Quellenangabe:
Solidarität mit Geflüchteten in Ungarn - Proteste in Innsbruck und Wien (vom 05.09.2015),
URL: http://no-racism.net/article/4827/,
besucht am 21.11.2024
[05. Sep 2015]
Für Freitag, 4. September 2015 fand in Innsbruck eine Kundgebung in Solidarität mit den protestierenden Flüchtlingen in Ungarn statt. Zeitgleich bewegte sich eine spontane Demonstration durch die Wiener Innenstadt.
Die Plattform Bleiberecht Innsbruck rief für Freitag Nachmittag zu einer Kundgebung in Innsbruck auf. Auf ihrer Website ist zu lesen:
Sofortige Reisefreiheit für Flüchtlinge und Abbau des Eisernen Vorhanges
"Die bewusste politische und humanitäre Eskalation der Lage von Flüchtlingen durch die autoritäre ungarische Rechtsregierung haben uns kurzfristig dazu veranlasst, am Freitagnachmittag, 4. September eine Protestkundgebung in Innsbruck abzuhalten.
Parallel dazu fand zur selben Uhrzeit eine Demonstration in Wien mit Ziel ungarische Botschaft statt.
In unseren Forderungen wird die ungarische Regierung unmissverständlich und unverzüglich dazu aufgerufen,
* die Polizeigewalt gegenüber Kindern, Frauen und Männern auf der Flucht sofort einzustellen
* den 175 Kilometer langen Eisernen Vorhang (NATO-Stacheldraht) an der Grenze zu Serbien niederzureißen
* sowie den tausenden Menschen auf der Flucht am Bahnhof Keleti (Budapest) und an anderen Orten die Weiterreise in den Westen mit öffentlichen Transportmitteln zu ermöglichen!
Über 250 Menschen haben gestern unsere :: Forderung ("Petition") unterzeichnet. Wir wollten ursprünglich dem ungarischen Honorarkonsul die Protest-Unterschriften gestern nachmittag übergeben. Allerdings kamen immer wieder Menschen vorbei um zu unterschreiben und ihren Ärger über die ungarische aber auch die europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik auszudrücken.
Aus diesem Grunde haben wir uns von der Plattform Bleiberecht Innsbruck entschlossen, die Petition mit den Forderungen auf unsere Website online zu stellen (bzw. im Anhang dieses emails) und bis Dienstag, 8. September 9 Uhr Unterschriften zu sammeln."
Wer die Petition unterstützen will, kann sich auf der :: Webpage der Plattform Bleiberecht informieren. Übergabe an den Honorarkonsul ist am Dienstag, 8. September um 9.30 Uhr! Alle sind dazu eingeladen, zu diesem Zeitpunkt zur Annasäule in Innsbruck zu kommen, um die Übergabe gemeinsam durchzuführen.
Am Freitag, 4. September 2015 wurde kurzfristig zu einer Demonstration gegen Grenzen - für die Freiheit von Bewegung aufgerufen. Treffpunkt war um 15:00 beim Marcus Omofuma Stein vorm Museumsquartier in Wien.
Um 15.00 fanden sich vereinzelt Menschen ein, die dem Aufruf Folge geleistet hatten. Ein Transpi war auch schon da.
Kurz darauf bewegte sich die Demo zunächst ohne Kiwarei durch den ersten Bezirk. Slogans wie "no border, no nation, stop deportation", "say it loud and say it clear, refugees are welcome here", "Bleiberecht überall, Stacheldraht zu Altmetall", "Fluchthilfe ist kein Verbrechen", "Solidarität muss praktisch werden, Feuer und Flamme den Abschiebebehörden" u.ä. sollten das Anliegen an vorbeigehende Menschen bringen. Aufkleber der Identitären Bewegung wurden unterwegs entfernt.
Vor der ungarischen Botschaft war die Demo auf ca. 100 Menschen angewachsen, die etwa skandierten "Flüchtlinge bleiben, Orban vertreiben". Auch einzelne Kiwara waren jetzt eingetroffen. Nach einem weitern Stopp vor dem Innenministerium in der Herrengasse löste sich die Demo ohne weitere Zwischenfälle auf.
Kurz, Laut, manchmal ein bisschen unentschlossen.
Quellen :: linksunten.indymedia.org, 04. Sep 2015, :: plattform-bleiberecht.at, 05. Sep 2015.