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Quellenangabe:
Mittelschüler-Kartellverband droht mit Klage (vom 21.05.2004),
URL: http://no-racism.net/article/761/, besucht am 22.12.2024

[21. May 2004]

Mittelschüler-Kartellverband droht mit Klage

Am 30. Mai wird in Baden eine Demonstration des Bündnis "stopMKV" gegen den PennÀlertag des Mittelschüler Kartellverbands (MKV) stattfinden. Der MKV-Vorsitzende Helmut Schmitt droht mit rechtlichen Schritten.

MKV schlägt um sich


Teile des MKV scheinen nervÃŒs zu werden, wenn sie mit Kritik konfrontiert sind. Der Vorsitzende des MKV, Helmut Schmitt, droht in einem E-Mail bereits mit "rechtlichen Schritten". Er wirft dem Bündnis "Missbrauch" des Grundrechts der Versammlungsfreiheit vor und zieht dieses damit in Zweifel.

Besonderen Unterhaltungswert hatte eine Aussendung gegen "eine Demonstration linksradikaler Gruppierungen" des MKV-Nö, die am 2. Mai veröffentlicht, kurz danach jedoch aus unerklärlichen Gründen wieder vom Netz genommen wurde.

schüssels Fußtruppen


Der MKV ist ein Bindeglied im Netzwerk der rechtskonservativen "Elite" Österreichs. Er steht dem Cartellverband (CV) nahe. Dieser fordert in seinem Entwurf für die neue Österreichische Verfassung ein Verbot des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch. Um künftig der Regierung den Sozialraub und Angriffe auf ArbeiterInnen zu erleichtern, wollen sie überdies ein Streikverbot durchsetzen. Der MKV steht für Elitenbildung und Sozialabbau. Es sind die Fußtruppen schüssels. Viele ÖVP-Politiker (z.B. der notorische Rechtsaussen Andreas Khol) kommen aus dem MKV.

Austrofaschismus und Antisemitismus


Der MKV war er eng mit der Österreichischen Variante des Faschismus, dem Austrofaschismus, verbunden. Darüber hinaus sind viele spätere NSDAP-Mitglieder aus den Reihen des MKV hervorgegangen. Ein berÃŒhmtes Beispiel ist Taras Borodajkewycz, der katholisch korporiert (CV) war und 1934 Mitglied der damals illegalen NSDAP wurde. Der künftige Bundespräsident Heinz Fischer war Anfang der 60er Jahre gegen diesen Mann aktiv. Auch der austrofaschistische Diktator Dollfuß war "Verbindungsbruder" im MKV. Er setzte sich seinerzeit für den Ausschluss der Juden aus den - seitdem - katholischen Verbindungen ein. Und auch weiterhin werden im MKV antisemitische Traditionen gepflegt. In der Verbandszeitung der MKV-Verbindung Borussia war zu lesen: "Ich traue einem fanatischen Judentum zu, wieder Gefahr in diese Welt zu bringen".

Die Kundgebung des Bündnis "stopMKV" wird am 30. Mai um 12.30 Uhr am
Platz vor dem Bahnhof Baden beginnen.