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Quellenangabe:
Veranstalltungen zum EU-Grenzregime im Rahmen von Yallah!? (vom 18.04.2018),
URL: http://no-racism.net/article/5339/, besucht am 28.03.2024

[18. Apr 2018]

Veranstalltungen zum EU-Grenzregime im Rahmen von Yallah!?

Die Ausstellung "Yallah!? - Über die Balkanroute" in der IG Bildende Kunst, Gumpendorfer Straße 10-12, 1060 Wien ist noch bis 22. April 2018 zu sehen. Begleitend dazu geben einige interessante Veranstaltugen Einblicke in das EU-Grenzregime.

Freitag, 20. April, 18 Uhr: Kein Durchkommen? Die europäische und türkische Migrationspolitik seit dem EU-Türkei-Deal - Ort: Atelierhaus / Semperdepot, 1. Stock., Léhargasse 6-8, 1060 Wien

Samstag, 21. April, 19 Uhr: The Balkanroute now and then – a conversation with activists from Hungary and Croatia - Ort: Slowenischer Klub, Mondscheingasse 11, 1070 Wien

Freitag, 27.4., 18 Uhr: Sahel und Sahara - afrikanische Bewegungsfreiheit im Fokus des Grenzregimes - Ort: Afripoint, Hofmühlgasse 2, 1060 Wien


Im folgenden die detaillieten Beschreibungen zu den einzelnen Veranstaltungen. Alle Details und die Öffnungszeiten der Ausstellung in der :: IG Bildende Kunst auch auf :: yallah-balkanroute.eu.



Freitag, 20. April, 18 Uhr


Kein Durchkommen? Die europäische und türkische Migrationspolitik seit dem EU-Türkei-Deal

Mit der Deklaration des EU-Türkei-Deals am 18. März 2016 konnte die EU die akute Krise ihres Grenzregimes beenden, die für hunderttausende Menschen im langen Sommer der Migration die Flucht nach Europa ermöglicht hatte. Trotz seines informellen Charakters erfüllt der Deal seitdem zuverlässig seinen Zweck: Die Migrationen über die Ägäis und von Griechenland entlang der Balkanroute konnten massiv verringert und kontrolliert werden. Mehr als 60.000 Migrant*innen hängen weiterhin in Griechenland fest und Hunderttaus...(tharr be more)ende sind in der Türkei gestrandet, die im Gegenzug für massive Finanzhilfen an die türkische Regierung von dieser an der Weiterreise gehindert werden. Mit den Migrationspartnerschaften und dem EU Trust Fund for Africa werden mehr und mehr Staaten in Afrika und im Nahen Osten zu Handlangern der EU-Migrationspolitik gemacht.

Wie ist die Flut an Gesetzesinitiativen, Datenbanken und neuen Agenturen in der EU-Migrations- und Grenzpolitik bewerten? In welche Richtung entwickelt sich das EU-Grenzregime? Welche Folgen werden die umfangreichen Reformvorschläge für Flüchtende und Migrant*innen haben?

Mit:

Bernd Kasparek :: bordermonitoring.eu stellt seine kritische Analyse der migrationspolitischen Vorhaben der EU-Kommission „EU-Migrations- und Grenzpolitiken nach dem EU-Türkei-Deal“ vor.

Ilker Ataç (Universität Wien) wird im Anschluss die Folgen des Flüchtlingsdeals für das Migrationsregime und die Migrationspolitik der Türkei analysieren.

Ort: Atelierhaus / Semperdepot, 1. Stock., Léhargasse 6-8, 1060 Wien


Samstag, 21. April, 19 Uhr


The Balkanroute now and then – a conversation with activists from Hungary and Croatia

Even in 2015, the central European media coverage of the Balkanroute was dominated by stereotypical representations of „the Balkans“, leaving out the factual socio-political situation in the transit countries itself and thereby, reproducing them as Europe’s periphery. On this evening we want to shift this focus: Having invited activists from Hungary and Croatia, we will discuss how the Balkanroute or generally speaking (transit-)migration has changed societies and political landscapes in the regions and cities of (South-)Eastern Europe. We want to introduce new political and grassroot initiatives to showcase what has happenend since 2015 and how the reactionary roll-back and blockade of the route has given birth to old and new local border regimes, that are characterised by violence and repression – but that are also met with resistance.

The event will be held in English, with possible whisper translations into other needed languages

Ort: Slowenischer Klub, Mondscheingasse 11, 1070 Wien


Freitag, 27.4., 18 Uhr


Sahel und Sahara: afrikanische Bewegungsfreiheit im Fokus des Grenzregimes

* Filmscreening: "Au bout de l'Odyssee" (1), anschließend Gespräch mit den Filmemacher*innen des Protest Productions Collective.

* Infos zu Grenzregime-Praktiken, Migrationskontrolle und deren Folgen für die Sicherheit der Menschen auf den Reisewegen im Sahel-Sahararaum am Beispiel der Region Agadez / Niger.

* Vorstellung des Projektes "Alarmphone Sahara" - eine Initiative gegen das Sterben-lassen von Migrant*innen und Flüchtenden in der Wüste.

(1) Filmbeschreibung Au bout de l'Odyssee:
In "Au bout de l'Odyssee" erzählt Aladji Traoré gemeinsam mit Anderen die Geschichte seiner Migration von Sokodé/Togo über Niger, Libyen und Mittelmeer bis nach Europa. Er gibt einen Eindruck von der lebensgefährlichen, traumatischen und oftmals tödlichen Realität dieser Migrationsroute und geht der Frage nach, warum viele sich trotz alldem auf diesen Weg begeben.

Ort: Afripont, Hofmühlgasse 2, 1060 Wien