Quellenangabe:
Bapska, kroatischer Grenzübergang: Unterstützer_innen versus Behörden (vom 12.10.2015),
URL: http://no-racism.net/article/4923/,
besucht am 21.11.2024
[12. Oct 2015]
Persönliche Eindrücke von der Situation in Bapska auf der kroatischen Seite des Grenzübergangs - vom 26. Sep bis 2. Oct 2015.
Es gab eine schwedsche Koch-Crew, ein Chai/Essens Zelt, ein Kleider Zelt und nach ein paar Tagen auch einen Wickeltisch.
Bevor die Refugees bei uns von 2-3 kroatischen Bullen vorbei gescheucht wurden, und teilweise nur eine Minute zeit hatten um sich mit Tee, Essen oder Schuhe/Kleidung zu versorgen, passierten sie das Rote Kreuz und den UNHCR, welche jeden Abend nach Hause gingen und erst Morgens um 8-10 Uhr wieder kamen. Meistens mit dem Gesundheitsamt im Schlepptau, die warmes Essen, Tee und nicht originalverpacktes essen verboten. Mit der Drohung, uns in Gewahrsam zu nehmen.
Auch war das Wegwerfen von Müll ein Thema, wieso die Refugees immer wieder von den Bullen angeschnautzt wurden.
Nachdem die 70 Busse mit Refugees von Presevo nach Berkasovo wieder zurück geschickt wurden, weil sie anscheinend nicht registriert waren und spät in der Nacht 30. September bei uns ankamen, hörten wir von mehreren Refugees, dass sie von serbischen Bullen mit Elektoshoks attakiert wurden (leider gibt es dazu keine Berichterstattung).
Absoluter Höhepunkt war die Nacht vom 1. auf den 2. Oktober: Ein Polizeichef feierte seinen Geburtstag an der Grenze in Bapska und lud neben den ganzen kroatischen Bullen auch alle Volunteers ein. Damit alle Zeit zum feieren hatten wurde der Grenzübergang für eine Weile gesperrt. Von den Schwedischen Köchen gab es eine Geburtstagskuchen (obwohl sie seit mehreren Tagen nicht mehr warm kochen durften) und es floss wie die Nächte zuvor viel Rakija (um die "gute Zusammenarbet mit den Bullen" aufrecht zu erhalten, dennoch wurde von den Cops die Chai/Essensausgabe willkürlich erlaubt und wieder verboten...).
Ein Bulle zeigte sich angetrunken in seiner komplett rassistischen Art und meinte, wir Volunteers würden unser Geld und unsere Zeit verschwenden, die Refugees hätten die Unterstützung gar nicht verdient, sie seien ja sowieso keine echten Flüchtlinge. Er wäre ja vor zwanzig Jahren ein echter Flüchtling gewesen und ihm und seiner Familie hätten wir schließlich auch nicht geholfen...
Das war der Grund um zu gehen!