Quellenangabe:
Grenzen öffnen! Aktion an der dänisch-deutschen Grenze (vom 25.04.2016),
URL: http://no-racism.net/article/5090/,
besucht am 21.11.2024
[25. Apr 2016]
Am 23. April 2016 sammelten sich in Padborg (südliches Dänemark) rund 250 Menschen v.a. aus Dänemark und Deutschland, demonstrierten mal auf deutscher, mal auf dänischer Seite an der Grenze entlang durch Wald und Felder bis zum Grenzübergang Kruså. Ihre Forderung: Die bedingungslose Öffnung der Grenzen.
In Kruså (bei Flensburg) traf der Demozug auf jede Menge dänische Polizei sowie Bundespolizei. Hier kam es zu einer kurzen Blockade der Grenzstraße.
Daraufhin richtete die Bundespolizei rund hundert Meter vor dem Aktionsort eine Straßensperre ein und leitete den Verkehr um (vermeintlich zur Sicherheit der Demonstrierenden, wahrscheinlich aber eher um der Demo Öffentlichkeit zu nehmen). Mit Sonne, Regen und zeitweise Schnee, einem goldenen Block, dänischen, deutschen, englischen und französischen Forderungen stellte dies eine kraftvolle gemeinsame Aktion gegen das Grenzregime im Allgemeinen und die wiedereingeführten Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Dänemark im Speziellen dar.
Presseartikel (dänisch) auf :: ekstrabladet.dk, :: dr.dk und :: jv.dk.
Vorfeldartikel auf :: modkraft.dk.
Hier der Aufruf zur Aktion (von facebook.com/events/987417138008915/):
Am SAMSTAG DEN 23. APRIL 2016 wollen wir die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark überqueren und diese für alle, ungeachtet Pass- und Papierstatus öffnen. Das Recht der Menschen zu Hilfe und Schutz wiegt schwerer als Grenzen, Papiere, Strukturen und Systeme. Alle Menschen sind wertvoll und die Leiden aller Menschen sind gleichermaßen real, ungeachtet eines Pass oder der Hautfarbe.
Wir sagen: "Auch für Menschen ohne Pass muss Platz sein!"
Wir überqueren die Grenze um die Tendenz zu gesteigerter Grenzkontrollen und der Befestigung der Außen- und Innengrenzen Europas herauszufordern. Wir finden es unakzeptabel, dass Schutz suchende Menschen entlang Europas Grenzen und Küsten sterben. Daher fordern wir eine solidarische Lösung auf europäischer Ebene, bei der alle gemeinsam die Verantwortung für Menschen, die auf der Flucht sind, übernehmen.
Wir wünschen: "Solidarität ohne Grenzen - und grenzenlose Menschenrechte!"
Die dänische Regierung hat mit den aktuellen Straffungen der Asylgesetze Regeln eingeführt, die gegen grundlegende Menschen- und Kinderrechtskonventionen verstoßen. Die verstärkte Grenzkontrolle ist Teil dieser politischen Agenda, und steht im Zusammenhang mit der generellen europäischen Reaktion auf die Flüchtlingssituation. Eine Reaktion die destruktiv für Gesellschaft, Solidarität und das Verständnis füreinander in der EU und in der ganzen Welt ist. Dabei können wir nicht tatenlos zuschauen.
Wir reagieren: "Die Politiker überschreiten die Grenze - wir überqueren sie!"
Die Konsequenz dieser Politik ist die Verletzung der Rechte von Flüchtlingen und noch mehr ertrunkene Flüchtlingskinder an Europas Küsten. Anstatt den Flüchtlingen zu helfen, die an den Grenzen Dänemarks und der EU stehen, wird aufgerüstet und astronomische Beträge werden eingesetzt um möglichst viele Flüchtlinge von der Überquerung der Grenzen abzuhalten. Diese Ressourcen sollten stattdessen verwendet werden um Menschen in Not zu helfen. Menschenleben und Menschenrechte sind zu wichtig um darauf zu warten, dass die Politiker zur Vernunft kommen. Deshalb überqueren wir am 23. April die Grenze.
Artikel zuerst veröffentlicht am 24. Apr 2016 auf :: linksunten.indymedia.org.