Quellenangabe:
Presseerklärung des C.I.A.E.Roma e.V zu den Roma Protesten (vom 15.09.2002),
URL: http://no-racism.net/article/622/,
besucht am 23.11.2024
[15. Sep 2002]
für Herr Berati ist eindeutig, dass die jugoslawische Regierung die KriegsFlüchtlinge auf Grund des massiven Drucks Deutschland zurücknehmen muss, obwohl die Regierung weiss, dass die Umstände speziell für Roma in der BRJ unmenschlich sind, da sie keinerlei Rechte und Perspektiven haben.
Herr Metus Berati, erster Vorsitzende des C.I.A.E.Roma e.V., ist am 14.September von seinem Besuch aus Jugoslawien zurückgekommen. Er hat sich dort ein Bild über die aktuelle Lage der Roma gemacht und diese in Form von Film- und Fotomaterial dokumentiert.
Neben dem Besuch von verschiedenen Romaenklaven hat sich Herr Berati mit verschiedenen Romaaktivisten aus ganz Serbien getroffen, die alle der Meinung sind, dass Roma keinerlei Rechte in der BRJ haben und dieses Land auch nicht bereit ist dieser Minderheit zu helfen.
Weiterhin haben Treffen mit verschiedenen Politikern stattgefunden, u.a. mit Herrn Bozidar Jovanovic, Direktor für konsularische Angelegenheiten im Ausland, und Frau Dr. Agnes Kartag-Odri, stellvertretende Ministerin für ethnische und nationale Minderheiten in der BRJ.
für Herr Berati ist nach den Gesprächen mit diesen Politikern eindeutig, dass die jugoslawische Regierung die KriegsFlüchtlinge auf Grund des massiven Drucks Deutschland zurücknehmen muss, obwohl die Regierung weiss, dass die Umstände speziell für Roma in der BRJ unmenschlich sind, da sie keinerlei Rechte und Perspektiven haben.
Die BRJ hat 9 Mio. Einwohner, davon sind 1 Mio. Flüchtlinge. Unter den Flüchtlingen rangieren die Roma auf dem untersten Platz.
Die Gesetze für die Anerkennung von Minderheiten, in denen auch die Rechte der Roma garantiert werden, haben für die Roma in der BRJ keinerlei Wirkung. Theorie und Praxis sind auch hier zwei verschiedene Welten. Diese Tatsachen zeugen eindeutig von einer Diskriminierung der Roma von seitens der deutschen und der jugoslawischen Politik.
Am 16. September 2002 findet ein weiteres Treffen mit Vertretern beider länder in den Gebäuden des Bundesinnenministeriums in Berlin statt. Hier soll ein Zusatzvertrag zum Rückführabkommen der Flüchtlinge aus der BRJ unterzeichnet werden, der nur zum Inhalt hat, die Ausweisung für die deutschen Behörden zu erleichtern. Betroffen sind hier vor allem die Roma. Auch hier wird wieder einmal über die Köpfe der Roma hinweg entschieden, denn auch bei diesem Treffen wird kein Romavertreter
anwesend sein.
Wir sind der Meinung, dass Deutschland und Jugoslawien hier eine unmenschliche und undemokratische Staatspolitik betreiben, die auch vor den Wahlen nicht zu rechtfertigen ist.
>>> Der C.I.A.E.R. wird am 16. September 2002 ab 7 Uhr früh bis gegen
ca. 11/12 Uhr vor dem Bundesinnenministerium in Berlin, Alt Moabit 101, Berlin-Moabit, U-Bahn Turmstr., http://www.bmi.bund.de eine Demonstration durchführen, um gegen diese Unterzeichnung zu protestieren. Anschließend ist eine Kundgebung vor der jugoslawischen Botschaft in der Taubertstr in Berlin-Grunewald geplant. <<<
Die protestierenden Roma kämpfen nun schon seit dem 27.04.02 für ein Bleiberecht. Nach verschiedenen Stationen in viele Städten Deutschlands befinden sie sich nun seit ca. sechs Wochen in Düsseldorf.
Wir hoffen sehr, dass unser Anliegen ernst genommen wird.
für weitere Informationen stehe ich Ihnen unter 0178-2836880 gerne zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen
Dzoni Sichelschmidt
Sprecher C.I.A.E.R.