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Quellenangabe:
Gedenkkundgebung in Erinnerung an Cafer I. (vom 14.04.2015),
URL: http://no-racism.net/article/4712/, besucht am 28.03.2024

[14. Apr 2015]

Gedenkkundgebung in Erinnerung an Cafer I.

Am 02.08.2014 wurde Cafer I. tot in dem Haus in Wien-Mariahilf aufgefunden, in dem er über 30 Jahre eine Mietwohnung bewohnte. Er war der letzte Mieter im Haus das generalsaniert wird. Am Freitag, 17.04.2015, veranstaltet die Stadtteilinitiative Mariahilf eine Gedenkkundgebung für Cafer I.

Einladung zur Gedenkkundgebung von :: Stadtteilinitiative Mariahilf


Acht Monate ist es nun her, seitdem Cafer I. im Mietshaus Esterhazygasse 6 tot aufgefunden wurde. Auf die MieterInnen des Hauses war in den Monaten zuvor vom Hauseigentümer immer größerer Druck ausgeübt worden: Sie sollten ausziehen, das Haus luxussaniert und teurer vermietet werden. Doch Cafer I. weigerte sich und blieb trotz aller Schikanen.

Die genauen Todesumstände sind immer noch unklar. Klar ist zwischenzeitlich jedoch, dass die polizeilichen Ermittlungen letzten Sommer äußerst schlampig geführt wurden. Wichtige Spuren, Indizien und Beweise kamen überhaupt nur auf Initiative und Druck der Angehörigen ans Licht. Wiewohl offiziell in alle Richtungen (also auch Mord, Totschlag und unterlassene Hilfeleistung) ermittelt wird, scheint der Todesfall Cafer I. bei der Staatsanwaltschaft Wien keine besondere Priorität zu haben. So wurden bis heute noch nicht einmal die Aussagen aller relevanter ZeugInnen aufgenommen.

Aus diesem Anlass laden wir als Stadtteilinitiative Mariahilf

am Freitag, 17. April 2015 um 17.00 Uhr
vor Ort (Esterhazygasse 6, 1060 Wien)


zu einer weiteren Gedenkkundgebung ein.

- Wir fordern eine rasche und transparente Aufklärung der Todesumstände!
Die Ermittlungen dürfen nicht weiter verschleppt werden!
- Wir wollen darüber hinaus aufzeigen, dass es sich hier um keinen Einzelfall handelt, sondern die Verdrängung von MieterInnen in einer Stadt mit stark steigenden Mietpreisen gerade Menschen aus gesellschaftlich benachteiligten Gruppen besonders betrifft! Wohnungspolitik darf sich nicht gegen Arme richten, sondern muss Armut bekämpfen!

Lasst uns zusammen halten und gemeinsam für eine gerechtere Wohnungspolitik und ein Grätzl kämpfen, in dem alle Platz haben!

Übersetzung des Aufrufs in weitere Sprachen auf der Seite der :: Stadtteilinitiative Mariahilf