Quellenangabe:
Arbeit ohne Papiere, ... aber nicht ohne Rechte! (vom 08.08.2014),
URL: http://no-racism.net/article/4643/,
besucht am 24.11.2024
[08. Aug 2014]
Antirassistische Plakatserie zu Arbeits- und Sozialrechten bis 15.9.2014 in den Schaufenstern der IG BILDENDE KUNST, für UNDOK - Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender
'Lohnarbeit von Migrant_innen ohne Aufenthalts- und/oder
Arbeitspapiere ist unsicher, schlecht bezahlt und gefährlich. Wir
sprechen dabei von undokumentierter Arbeit.', erklärt UNDOK, die
Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert
Arbeitender. Auch wenn viele Migrant_innen keinen oder lediglich einen eingeschränkten Arbeitsmarktzugang haben und Arbeitgeber_innen diese Situation ausnutzen, so bedeutet das noch lange nicht, dass keine Arbeits- und Sozialrechte gelten. Doch diese Rechte tatsächlich einzufordern, ist in der Praxis nicht so einfach.
Im Juni hat daher UNDOK eröffnet. Die Mitarbeiter_innen von UNDOK
informieren undokumentierte Arbeitnehmer_innen über ihre Rechte,
beraten kostenlos in mehreren Sprachen und bieten - stets mit Blick
auf die aufenthaltsrechtliche Situation - Unterstützung, um Arbeits-
und Sozialrechte gegenüber Arbeitgeber_innen einzufordern und wenn
nötig auch vor Gericht durchzusetzen.
Zu wenig oder keinen Lohn erhalten?
Accident at work or sick?
Hiç iznin yok mu?
14 heures de travaillées - 8 de payées?
Ti ima prava - iako nema papire!
Auch die IG BILDENDE KUNST ist bei UNDOK aktiv. 'Schließlich müssen
sich auch Künstler_innen ohne EU-/EWR-Pass mit Einschränkungen am
formellen Arbeitsmarkt herumschlagen und geraten in die Situation,
un(ter)dokumentiert zu arbeiten, um ihre Existenz zu sichern.', so
Vasilena Gankovska, Vorsitzende der IG BILDENDE KUNST: 'Ebenso sind
Studierende, Asylwerber_innen und viele andere Migrant_innen in
jeweils unterschiedlicher Form betroffen. Dieser strukturellen
Diskriminierung wollen wir als Interessenvertretung im Kontext von
UNDOK gemeinsam etwas entgegensetzen.'
Bei UNDOK geht es schließlich nicht bloß um kompetente Einzelfallberatung. Die Förderung der (Selbst-)Organisierung von undokumentierten Kolleg_innen ist ebenso ein wichtiges Anliegen wie
Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die Verbesserung der sozialen
Lage von undokumentiert Arbeitenden. So soll letztlich die Position
aller Lohnabhängigen gestärkt werden.
UNDOK ist eine Initiative von Gewerkschaften (GBH, GPA-djp, PROGE,
vida), der Arbeiterkammer Wien, der Österreichischen
Hochschüler_innenschaft, NGOs sowie selbstorganisierten
Migrant_innenorganisationen und antirassistischen Aktivist_innen.
UNDOK ist als Verein organisiert, die Anlaufstelle hat ihren Sitz in
Wien in den Räumlichkeiten des ÖGB (Österreichischer
Gewerkschaftsbund). Zu den Öffnungszeiten sind Beratungen in den
Sprachen Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch, Französisch, Kurdisch, Spanisch und Türkisch möglich. Beratungen in weiteren Sprachen können auf Anfrage vereinbart werden.
Mit der diesjährigen antirassistischen Plakatserie in den Fenstern der IG BILDENDE KUNST sollen Passant_innen in verschiedenen Sprachen auf die Rechte bei un(ter)dokumentierter Arbeit und das Angebot von UNDOK aufmerksam gemacht werden. Die Plakate sind bis 15.9.2014 in den Fenstern und Schaukästen an der Fassade der IG BILDENDE KUNST zu sehen.
Grafikdesign: Toledo i Dertschei
Layout für diese Plakatserie: Petja Dimitrova
Fotos: Christa Zauner
Mitglieder und Kooperationspartner_innen von UNDOK:
Arbeiterkammer Wien, Asylkoordination Österreich, Alternative und
Grüne GewerkschafterInnen (AUGE), Gewerkschaft der Privatangestellten Druck - Journalismus - Papier (GPA-djp), Beratungszentrum für
Migranten und Migrantinnen, Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Helping
Hands, IG BILDENDE KUNST, LEFÖ, LEFÖ IBF - Interventionsstelle für
Betroffene von Frauenhandel, MEN, Österreichischer Gewerkschaftsbund
(ÖGB), Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH), PrekärCafé,
Produktionsgewerkschaft (PROGE), Unabhängige GewerkschafterInnen im
ÖGB (UG), Piramidops Frauentreff, vida.