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Quellenangabe:
Gegen alle Maennerbuende! Aufruf-flugi zur Demo (vom 01.05.2000),
URL: http://no-racism.net/article/600/, besucht am 27.11.2024

[01. May 2000]

Gegen alle Maennerbuende! Aufruf-flugi zur Demo

Von 12 bis 13. Mai treffen sich in Innsbruck bis zu zweitausend deutschnationale Burschenschafter zu einem sogenannten "Festkommers" sowie zur "Festakademie 2000". Rechte und Rechtsradikale aus ganz Europa werden bei diesem Ereignis dabei zu sein. Wir demonstrieren gegen Nazis, die Regierung und alle Männerbünde!

Von 12 bis 13. Mai treffen sich in Innsbruck bis zu zweitausend deutschnationale Burschenschafter zu einem sogenannten "Festkommers" sowie zur "Festakademie 2000". Wie bereits beim "Gesamttiroler Festkommers" 1994 werden auch heuer wieder Rechte und Rechtsradikale aus ganz Europa anreisen um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Das schwarz- blaue Oesterreich wird diesmal eine besondere Anziehungskraft ausueben, wird es doch in diesen Kreisen als "Vorbild fuer ganz Europa" gehandelt. Auch das Erscheinen von Vertretern der Regierungsparteien ist zu erwarten, waren oder sind doch einige von ihnen selbst Mitglieder schlagender Verbindungen. Ueberhaupt sind deutschnationale und rechtskonservative Burschenschaften einer der wichtigsten Verknuepfungs- und Ueberschneidungspunkte vor allem, aber nicht nur, der FPOe mit dem (militanten) aeusserstem rechten Rand. Auch hier kommt den grossen Treffen der Burschen und deren "alten Herren" besondere Bedeutung zu. Veranstaltungsorte werden der Stadtsaal, sowie das Kongresshaus Innsbruck sein, nachdem der Rektor der Universitaet mit der verstaendlichen Begruendung, er wolle "zutiefst abzulehnendes, deutschnationales und rassistisches Gedankengut nicht salonfaehig machen", die Uni nicht zur Verfuegung stellte.

Als prominente Teilnehmer angekuendigt sind unter anderem Ewald Stadler, ehemaliger Dobermann, ein gewisser Alfred Mechtersheimer, dem der deutsche Verfassungschutz eine "Gegnerschaft zum demokratischen Rechtstaat" bescheinigt, oder Friedrich Romig, der in der "Aula" ueber das Dokumentationsarchiv des oesterreichischen Widerstandes schrieb: "Was Not tut, ist die systematische Bekaempfung des eiternden Geschwuers, das unser Land vergiftet." Der ehemalige SA- Sturmfuehrer Otto Scrinzi wird die Podiumsdiskussion am 13. Mai im Innsbrucker Kongresshaus leiten, und interessanterweise hat auch der Innsbrucker Buergermeister Herwig van Staa (OeVP) sein Kommen zugesagt, was auch erklaert warum die Veranstalter problemlos staedtische Raeumlichkeiten nutzen koennen. ( Schon beim Kommers 1994 zeigte die OeVP wenig Beruehrungsaengste, als ihr "Menschenrechtssprecher" Felix Ermacora auf der Rednerliste stand.)Wichtige Initiatorin des Kommerses ist die Burschenschaft BRIXIA, die sich selbst als "Lebensbund deutschstaemmiger Akademiker" definiert, und die sich unter anderem dadurch hervortat, das sie versuchte am 9. November 1989, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, eine Veranstaltung mit dem britischen Nazi- "Historiker" und Holocaustleugner David Irving durchzufuehren.

