rise!