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Quellenangabe:
Alternativgipfel zum EU-Gipfel in Salzburg (vom 03.09.2018),
URL: http://no-racism.net/article/5448/, besucht am 20.04.2024

[03. Sep 2018]

Alternativgipfel zum EU-Gipfel in Salzburg

Das Bündnis „Solidarisches Salzburg“ organisiert aus Anlass des Treffens der Staats- und Regierungschef*innen der EU in Salzburg einen Alternativgipfel - 13.09. - 20.09.2018, Salzburg.

ALTERNATIV-GIPFEL VOM 13. BIS 20.9.2018 SALZBURG


organisiert vom Bündnis :: „Solidarisches Salzburg“ aus Anlass des Treffens der Staats- und Regierungschef*innen der EU. Share, bring your friends & join!

Schlafplatzbörse von Solidarisches Salzburg:
https://solidarischessalzburg.at/de:sleeping


Solidarisches Salzburg: Was ist das?

hat sich im Januar 2018 als Reaktion auf die neue österreichische Regierung gebildet. Grundsätzliches Ziel ist es, in einem breiten Bündnis engagierter Organisationen und Personen in Salzburg für das Jahr 2018 (und darüber hinaus) Aktivitäten zu planen. Dem zu erwartenden Sozialabbau und der Verschärfung menschenrechtlicher Problemlagen wollen wir gemeinsam entgegentreten und politische Alternativen auf Grundlage der Menschenrechte einfordern.

Hierfür haben wir ein gemeinsames Commitment erarbeitet, das die Grundlage von „Solidarisches Salzburg“ bildet und von allen Organisationen und Einzelpersonen, die „Solidarisches Salzburg“ als Sprachrohr verwenden möchten, angenommen wird.

Solidarisches Salzburg: Commitment

Zivilgesellschaftliche Initiativen und Netzwerke und engagierte, mutige Menschen sind eine wichtige Säule für die Gewährleistung von Demokratie, Menschenrechten, sozialer Sicherheit, Gerechtigkeit und Umweltschutz. Diesen Zielen fühlt sich Solidarisches Salzburg verpflichtet. Die gegenwärtigen politischen Entwicklungen bedrohen diese Errungenschaften. Wir befürchten, dass die gegenwärtige Regierung von ÖVP und FPÖ ihre angekündigten Maßnahmen verwirklichen wird. Betroffen von diesen Kürzungen und Verschärfungen sind unter anderem Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerzieher*innen, (Langzeit-)Arbeitslose, Menschen mit Beeinträchtigungen, ethnische und religiöse Minderheiten sowie Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus. Wir treten ein

für ein solidarisches Miteinander,
für die Gewährleistung von Menschenrechten,
für die Unterstützung von flüchtenden Menschen,
für soziale Sicherheit und Gerechtigkeit,
für offenen Zugänge zu Bildung,
für Demokratie, die auf Menschenrechten und Gleichbehandlung basiert,
für Umweltschutz und nachhaltige, ressourcenschonende Politik sowie
für politische, soziale und kulturelle Teilhabe.

Wir treten den aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich entschieden entgegen und sprechen uns daher ausdrücklich aus

gegen die Verschärfung des sozialen Klimas,
gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten,
gegen den Abbau demokratischer und arbeitsrechtlicher Standards,
gegen eine Normalisierung rechtsextremer Tendenzen,
gegen die Spaltung der Gesellschaft durch zunehmende soziale Ungleichheit sowie
gegen ein Wirtschaften auf Kosten der natürlichen Lebensgrundlagen.

Solidarisches Salzburg macht die Konsequenzen der geplanten Maßnahmen sichtbar, organisiert Widerstand und leistet solidarischen Beistand für alle betroffenen Personen und Gruppen. Nur wenn wir gemeinsam unsere Stimme erheben, können wir die Gesellschaft auch in politisch schwierigen Zeiten zum Positiven verändern.

Personen und Organisationen, die bei Solidarisches Salzburg mitwirken, achten die gemeinsam getroffenen Ziele dieses Zusammenschlusses und nehmen davon Abstand dieses Netzwerk für eigene organisatorische oder politische Zwecke zu vereinnahmen.


Ein paar Programm-Punkte des :: Alternativ-Gipfels:

FLUCHT NACH EUROPA - MITTELMEER UND MENSCHENRECHTE (13.9.2018)

Noch immer sterben tausende Menschen im Mittelmeer. Mehrere NGOs versuchen möglichst viele Menschen aus Seenot zu retten. Doch statt ihnen zu danken, werden sie zum Spielball der großen Politik: Wer rettet, schreckt nicht ab. Wer rettet, beteiligt sich nicht an der Festung Europa.

In seinem Fotovortrag schildert Erik Marquardt die Situation auf hoher See und anderswo: Wo kommen die Menschen her? Warum setzen sich so viele Menschen auf seeuntüchtige Boote? Wie ist die Situation auf anderen Fluchtrouten?

REFERENT:
Erik Marquardt
Wann: 13.9.2018, 19.00 - 21.00 Uhr
Wie: Fotovortrag
Wo: Tribühne, Salzburg Lehen, Tulpenstraße 1

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DEMOKRATISCHE LEBENSMITTELPOLITIK GESTALTEN - DER WEG ZUR
ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT (16.9.2018)

Vortrag organisiert von „System Change, not Climate Change“

Oft wird suggeriert, wir könnten durch die „richtige“ Kaufentscheidung im Supermarkt ein „gutes“ Lebensmittelwirtschaftssystem unterstützen.