Die Geschichte der Burschenschaften

Die Geschichte der "Waffenstudenten" reicht bis zum Anfang des vorigen Jahrhunderts zurueck. 1815 gruendeten Studenten in Jena die Deutsche Burschenschaft. Unter dem Motto "Ehre, Freiheit, Vaterland", verbanden sie buergerlich demokratische Ideen, von Anfang an mit voelkisch-nationalem, rassistischem und antisemitischem Gedankengut. So wurden schon 1817, beim Wartburgfest, das von Burschenschaften als legendaeres Gruendungsfest angesehen wird, Buecher von antinationalen und juedischen Autoren verbrannt. Bereits 1820 verlangten Korporierte den Ausschluss der "vaterlandslosen Juden". Die 1902 als Dachverband neugegruendete Deutsche Burschenschaft verlieh in ihren Eisenachern Beschluessen ihrer Ueberzeugung Ausdruck, "dass die ererbte Rasseneigenschaften der Juden durch die Taufe nicht beruert werden". Rund 10 Jahre vor der NS-Machteinsetzung waren alle national-freiheitlicher Verbindungen in Deutschland und Oesterreich "judenrein"... 1933 jubelten die Korporierten, und organisierten gemeinsam mit der SA die zweite deutsche Buecherverbrennung. Um sich zu entlasten, behaupten die Korporierten gerne, sie seien 1938 unter Zwang aufgeloest worden, in Wahrheit loesten sie sich feierlich selbst auf, und traten geschlossen in den NSDStB (Nationalsozialistischen Studentenbund) ein. Ein grosser Teil der Burschenschafter machte im NS-Staat Karriere: Heinrich Himmler, Alfred Rosenberg, Horst Wessel...Auch nach 1945 verteidigen Burschenschafter den "Arierparagraphen" und ruehmen sich "die juedischen Elemente entfernt" zu haben, und "seit 1882 judenrein" zu sein... So wurde Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess, 1987 vom Dachverband DEUTSCHE BURSCHENSCHAFT in OeSTERREICH fuer den Friedensnobelpreis vorgeschlagen! Neben diesen offenen Identifikationen mit der NS- Ideologie herrscht in burschenschaftlichen Kreisen auch die Leugnung bzw. Verharmlosung der NS- Verbrechen (Revisionismus) vor.Als Teile der NSDAP wurden die Burschen- und Kameradschaften 1945 aufgeloest und das Schlagen von Mensuren, sowie das Tragen von Band und Muetze auf dem Universitaetsgelaende wurde verboten. Aber bald wurde wieder zur Tagesordnung uebergegangen, die Universitaeten glichen dem Bild zwischen 1920 und 38 - Hochburgen des Deutschnationalismus und Rechtsextremismus. Die rituellen Fechtduelle und das Tragen der Wix auf den Unis wurden wieder erlaubt. 1959 kam es bei einem Umzug anlaesslich der Schiller Feier zu schweren Zusammenstoessen zwischen Neonazis und AntifaschistInnen. Sechs Jahre spaeter wurde der Antifaschist, Spanienkaempfer und KZ-Haeftling Ernst Kirchweger bei einer Demonstration gegen den Nazi-Professor Taras Borodajkewyzc von dem Olympia- Burschenschafter Ernst Kuemel ermordet.
Zu Beginn der 60er stiegen zahlreiche Burschenschafter in den Suedtirolterror ein, und die Burschen rund um den Olympen Norbert Burger (Gruender und Vorsitzender der 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) ) nahmen bei ihrem "Einsatz fuer das bedrohte Grenzlanddeutschtum" die Toetung von Menschen in Kauf. Aufgrund ihrer Beteiligung wurde die Burschenschaft Olympia 1961 verboten. 1973 wurde sie unter dem Namen "Tafelrunde Olympia" wieder gegruendet. Bis heute verfuegen die schlagenden Burschenschaften ueber grossen gesellschaftlichen Einfluss durch ihre guten Verbindungen in Politik und Wirtschaft.

