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Quellenangabe:
"Graue Wölfe" ermorden solidaritätshungerstreikenden in Rotterdam (vom 10.12.2000),
URL: http://no-racism.net/article/785/, besucht am 23.04.2024

[10. Dec 2000]

"Graue Wölfe" ermorden solidaritätshungerstreikenden in Rotterdam

Knapp tausend politische Gefangene hatten am 20. Oktober 2000 gegen die Einführung der Isolationszellen in der Türkei einen unbefristeten Hungerstreik begonnen, den sie am 19. November 2000 in ein Todesfasten umgewandelt haben. Zu den Entwicklungen in der Türkei wurden auch in verschiedenen Europäischen Städten solidaritätshungerstreiks organisiert. Eine davon begann am 29. November 2000 in Rotterdam in Niederlande.

Während die Aktionen in den Medien publik wurden, begannen vor dem Rotterdamer Rathaus provokative Angriffe gegen die Hungerstreikenden im Zelt. Doch jede Provokation wurde von den Hungerstreikenden vereitelt. Die provokativen Angriffe nahmen jedoch kein Ende an. Zuletzt wurde vor dem Zelt bei einem laufenden Konzert von Grup Yorum erneut versucht Provokationen herbeizurufen. Dieser Versuch wurde auch Seitens der Hungerstreikenden ruhe bewahrend abgewährt.
Am selben Abend, gegen 19.00 Uhr griff eine Gruppe, von 30-40 Personen, die in der Türkei als "Idealisten und Graue Wölfe" bezeichnet werden, die Hungerstreikenden im Zelt an. Dabei brÃŒllten sie Parolen, wie "DIE IDEALISTISCHE BEWEGUNG KANN NICHT VERHINDERT WERDEN!". Bei diesem Angriff wurde unser Genosse CAFER DERELI, der sich im Soli-Hungertreik befand massakriert.

Der Angriff in solch einem kurzen Zeit zeigt, das dieser Angriff vollkomen organisiert und geplant durchgeführt wurde. Obwohl die holländische Polizei sehr nah zu dem Hungerstreikzelt war, kamen sie erst nach 3 Stunden nachdem sich der Vorfall ereignete. Diese Tatsache befürwortet nochmals unsere Behauptung. Der Türkische Staat und sein Verlängerungsarm, nämlich die Zivil-Faschistischen Banden sind für diesen Mord verantwortlich. Der Türkische Staat, der in den Gefängnissen in der Türkei, unzählige Massaker verÃŒbt hat, hat diesmal mit seinen Bediensteten in Holland ein Massaker durchführen lassen.

So hat der Hungerstreik und der Todesfastenwiderstand, der in der Türkei begann und kurze Zeit später sich ins Ausland ausdehnte den ersten MÀrtyrer gegeben. Wir rufen alle Fortschrittlichen Kräfte, Anti-FaschistInnen und jede Person auf, gegen den niederträchtigen Mord zu protestieren und den Widerstand der Todesfastenden Gefangenen zu unterstützen.

DER GENOSSE CAFER IST UNSTERBLICH!
ES LEBE DER TODESFASTEN-WIDERSTAND!
SOLIDARITAETSKOMITEE MIT DEN TODESFASTENDEN

NIEDERLANDE, 10. DEZEMBER 2000
Ort des Hungerstreikzeltes: Coolsingel Stadhuisplein ROTTERDAM


IKM Komitee gegen Isloationshaft
Kreuzweg 12 20099 Hamburg
Tel.; 040 - 280 53 625