Quellenangabe:
Der Berliner RZ-Prozess (vom 20.05.2001),
URL: http://no-racism.net/article/768/,
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[20. May 2001]
Jahre nachdem das Kapitel bewaffneter linker Politik in der Bundesrepublik Deutschland von den jeweiligen Akteuren (RAF, Bewegung 2. Juni, Revolutionäre Zellen) selbst ad acta gelegt wurde, holt die Bundesanwaltschaft (BAW) noch einmal zum Schlag aus.
Mit dem Berliner RZ-Prozess, den Auslieferungsverfahren gegen zwei angeblichen RZ-Mitgliedern in Frankreich und einem angeblichen RZ-Mitglied in Kanada sowie dem Frankfurter OPEC-Prozess gegen Hans Joachim Klein und Rudolf Schindler soll nun von Staatsseite das Kapitel Revolutionäre Zellen (RZ) juristisch und dadurch vermittelt politisch abgeschlossen werden.
Am 19. Dezember 1999 initiierten BAW, Bundeskriminalamt (BKA) und der polizeiliche Staatsschutz unter Zuhilfenahme der "Anti-Terror-Einheit" GSG 9 und der Berliner Polizei ein polizeiliches großereignis, das wohl nicht ungewollt an die groß angelegten Fahndungsmaßnahmen gegen "Terroristen" in den siebziger Jahren erinnern sollte. Insgesamt 1.000 Beamte beteiligten sich an der Durchsuchung des Berliner Alternativzentrums Mehringhof - bei dem ein Sachschaden von rund 100.000 DM entstand - und der Verhaftung von Harald Glöde und Axel Haug in Berlin sowie der Festnahme der Galeristin Sabine Eckle in Frankfurt/Main. Am 18. April 2000 erfolgte die Festnahme von Matthias Borgmann, Leiter des Akademischen Auslandsamtes der Technischen Universität Berlin, unter den selben Anschuldigungen: Mitgliedschaft in der "terroristischen Vereinigung "Revolutionäre Zellen"" und Beteiligung an SprengstoffanschlÀgen.
Im zweiten Anlauf wurde der Prozess am 17.05.2001 mit Verlesung der Anklage gestartet. Weitere Informationen auf www.freilassung.de.