no-racism.net Druckversion

Quellenangabe:
Brandanschlag auf Afrika-Kulturdorf in Wien (vom 09.06.2003),
URL: http://no-racism.net/article/629/, besucht am 26.04.2024

[09. Jun 2003]

Brandanschlag auf Afrika-Kulturdorf in Wien

In der Nacht zum Freitag, 6. Juni 2003, wurde ein Brandanschlag auf das Afrika-Kulturdorf 2003 im Wiener Stadtpark verÃŒbt. Nach einem Einbruch zwei Tage nach der Eröffnung im Mai, ist dies nun schon der zweite Angriff auf das vom Afro-Austria Team inizierte Projekt.

Gegen 4:45 Uhr ist das Feuer im Afrika-Kulturdorf ausgebrochen. Der Brand breitete sich schnell aus, konnte jedoch von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden.

"Die Polizei sagt, es wird dauern bis sie irgendwas konkret sagen können. Sie vermuten, dass es sich um Brandstiftung handelt", so Dr. Ahmed Elgoni, einer der Initiatoren des Afrika-Kulturdorfs. Ermittler seien danach noch insgesamt drei Mal (u.a. mit Polizei-Hunden) im Stadtpark gewesen.

Während die Polizei nur "vermutet", dass es sich um Brandstiftung handelt, deuten die Tatsachen jedoch sehr deutlich auf Fremdverschulden hin. So gab es weder Strom noch offenes Feuer im Bereich der Brandquelle. Noch dazu ist der Brand auf dem Dach einer der Hütten am Rand des eingezäunten Kulturdorfes ausgebrochen, was ebenfalls auf Brandstiftung (von aussen) schließen lässt.

Neben dem Sicherheitsdienst "Group 4", der auch für das Afrika-Kulturdorf zuständig ist, übernachten noch jeweils zwei Mitarbeiter des Projekts auf dem Gelände. Ihnen ist es zu verdanken, dass sich der Brand nicht noch weiter ausgebreitet hat.

Die Schadenssumme kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Insgesamt sind drei Verkaufsstände sowie die Kunst-Ausstellung eines afrikanischen Malers (insgesamt 20 Bilder) vollständig ausgebrannt.

Trotz des Brandanschlages in der Nacht zum 6. Juni und dem Einbruchsversuch, bei dem am 30. Mai mehrere Schlüsser aufgebrochen wurden, gehen die Veranstaltungen im Afrika-Kulturdorf planmäßig weiter. Auch alle Workshops werden ohne Unterbrechung fortgeführt.