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Quellenangabe:
Informationsabend Todesfasten am 18.12.2000 (vom 15.12.2000),
URL: http://no-racism.net/article/783/, besucht am 29.03.2024

[15. Dec 2000]

Informationsabend Todesfasten am 18.12.2000

Prison Watch International Wien lÀdt am MONTAG, den 18.DEZEMBER 2000 zu einem INFORMATIONSABEND über DEN HUNGERSTREIK bzw. DAS TODESFASTEN in 18 Türkischen Gefängnissen ein!

ORT: Katholische Hochschulgemeinde Wien Ebendorfer Str. 8 1. Stock, Studierzimmer 1010 Wien
ZEIT: 18.12.2000, 19 Uhr

PROGRAMM:

.)Berichte zum medizinischen, juristischen, menschenrechtlich-politischen Hintergrund durch:
Dr. Irmela Steinert ( Mitglied von "ÄrztInnen gegen Gewalt")
Dr. Ursula Kriebaum (völkerrechtlerin)
Mitglied von TAYAD ( Türk. Menschenrechtsverein der Angehörigen politischer Gefangener)
Mitglied von IKM ( Komitee gegen Isolationshaft)
VertreterIn von Prison Watch International Wien

.) Film zu Türk. Gefängnissituation: "Ein Mensch kann nur im Grab alleine bleiben" (dt.Untertitel)

.) Fragen, Diskussion


Seit dem 20. Oktober sind 816 politische Gefangene in der Türkei gegen die Einführung neuer Isolationsgefängnisse in der Türkei im Hungerstreik, seit 19. November befinden sich 99, seit 2. und 5. Dezember nun insgesamt 203 Gefangene im Todesfasten, d.h. sie hungern, bis sie sterben, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Die Protestaktionen in den Haftanstalten erfahren in der Türkei eine breite Unterstützung durch Gewerkschaften, Menschenrechtsvereine, Angehörigengruppen, Vertreter von Rechtsanwaltskammern und politischer Parteien sowie durch KünstlerInnen.

Auch in Europäischen Städten, u.a. in Wien, finden solidaritätshungerstreiks statt. Unterdessen berichten Vertreter der Türkischen Ärztekammern über dramatischeGewichtsverluste, erste Erblindungen, Nierenversagen und extreme KreislaufschwÀchen bei vielen der hungerstreikenden Gefangenen. Einzelne von ihnen würden "an der Schwelle zum Tode stehen" erklärte Dr. Metin Bakkalci, der Vizepräsident der Türkischen Ärztekammer auf seiner jüngsten Pressekonferenz.
"Eine Lösung müsse in kürzester Zeit gefunden werden", so Metin Bakkalci weiter,"da in den allernächsten Tagen die ersten Gefangenen aufgrund der Auszehrung zu sterben drohen".

Am 18.12. hungern die Todesfastenden den 60.Tag, der Tod der ersten Menschen ist zu befürchten! Reagieren wir schnell!
Lassen wir die Gefangenen nicht sterben!

für weitere Informationen, auch über Eilaktionen:
Prison Watch International Wien Stiftg.8 1070 Wien
Tel.: 0699 / 100 68 641 Fax: 01/ 403 40 20-13
Mailto: info (at) pwi.action.at