Die Bedeutung der Burschenschaften

Besonders offensichtlich kooperiert die Regierungspartei FPOe mit den deutschnationalen und faschistoiden Studentenverbindungen. Die OeH- Fraktion der Freiheitlichen, der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS), wird fast zur Gaenze von Burschenschaftern getragen. 1952 wurde er als Sammelbecken studentischer Nazis gegruendet. Nach einem Jahr stand ihm niemand geringerer als Norbert Burger (OLYMPIA-Burschenschafter, Suedtirolterrorist, Kopf der NDP,...) vor. Die Verbindung zu den Korporationen war und ist sehr eng. So laesst sich die Liste der im RFS engagierten Burschenschafter lang fortsetzen. Auch zur VAPO des verurteilten Neonazis Gottfried Kuessel gab es gute Kontakte, so besorgten Kuessels Mannen z. B. den Saalschutz fuer eine RFS Veranstaltung an der Uni Wien. Burschenschaften und RFS traten besonders vehement fuer ihre gemeinsamen Interessen ein, als der akademische Senat 1990 den Beschluss fasste, den Siegfriedskopf in der Aula der Uni Wien durch Gedenktafeln fuer von den Nazis vertriebene Universitaetsangehoerige zu ersetzen. Der sogenannte Siegfriedskopf war 1923 von der Deutschen Studentenschaft fuer die im ersten Weltkrieg "in Ehren gefallenen Helden unserer Universitaet" errichtet worden. Im gleichen Jahr meinte die Deutsche Studentenschaft, die uebrigens nur "deutscharische" Mitglieder aufnahm, anlaesslich des gescheiterten Hitlerputsches: "Unsere Ostmark wird erst dann ihre alte Ehre wiedergewonnen haben, wenn von der Wiener Burg und vom Rathaus die schwarz-weiss-rote Fahne mit dem Hakenkreuz weht." Die antisemitische, kriegstreiberische und faschistische Haltung dieser Organisation wurde auch von einer HistorikerInnenkommission im Auftrag der Universitaetsleitung festgestellt, was schliesslich zu besagter Entscheidung fuehrte. Ihre Umsetzung scheiterte aber am Widerstand von freiheitlichen und koorperierten Studenten, die mit Unterstuetzung von "Krone" und FPOe, hier besonders der damalige Stadtrat Rainer Pawkowicz (FPOe, OLYMPIA), gegen "linke Denkmalstuermer" wetterten. Bis heute treffen sich die Wiener Burschenschafter jeden Mittwoch in der Aula und huldigen dem Siegfriedskopf, nur eines von vielen Ritualen, das auch ihr Menschenbild deutlich wiederspiegelt. Eine Geisteshaltung, die u.a. grundlegendes Element der FP- Programmatik war und ist, und die auch so manchem in der OeVP nicht fremd ist.Durch militaerische Riten, strenge Hierarchien und Regeln soll der Charakter der neuen Verbindungsbrueder geformt werden. Wichtige Bestandteile sind dabei das Tragen einer Uniform, Kappe und Band, die sogenannte volle Wix. Aeltere Burschen haben Strafbefugnis ueber juengere, so koennen sie den sogenannten Fuexen befehlen den Rest ihres Bieres auszutrinken (es geht ja nicht an, dass ein Bursch von seinem Fux unter den Tisch gesoffen wird) usw. Diese und andere Formen der Erniedrigung, wie z. B. das Verbot waehrend eines rituellen Besaeufnisses, des Kommerses, die Toilette aufzusuchen, dienen der Festigung der Rangordnung. Ueberhaupt muss der Fux eine harte Zeit der Unterwerfung durchmachen, um "Disziplin zu lernen" und Hierarchien zu verinnerlichen. Erst danach gilt er als befaehigt selbst andere zu fuehren, und die sinnlosen Strafen und Vorschriften weiterzugeben. Ein weiterer Ritus ist die Mensur, die laut Andreas Moelzer, Ex-FP-Vordenker, Kaerntner Kulturrat, "Umvolkungs-Theoretiker" und Chefredakteur der rechtsintellektuellen Wochenzeitung "Zur Zeit", "eine besondere Art von koerperlicher und moralischer Bewaehrungsprobe" ist. Das Fechten mit dem Saebel praegt ein Bewusstsein fuer die Exklusivitaet des Maennerbundes, und symbolisiert das bedingungslose Eintreten fuer die Interessen des Standes - notfalls mit Gewalt.Das Ergebnis dieses Maennlichkeitsrituals ist oft der sogenannte Schmiss, der viele bekannte Gesichter ziert. So fochten sowohl NORBERT BURGER (Olympia, NDP), GOTTFRIED KUeSSEL (Danubo Markomannia, VAPO), GERD HONSIK (Rugia Markomannia, RFS, NDP, Auslaender Halt Bewegung), FRANZ RADL (Teutonia), als auch RAINER PAWKOWICZ (Olympia, FPOe, "), EWALD STADLER (Skalden, FPOe), beide Soehne der Sozialministerin SICKL, MARTIN BARTENSTEIN (akad. Turnerschaft Graz, OeVP(!)), DIETER BOeHMDORFER ("unabhaengiger" Justizminister, Silvania) und natuerlich JOeRG HAIDER (Albia, Silvania, FPOe) ihre Mensuren. Es ist klar ersichtlich, dass die Burschenschaften Kaderschmieden nationaler und rechtsextremer Gesinnung sind. Das bis vor kurzem gepraegte oeffentliche Bild eines Rechtsextremen war das eines dumpf-rabiaten, kahlgeschorenen und laut groehlenden Faschos. Doch die schmissigen Herrn mit Muetze und Band, gebildet, intelligent und gesellschaftlich geachtet, stellen einen ganz anderen Typus dar. Burschenschaften bieten den organisatorischen Background und die Fuehrungsmannschaften rechtsextremer bis neonazistischer Gruppen und Parteien. Besonders kommt dabei der Umstand zu tragen, dass sich diese Verbindungen als eingeschworener Bund fuers Leben verstehen, in dem der sogenannte "alte Herr", sprich ein bereits berufstaetiger Burschenschafter, moralisch verpflichtet ist den juengeren mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ihnen also moeglichst den Weg in Einflussreiche Positionen in Staat und Wirtschaft zu ebnen. Mit der Beteiligung der FP an der Regierung eroeffnen sich fuer die Korporierten ungeahnte Aufstiegsmoeglichkeiten. (Dass der Justitzminister nicht nur H.J.s Anwalt, sondern auch einer seiner alten "Bundesbrueder" ist, erscheint zumindest als bemerkenswert.)

