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Quellenangabe:
Refugee Protest Vienna update (vom 12.11.2013),
URL: http://no-racism.net/article/4570/, besucht am 22.12.2024

[12. Nov 2013]

Refugee Protest Vienna update

Im Folgenden ein Bericht über die Aktivitäten des Refugee Protest Camp Vienna seit dem erzwungenen Auszug aus der Akademie der Bildenden Künste am 05.11.2013.

Nachdem das Refugee Protest Camp Vienna Ende Oktober 2013 das Servitenkloster aufgrund bevorstehender Umbauarbeiten verlassen musste, wurde Zuflucht in der Akademie der Bildenden Künste gesucht. Das Rektorat der Akademie hatte sich zwar verbal mit den Forderungen der Refugees solidarisch erklärt, eine konkrete Umsetzung vor Ort blieb jedoch aus. Am Dienstag, 05.11.2013, mussten die Refugees die Akademie wieder verlassen.

Gesucht: :: Ein Haus für Refugees

Bereits im Oktober hatten die Refugees die Öffentlichkeit um Hilfe gebeten, um eine gemeinsame Unterkunft zur Fortsetzung des politischen Protests zu finden. Mit einem :: Video wurde versucht, ein Haus für Refugees zu finden.

:: Protestaktion bei einer Caritas-Veranstaltung

Am Abend des 05.11.2013 protestierten einige Refugees und Unterstützer_innen bei der Verleihung eines Journalist_innenpreises durch die Caritas in der Brunnenpassage in 1160 Wien. Die Rolle der Caritas wird nicht von allen Seiten der Refugee Protest Bewegung als positiv eingeschätzt. Flugzettel, die bei der Aktion verteilt wurden, verdeutlichen dies: "We demand human rights, not charity" - es geht um Menschenrechte, nicht um Almosen.

Mikl-Leitner und das ICMPD

Am Donnerstag, 07.11.2013, fand eine :: Protestaktion anlässlich der 20jährigen Bestandjubiläums des ICMPD statt.
"Innenministerin Johanna Mikl-Leitner eröffnet die 20. Jahresfeier des ICMPD - International Centre for Migration Policy Development in der Bundeswirtschaftskammer. Die Wirtschaft will sich "ihre" MigrantInnen aussuchen, Menschenrechte gelten dabei nicht. Während sich WirtschaftsvertreterInnen mit Schampus zuprosten, geht das Morden im Mittelmeer weiter.
Wir werden nicht zulassen, dass dieses Event ohne Proteste statt findet!"


Das ICMPD ist eine führende Organisaton im europäischen Migrationsregime und hat ihren Sitz in Wien. Siehe :: diesen Artikel aus dem Jahr 2000.

Gemeinsames Gedenken an das November-Pogrom

Am Samstag, 09.11.2013, veranstaltete der Verein "Sevitengasse 1938" eine :: Gedenkveranstaltung zum November-Pogrom 1938. Die Refugee-Bewegung beteiligte sich an der Gedenkveranstaltung.


Am Dienstag, 12.11.2013, erschien in der Tageszeitung 'der Standard' ein Leserkommentar von einem der Refugee-Aktivisten, Mir Jahangir. Er kritisiert in dem Artikel die in Österreich und Europa vorherrschende Doppelmoral wenn es um Geflüchtete geht: Einerseits werden Tränen vergossen, wenn Flüchtlinge im Meer ertrinken, andererseits werden die Mauern der Festung Europa immer höher und unüberwindbarer gebaut und dadurch die Risiken für Flüchtlinge immer größer. Er bezieht sich auch auf die europaweite Dimension der Refugee-Proteste: in Amsterdam, Kopenhagen, Berlin, Hamburg, München sprechen ebenso wie in Wien Refugees für sich selbst und lassen sich nicht vereinnahmen.
:: Hier zum vollständigen Artikel von Mir Jahangir.

Zur Zeit vorrangig ist für das Refugee Protest Camp Vienna die Suche nach einer gemeinsamen Unterkunft.

Für Sonntag, 24.11.2013 - dem Jahrestag des Protestmarsches von Traiskirchen nach Wien - sind verschiedene Aktivitäten geplant.

weitere Infos: :: refugeecampvienna.noblogs.org