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Quellenangabe:
10.01.15 Linz: Nein zum Burschenbundball! (vom 23.12.2014),
URL: http://no-racism.net/article/4688/, besucht am 26.12.2024

[23. Dec 2014]

10.01.15 Linz: Nein zum Burschenbundball!

Am Samstag, 10.01.2015, soll in Linz ein Ball von deutsch- nationalen Burschis stattfinden. Das Bündnis "Linz gegen Rechts" ruft zu einer antifaschistischen Demo gegen diesen "Ball" auf. Treffpunkt: Samstag, 10.01.2015, 17:30 Uhr, Hauptbahnhof Linz.

Aufruf des Bündnis :: linz-gegen-rechts.at


10.01.15, DEMO: No pasarán - wir weichen nicht zurück! Nein zum Burschenbundball!


Jedes Jahr im Winter feiern sich deutschnationale Burschenschaften im Linzer "Palais des Kaufmännischen Vereins". Am Samstag, dem 10. Jänner 2015, wird es wieder soweit sein! Der Burschenbundball in Linz eröffnet damit nicht nur die rechtsextreme Ballsaison im Jahr 2015, sondern er stellt neben dem Wiener Akademikerball für Rechtsextreme schon längst eine der wichtigsten Festlichkeiten dar.

Ewiggestrig und rechtsextrem

Die Burschenschaft Arminia Czernowitz, die maßgeblich an der Durchführung des Balls beteiligt ist, gehört laut dem DÖW (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes) auch innerhalb der Burschenschaften klar dem rechtsextremen Flügel an. Ihr gehören auch vier FPÖ-Politiker an: Markus Hein (Fraktionschef FPÖ Linz, Linzer Gemeinderat), Michael Raml (Linzer Gemeinderat), Detlef Wimmer (Obmann FPÖ Linz, Linzer Sicherheitsstadtrat) und Werner Pfeffer (Linzer Gemeinderat). Zuletzt rückte die Burschenschaft im Jahr 2010 in den medialen Fokus, weil sie bei einem ihrer Plakate eindeutig nationalsozialistische Symbolik verwendete und dabei lediglich das Hakenkreuz des ursprünglichen Sujets übermalte. Auch das "Corps Alemannia Wien zu Linz" ist an der Organisation des Balls beteiligt: Das Corps, dem auch FPÖ-Landesrat Haimbuchner angehört, versucht trotz einschlägiger Geschichte gerne einen harmlosen Eindruck zu erwecken. Doch während des NS-Faschismus löste sich das Corps selbst auf und wurde zur NS-Kameradschaft "Horst-Wessel". Wessel, seines Zeichens SA-Sturmführer, war selbst Mitglied dieser Korporation.

Weil es schon immer so war ...

Nicht nur deutschnationale Burschenschafter schwingen auf diesem Ball ihr Tanzbein, auch PolitikerInnen und Persönlichkeiten aus konservativen Kreisen sind stets gern gesehene Ballgäste: Die Teilnahme reichte in den vergangenen Jahren von Landeshauptmann Pühringer bis hin zu VertreterInnen der Johannes Kepler Universität Linz. Auch der Ehrenschutz des Burschenbundballs wird zum wiederholten Male von Persönlichkeiten aus Politik und Universität gestellt. Gerade die bereitwillige Unterstützung aus diesen Personenkreisen wertet den ewiggestrigen Burschenbundball enorm auf und schlägt eine Brücke von der extremen Rechten hinein in die bürgerliche Mitte.

Gemeinsam gegen den rechtsextremen Burschenbundball!

Das Bündnis "Linz gegen Rechts", dem mittlerweile rund 60 Organisationen angehören, ruft daher am Samstag, 10. Jänner 2015, zu einer breiten, antifaschistischen Demonstration gegen den im Palais des kaufmännischen Vereins stattfindenden Burschenbundball auf. Unser Anliegen ist ein entschlossener, lautstarker und friedlicher Protest gegen die Abhaltung dieses rechtsextremen Ereignisses. Die SponsorInnen der letzten Jahre fordern wir auf, diesen Ball nicht mit ihren finanziellen Mitteln zu unterstützen, insbesondere die Energie AG, die Sparkasse OÖ, die Hypo OÖ, die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, die Gesellschaft für den Wohnungsbau, Wohnbau 2000 und das Johannes Kepler Heim für Studierende. Die offizielle Politik und Personen im Umfeld der Johannes Kepler Universität fordern wir ebenfalls auf, dem Ball fernzubleiben und keinen Ehrenschutz zu übernehmen!

Wir sagen: Nein zu Faschismus, Nein zum Burschenbundball!

No pasarán - wir weichen nicht zurück!
Samstag, 10. Jänner 2015
Beginn: 17:30 Uhr, Hauptbahnhof Linz