Reaktionaerer Konsens

Eine Vielzahl der Mitglieder der OeVP entstammt dem nur wenig fortschrittlicherem katholischen Cartellverband (CV), der seine ideologischen Wurzeln in der Monarchie und im klerikalfaschistischen Staendestaat hat.Die Gemeinsamkeiten der schlagenden bzw. nationalfreiheitlichen Studentenverbindungen und der katholischen Verbindungen, wie dem CV oder dem Mittelschuelerkartellverband (MKV), liegen in der maennerbuendischen und hierarchischen Struktur (Oft gehen sie aber noch darueber hinaus. So schreibt die MKV-Verbindung Borussia in ihrer Verbandszeitung: "Ich traue einem fanatischen Judentum zu, wieder Gefahr in diese Welt zu bringen", und fantasiert etwas vom "Weltjudentum", dass versucht Schuldgefuehle zu wecken, und somit am Antisemitismus selbst schuld ist). Auch der CV bietet genug Seilschaften um Karriere zu machen, ist er doch die Kaderschmiede der OeVP und somit auch Sprungbrett fuer lukrative Fuehrungsposten in der Wirtschaft. Der CV vertritt katholische konservative Werte, und sieht daher genauso wie die rechtsradikalen Verbindungen nur eine Rolle
fuer die Frau vor: am Herd, sich fuer den Mann und die Kinder aufopfernd, als Reproduktionsmaschine der Gesellschaft nuetzlich...! Alle Maennerbuende stehen auf der Seite des Kapitals und der Unterdrueckung, sie dienen dem Erhalt der patriarchalen Gesellschaftsstruktur. Wo Leistungs- und Elitedenken, maennlich-martialische Rituale, wie die Mensur und die kollektiven Besaeufnisse das Zusammenleben bestimmen, ist kein Platz fuer Frauen als gleichwertige "Mitglieder" (nicht das dies wuenschenswert waere). In dieser maennlichen Weltordnung dienen Frauen nur als Schmuck und Stuetze des Mannes. Frauen die selbstbestimmt ihr eigenes, nicht durch einen Mann definiertes, Leben leben, oder gar aktiv in gesellschaftliche Prozesse eingreifen, sind in der patriarchalen Ordnung undenkbar und nicht vorgesehen. Im Gegenteil: es soll ja alles so bleiben, wie es ist, denn "Unser Burschenbrauchtum ist immer auf eine bestimmte maennliche Gruppe abgestimmt. Die menschliche Weltordnung ist auf das maennliche ausgerichtet." (Burschenschaftliche Blaetter: 1980) Natuerlich haben Frauen, Juden, Auslaender und Kriegsdienstverweigerer in studentischen Verbindungen meist nichts zu suchen, das traditionelle Machtgefuege koennte dadurch ins Wanken geraten, und ihre BurschenHERRlichkeit den elitaeren Vorteil verlieren. In einer Einladung zum Erstsemestrigenfest der Burschenschaft OLYMPIA heisst es: "Es gibt (...) Spass mit rassistischen oder wenigstens unappetitlichen Maennerwitzen (...) Bist du haesslich, fett, krank oder fremd im Land, bist Du von Sorgenfalten, Weltschmerz oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt, traegst Du alternative oder Schicky-Kleidung oder gar ein Flinserl im Ohr, studierst Du Publizistik, Politologie oder Theologie oder gar nicht, hast Du den Wehrdienst verweigert oder eine Freundin, die weder schoen noch still ist, kurz: bist Du auf irgend eine Weise abnormal oder unfroehlich, dann bleib lieber zu Hause, Du wuerdest sowieso von uns nicht eingelassen werden." Seit kurzer Zeit gibt es auch ein paar Studentinnenverbindungen, aber diese suchen brav eine Annaeherung zu den HERRenbuenden ueber die Uebernahme der althergebrachten Riten, und vertreten die selben rechtsradikalen und antiemanzipatorischen Ansichten, wie z. B.: die Maedelschaft FREYA der RFS-Funktionaerin Alwine Schachinger. Nach Aussagen von Burschenschaftern sollte eine Frau "nicht versuchen aus dem althergebrachten Bild der Frau auszubrechen", "anlehnungsbeduerftig" sein und sich "in erster Linie um die Familie kuemmern"!

