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Quellenangabe:
Fluchthilfe-Konvoi-Statement (vom 11.09.2015),
URL: http://no-racism.net/article/4849/, besucht am 26.12.2024

[11. Sep 2015]

Fluchthilfe-Konvoi-Statement

Ein Statement von #refugeeconvoy nach der Fahrt nach Györ und Vámosszabadi am Donnerstag, 10.09.2015.

Statement von :: #refugeeconvoy nach der gestrigen Faht nach Györ und Vámosszabadi


Fluchthilfe-Konvoi-Statement

Klare Worte des Willkommens notwendig!
Erfahrungen der Fluchthilfe-Konvois zeigen: Flüchtlinge haben Angst vor österreichischer Polizei


Die privat organisierten Fluchthilfe-Konvois, die seit Sonntag nach Ungarn fahren haben die Erfahrungen gemacht, dass traumatisierte Flüchtlinge panische Angst haben, auch in Österreich in Lager gebracht zu werden. "Die österreichische Polizei verhält sich im Grenzgebiet freundlich, für eine Übernachtung in der vom Roten Kreuz betriebenen Nova Rock-Halle muss man sich aber vorher bei der Polizei registrieren lassen. Das bedeutete etwa, dass gestern um Mitternacht KEIN EINZIGER FLÜCHTLING dort übernachtet hat, während hunderte am Pannenstreifen zu Fuß Richtung Wien unterwegs waren", sagt ein Sprecher des Konvois.

"Es braucht Signale des Vertrauens statt autoritäre Symbole. Die Registrierung ist für Flüchtlinge die weiter nach Skandinavien oder Deutschland wollen, subjektiv die schlimmste Bedrohung."

Außerdem werden Helfende immer wieder davor gewarnt, dass sie riskieren, als Schlepper angezeigt zu werden. "Das ist ein Riesen Skandal! Anstatt Menschen zu ermutigen anderen zu helfen, einen Aufruf zu starten, Leute abzuholen und bei sich aufzunehmen, bekommen sie die Auskunft, sie dürften nicht mehr als 6 Menschen transportieren ohne angezeigt zu werden". Dies führt dazu, dass auf den Strassen und Tankstellen unseriöse Fahrer kreisen und den Menschen "anbieten", sie um 150 Euro pro Person von Nickelsdorf nach Wien zu bringen. "Dazu braucht man nicht Schlepperei sagen, das ist widerliche Geschäftemacherei auf Kosten der Ärmsten. Wenn Fluchthilfe ganz offen legalisiert würde, würde diese Praxis unterbunden werden."

"Wir fordern das Innenministerium auf, Fluchthelfern zu danken, statt ängstliche Menschen durch die latente Drohung, sie wären kriminell, vom Helfen abzuhalten, schloß der Sprecher und kündigte für die nächsten Tage weitere Konvois an.