Quellenangabe:
Recht auf Stadt! (vom 19.03.2014),
URL: http://no-racism.net/article/4606/,
besucht am 31.10.2024
[19. Mar 2014]
In Wien und Graz haben sich Leute unter dem Label "Recht auf Stadt" organisiert um einen kollektiven Prozess zum Aufbau einer ganz anderen urbanen Gesellschaft mitzugestalten.
Seit kurzem ist die website online, no-racism.net dokumentiert den ersten Aufruftext.
Was will das "Recht auf Stadt"?
Unter dem Slogan "Recht auf Stadt" haben sich in den letzten 10 Jahren rund um den Globus vielfältige Bündnisse formiert. Wir sind Teil dieser Bewegung. Wir setzen uns für ein Recht auf Stadt für alle ein und unter "alle" verstehen wir in erster Linie diejenigen, denen dieses Recht heute verwehrt wird. Denen das "Recht auf Stadt" und somit das Recht auf aktive und gleichberechtigte Teilhabe und Gestaltung der urbanen Gesellschaft verwehrt wird, weil sie zu arm sind, weil sie die falsche Staatsbürgerschaft haben, weil keine Lobby für sie eintritt und weil sie keine Macht haben. Aber auch deswegen verwehrt wird, weil sie andere Vorstellungen für ihr Leben haben als sie die Norm vorsieht. Weil sie beispielsweise keine Lust haben, sich an den Wertvorstellungen der Konsumgesellschaft zu orientieren oder für sie das Streben nach Lohnarbeit keine Tugend ist. Weil sie es noch nicht verlernt oder aufgegeben haben, sich eine andere urbane Zukunft auszumalen und weil sie genau deswegen in dieser Stadt gemeinsam etwas ändern wollen.
Städte sind seit jeher Orte, die unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Ideen und unterschiedlichen Lebensentwürfen versammeln und das ist gut so. Diese Menschen tauschen Gedanken aus und entwickeln im Austausch neue, sie kooperieren, sie diskutieren, sie streiten, sie feiern, sie lieben sich oder sie ignorieren sich. In der Stadt ist all das möglich, muss all das möglich sein, damit die Stadt der Ort jener urbanen Gesellschaft ist und bleibt, die sie charakterisiert. Der Stadt von heute droht eben diese Eigenschaft abhanden zu kommen, weil sich Stadtpolitik in erster Linie am Standortmarketing und Städtewettbewerb orientiert, weil sich Politiker und Politikerinnen mehr für das Image der Städte als für die Lebensqualität und Bedürfnisse ihrer Bewohner und Bewohnerinnen interessieren. Weil das Leben in den Städten immer teurer wird und der reine Lebenserhalt eine Dauerbeschäftigung ist, die keine Zeit für Muße lässt. Muße, die notwendig ist, um eine andere Stadt erst denken zu können.
"Recht auf Stadt" ist für uns gemeinsamer Ausgangspunkt eines kollektiven Prozesses mit dem wir uns im Hier und Jetzt aktiv am Aufbau einer ganz anderen urbanen Gesellschaft beteiligen. Uns allen steht dieses "Recht auf Stadt" zu. Wir lassen es uns nicht länger vorenthalten. Wir nehmen uns unser "Recht auf Stadt".
Plant ihr eine Veranstaltung zu städtischer Armut, Verdrängung, Spekulation, steigenden Miet- oder Bodenpreisen, Reichenghettos oder neuen Banken-, Bahnhofs- oder Universitätsvierteln? Startet ihr eine Initiative oder wollt mit einer Aktion auf Verdrängungsprozesse in eurem Stadtteil hinweisen? Dann setzt unser Logo (zu finden unter :: "Downloads") auf euer Flugblatt oder Plakat, schickt den Veranstaltungshinweis zur Veröffentlichung an die Plattform und nutzt unseren Verteiler, um darauf aufmerksam zu machen. Wenn du uns eine Veranstaltungsankündigung zukommen lassen willst, dann benutze bitte unser :: Termin-Formular! Du bist natürlich gerne zu einem unserer offenen RaS-Treffen in Wien oder Graz eingeladen. Näheres dazu findest du unter :: Termine. Du willst eine lokale RaS-Gruppe aufbauen und brauchst dafür Unterstützung oder hast ein anderes Anliegen? Dann kontaktiere uns unter: contact (at) rechtaufstadt.at.
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