Solche Ansichten und maennerbuendische Strukturen gehen allerdings ueber die Welt der Burschenschaften hinaus, und sind in allen Teilen der Gesellschaft verbreitet. Die Stellung der Frau als Gebaermaschine, unbezahlte Haushaelterin, Koechin usw. ist seit Jahrhunderten Teil des Systems der HERRschenden. Die Meinung Frauen sollten hauptsaechlich "still und schoen" sein, wuerden mehr mit dem Bauch als mit dem Hirn denken usw., und das daraus folgende Verhalten, Frauen nicht Ernst zu nehmen, ist selbst in Gruppen mit fortschrittlicher Weltanschauung zu finden. Ganz zu schweigen von den Zustaenden in den "ganz normalen" Familien und bei bierseligen Stammtischen, an denen das "gesunde Volksempfinden" und "Weiber an den Herd"-Parolen regieren.

Bis in die Regierung

Besonders ungebremst finden sich solche Inhalte (wenig ueberraschend) im Regierungsprogramm der schwarz- blauen Koalition, fuer die Frauenpolitik bestenfalls aus Familienpolitik besteht. Die gaenzliche Abschaffung des Frauenministeriums ist da nur der Gipfel des Eisberges. Auch der von den Burschenschaften propagierte Militarismus findet bereits jetzt Niederschlag in der schleichenden Abschaffung des Zivildienstes und der Aufruestung des Heeres. Dass waehrenddessen Sozialleistungen gekuerzt werden, passt ebenso ins oben angesprochene Weltbild; "nur die Starken kommen durch" fuer den Rest gibts nur Verachtung.

Ganz zu schweigen vom Rassismus und Antisemitismus, der von studierenden und regierenden Rechtsextremen in einer selbst fuer Oesterreich bemerkenswerten Schaerfe und Radikalitaet betrieben wird. Den Worten werden Taten folgen, mit unabsehbaren Konsequenzen fuer die Betroffenen. Schon jetzt ist die fremdenrechtliche Situation und der Alltagsrassismus hierzulande desastroes bis lebensgefaehrlich, eine weitere Verschlechterung waere eine absolute Katastrophe.Beim Kommers in Innsbruck werden die Rechten der verschiedenen Lager wieder Plaene fuer die Zukunft schmieden, als BewohnerInnen Oesterreichs koennen wir davon unmittelbar betroffen sein. Dem muss verstaerkter Widerstand entgegengestellt werden!

Gegen Nazis mit und ohne Uniform!
Weg mit der Regierung!
Zerschlagt alle Maennerbuende!


Text des Aufrufflugis von der rosa antifa wien