Doch die Rahmenbedingungen, die Landraub, Konzernmacht und Ausbeutung beinhalten, bleiben dadurch meist völlig unangetastet. Das vorherrschende Ernährungswirtschaftssystem untergräbt zunehmend das Menschenrecht auf Nahrung. Eine echte Alternative ist die Bewegung für Ernährungssouveränität, in der sich Konsument*innen und Produzent*innen zusammenschließen.

Im Vortrag erörtern wir die Auswirkungen des Freihandels und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU und zeigen auf, inwiefern die Ernährungssouveränität hier Lösungsansätze liefert. Im letzten Teil wird das Publikum dazu eingeladen, sich zu überlegen, wie sie (gemeinsam) an der Gestaltung einer demokratischen Lebensmittelpolitik mitwirken können.

REFERENT*INNEN:

David Steinwender, Arbeitskreis Ernährungssouveränität Graz
Sigrun Zwanzger, Welthaus Steiermark
Wann: Sonntag, 16.9.2018, 15:00 - 17:00
Wo: Literaturhaus, Strubergasse 23, 5020 Salzburg

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EUROPA – ZIVILMACHT IM KAMPFANZUG? (18.9.2018)

In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Friedens-und Sicherheitspolitik der Europäischen Union in äußerst ambivalenten
Bildern gezeichnet: Auf der einen Seite als mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnetes historisches Friedensprojekt mit deutlich ziviler
Schlagseite. Auf der anderen Seite als von hegemonialen und
rüstungslobbyistischen Ansprüchen getriebener globaler Player im Kampf
um den Titel eines „Rüstungsweltmeisters“. Wohin steuert
europäische Friedenspolitik und welche Rolle spielen dabei nationale
und transnationale Initiativen für Frieden und Abrüstung?

REFERENT*INNEN:

Otfried Nassauer, Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit,
Berlin
Thomas Roithner, Friedensforscher, Privatdozent an der Universität Wien
Lucia Hämmerle, Internationaler Versöhnungsbund, Projekt
„Rüstungsatlas“, Wien
Veranstaltung von Friedensbüro Salzburg. Mitveranstalter*innen: ÖH
Salzburg, Südwind Salzburg, JBZ, Internationaler Versöhnungsbund

Wann: Dienstag, 18.9.2018, 19.00 - 22.00 Uhr
Wie: Vortrag, Diskussion
Wo: Tribühne, Salzburg Lehen, Tulpenstraße 1

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SOLIDARITÄT MIT MIGRANT*INNEN AUF SEE (19.09.2018)

Watch the Med Alarm Phone ist ein Projekt, welches 2014 von
Aktivist*innen aus Europa und Nordafrika ins Leben gerufen wurde. Das
selbstorganisierte Call-Center für Geflüchtete, die auf dem Mittelmeer
in Seenot geraten, soll für eine sichere Rettung sorgen und
Menschenrechtsverletzungen wie pushbacks verhindern.

Dabei wird den von Seenot Betroffenen eine zweite Möglichkeit gegeben,
ihren Hilferuf an die Seenotrettung zu tragen. Jeder gemeldete Notfall
wird dokumentiert und bis zur sicheren Rettung öffentlichkeitswirksam
begleitet, gegebenfalls wird weitere Unterstützung mobilisiert. Auf
diese Weise wird - soweit wie möglich - auf die jeweiligen
Verantwortlichen Druck ausgeübt.

REFERENT*INNEN:

Aktivist*innen des Alarm Phone-Teams München
Wann: Mittwoch, 19.9.2018, 17.00 - 18.30
Wie: Vortrag
Wo: Tribühne, Salzburg Lehen, Tulpenstraße 1

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WALK OF RESPONSIBILITY (19.09.2018)

Wir werden eine Liste mit fast allen Namen der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge von der Tribühne Lehen möglichst nah ans Festspielhaus tragen … und bringt Kerzen mit! Wir möchten den Verantwortlichen der Abschottungpolitik zeigen, dass das Sterben im Mittelmeer ihre Verantwortung ist.

Treffpunkt: Mittwoch, 19.9.2018, 18.30 Uhr
Start der Aktion: Salzburg Lehen, Tulpenstraße 1

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DEMONSTRATION UND KUNDGEBUNG (20.9.2018)

11.30 Hauptbahnhof Salzburg - Hearing afrique-europe-interact
14.00 Demonstration „A better future for all“: Demozug startet am
Hauptbahnhof Richtung Volksgarten
17.00 Kundgebung und Musik im Volksgarten
In jedem Fall wünschen wir uns eine kreative, lautstarke und
gewaltfreie Großdemonstration und Kundgebung. Diskriminierenden Parolen
und Inhalten wird kein Platz gegeben. In diesem Sinne fordern wir die
Vertreter*innen der Exekutive, der Medien und der Politik auf, in ihrem
Verantwortungsbereich eine Praxis der Deeskalation und der konstruktiven
Konfliktaustragung zu forcieren.

''''''''''''''*

PARTY: SOUND OF SOLIDARITY- DIE FESTUNG EUROPA FEIERN, WIE SIE FÄLLT (20.9.2018)

Nach der Kundgebung wird es in den Räumlichkeiten des Jazzit Salzburg
auch noch eine Party mit Live-Musik und Verpflegung geben. Details
werden noch bekannt gegeben.

Def Ill
Soundmixer Musikgruppe
DJ-Set Stereofreezed Soundsystem
Wann: Donnerstag, 20.9.2018, ab 20.00 Uhr
Wo: Jazzit, Salzburg, Elisabethstraße 11

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Weitere Programm-Punkte:https://solidarischessalzburg.at/alternativgipfel