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Quellenangabe:
Proteste gegen Sammelabschiebungen in Karlsruhe gehen weiter (vom 23.06.2015),
URL: http://no-racism.net/article/4766/, besucht am 21.11.2024

[23. Jun 2015]

Proteste gegen Sammelabschiebungen in Karlsruhe gehen weiter

Etwa 100 Menschen bei Blockaden vor der Landeserst- aufnahmestelle (LEA) in Karlsruhe am 23. Juni 2015. Polizei setzt Schlagstöcke, Pfefferspray und Hunde ein. Platzverweise, Ingewahrsamnahmen und Verletzte.

Der Protest gegen die regelmäßig stattfindenden Sammelabschiebungen wächst weiter. Etwa 100 Personen beteiligten sich an Blockaden gegen eine Sammelabschiebung am 23.06.2015 auf der Zufahrt zur LEA in Karlsruhe. Erneut wurden viele Menschen in den Kosovo abgeschoben.

Nachdem die Polizei bei den letzten Protestaktionen überrascht und überfordert wirkte, sah sie sich an diesem Abend besser aufgestellt. Mehrere hochgerüstete Einheiten waren zur Unterstützung vor Ort.

Mit der weiter ansteigenden Zahl von Protestierenden haben die Beamt*innen scheinbar nicht gerechnet. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die Beamt*innen zunehmend aggressiv vorgingen. Dies deutete sich bei den vorangegangenen Protesten an.

Unter Einsatz von Pfefferspray, Schlagstöcken, Hunden und Faustschlägen wurden die Blockaden geräumt. Dabei wurden mehrere Personen verletzt. Zudem wurden alle Anwesenden wahllos mit Platzverweisen belegt und eingekesselt bis der Einsatz beendet war. Wenige Personen wurden in Gewahrsam genommen, wurden jedoch nach Beendigung des Einsatzes wieder frei gelassen.

"Die Polizei versucht weiter mit einem zunehmend aggressiven Vorgehen die Proteste zu unterdrücken. Dies verdeutlicht sich stets an den Aussagen der Beamt*innen, deren vorgebliches Ziel es ist schnellstmöglich für Ruhe zu sorgen. Dabei schreckt sie auch nicht vor rechtswidrigen Vorgehensweisen zurück.", so Petra Schwarz, Pressesprecherin der Libertären Gruppe Karlsruhe.

"Im Angesicht, dass am Ende weniger als 10 Menschen aus der LEA geschafft wurden, steht dieser brutale Einsatz in keinem Verhältnis. Leider war auch dieses Mal, obwohl die Abschiebung 2 Tage im Voraus bekannt wurde, kaum Presse vor Ort. Dies muss sich dringendst ändern!"

Die nächsten Abschiebungen stehen vor der Tür! Wir werden wieder da sein!

Abschiebungen stoppen!
Gegen Repression und Staatsgewalt!