Quellenangabe:
Wieder eine Razzia gegen AfrikanerInnen. Schluss mit den rassistischen SÀuberungsaktionen! (vom 08.08.2002),
URL: http://no-racism.net/article/523/,
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[08. Aug 2002]
54 Personen bei Razzia am Westbahnhof festgenommen
Wieder eine Razzia, diesmal am Westbahnhof, um 18.00 Uhr und um 23.00 Uhr. 145 BeamtInnen, eine Razzia gegen die angebliche "Dealerszene"; unter Leitung von Oberstleutnant Rabensteiner. Cirka 50 Verhaftete. Hunde, Handschellen, Menschenrechtsbeirat.
Oberstleutnant Rabensteiner, der berÃŒchtigte Ober-Rassisten-Rambo im Einsatz, bekannt von der Operation Spring, Zohmanngasse und anderen überfällen auf AfrikanerInnen und DemonstrantInnen, sowie aus diverseren Disziplinarverfahren. Der Einsatz war eine Razzia gegen AfrikanerInnen. Am Westbahnhof und auf der Mariahilferstrasse verbringen viele AfrikanerInnen ihre Zeit. Wie leben AfrikanerInnen in Österreich? Wie leben AsylwerberInnen in Österreich? Ohne Bundesbetreuung, das heisst ohne Geld, ohne Unterkunft, mit Arbeitsverbot, ohne Perspektiven? Unterschlupf finden sie bestenfalls in Heimghettos auf engem Raum, dann und wann bei FreundInnen, oder sie bleiben auf der Strasse auf der Strecke. Im Sommer sind öffentliche Plätze beliebt als Treffpunkt, wie eben Parks, BahnhÃŒfe. Um diese Orte zu erreichen müssen sie öffentliche Verkehrsmittel benützen.
Mittellose AfrikanerInnen sind sichtbar!
Erwünscht sind Menschen aus anderen ländern als billige Arbeitskräfte, ansonsten sollen sie zu Hause bleiben und unsichtbar. Menschen aus anderen ländern bekommen hier keine Chance. Sie werden auf die Strasse gestellt. Es geht nicht mehr um ein besseres Leben, es geht ums nackte überleben. Die Menschen auf der Strasse versuchen nur eins: zu überleben. für Menschen ohne Rechte ist nicht mehr relevant, was legal oder illegal ist. AfrikanerInnen sind sichtbar. Warum sTüren sichtbare AfrikanerInnen?
Am Westbahnhof: wieder eine SÀuberungsaktion unter dem Deckmantel "Bekämpfung der Drogenkriminalität". Eine SÀuberungsaktion unter vielen. TürkInnen, JugoslawInnen, Roma, AfrikanerInnen in Parks und anderen öffentlichen Plätzen sind ständigen Kontrollen und Verhaftungen ausgesetzt. Das Klima in Österreich ist auch im Sommer eisig. Das Klima hat einen Namen: Rassismus.
Wir wollen nicht in einem rassistischen Klima leben. Wir wollen uns bewegen und leben, egal welche Hautfarbe, welche Sprache, welches Geschlecht. Wir wollen Lebensqualität. Meine Lebensqualität ist solange schlecht, solange es anderen schlecht geht. Wir haben es satt, immer wieder Meldungen von SÀuberungsaktionen und anderen rassistischen Übergriffen zu leben und uns zu denken, wie furchtbar das ist. Was fällt uns ein, welche Ideen gibt es? Welche HandlungsMöglichkeiten haben wir? Es braucht Stellungnahmen, solidarität, Vernetzung und Unterstützung!
Text von GEMMI