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Quellenangabe:
Stoppt die Hinrichtung von Mumia Abu Jamal (vom 26.05.2000),
URL: http://no-racism.net/article/794/, besucht am 22.12.2024

[26. May 2000]

Stoppt die Hinrichtung von Mumia Abu Jamal

Infos anläßlich des Internationalen Tags für Mumia am 13. Mai 2000.

Bekämpft den unerhörten Angriff -
Stoppt die Hinrichtung von Mumia Abu-Jamal

Wir fassen im Folgenden den englischsprachigen Text zusammen. Der englische Originaltext ist abzuholen in:
http://ourworld.compuserve.com/Homepages/LabourNetAustria

Ende April wurden mehrere AktivistInnen der Bewegung "Rettet Mumia-Abu-Jamal" zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt, in dem sie unter behördlicher Aufsicht stehen, ihre ReisepÀsse abgeben müssen, sich nur in ihrem Bundesgerichtsbezirk aufhalten dürfen und es ihnen verboten ist, Kontakte zu verurteilten Schwerverbrechern - wie Mumia - herzustellen.

Um zu verstehen, was da passierte, muss man zurückschauen. Die Verurteilung hat nicht die Geschehenisse vor einem Jahr zur Basis (siehe genauer weiter unten), sondern viel mehr die Massenbewegung, die die Hinrichtung von Mumia zu verhindern droht. Anfang 2000 hatte eine Explosion von Aktivitäten für Mumia gebracht. Amnesty International veröffentlichte seinen lange erwarteten Bericht, in dem Mumias Verurteilung verurteilt und ein neuer Prozess gefordert wurde. Dann brachte eine nationale Konferenz Mumia-AktivistInnen aus dem ganzen Land, aus Europa und Japan zusammen, um eine Strategie für die Monate bis zu Mumias Habeas Corpus-Verfahren zu entwickeln. Dem folgten unmittelbar zivile Ungehorsams-Aktionen an beiden Küsten, wo Hunderte verhaftet wurden. Die Bewegung erreichte Massenöffentlichkeit durch die Veröffentlichung von Mumia drittem Buch >Alles Zensuriert<. ReligiÃŒse führer im >Christlichen Jahrhundert Magazin< veröffentlichten eine Stellungnahme und auf einer ganzen Seite in der New York Times unterschrieben LehrerInnen für einen neuen Prozess. Als nächstes kam es in den Medien zu Kontroversen wegen der Einladung an Mumia, die Einleitungsrede beim Antioch College anlässlich des 30. Jahrestages der Erschießung von Antikriegs-ProtestiererInnen auf der Kent State Universität zu halten. Alles das erreichte mit den 6.000 Menschen im Madison Square Garden am 7. Mai und den internationalen Massendemonstrationen in San Francisco, Chicago, Philadelphia und auf der ganzen Welt am 13. Mai ihren Höhepunkt. Diese Ereignisse fanden zudem statt, als der Gouverneur von Illinois bei Exekutionen ein Moratorium einführte, sich die Polizeiskandale von der Ramparts Division in Los Angeles bis zu Polizeimördern in New York hÀuften und gegen die Explosion von Hinrichtungen in den USA der internationale Protest anwuchs. Mit Mumias Petition an ein Bundesgericht in Philadelphia wurde ein kritisches Moment in Mumias Kampf für Gerechtigkeit erreicht. Und beide Seiten wissen das. Also, wie reagierten die Behörden in Pennsylvania? Durch Einleiten eines neuen, fairen Prozesses für Mumia? Nein. Statt dessen verbot die Stadtregierung den BeamtInnen, der Black United Front Lohnsteuernachlässe(?) zu gewähren, da die BUF die Mumia-Bewegung finanziell unterstützt. Lokale Behörden begannen auch erneut mit einer gefährlichen Attacke gegen die MOVE-Organisation, indem sie gesetzliche Aufsicht über eines der MOVE-Kinder verfügte. Und jetzt versuchen sie mittels der Bundesgerichte die AktivistInnen der Mumia-Bewegung herauszusuchen und niederzumachen, indem diese auf Bewährung verurteilt und unter Aufsicht gestellt werden. Das traf auch zwei führende nationale AktivistInnen der Bewegung: Fances Goldin, die unermödlich daran arbeitete, Mumias Schriften Millionen zugänglich zu machen und die finanziellen Angelegenheiten mit den AnwÀlten checkte.C.Clark Kissinger von Refuse& Resist arbeitete daran, die Mumia-Bewegung zu erweitern und zu vereinen, als einer der Hauptorganisatoren der zwei nationalen Führungskonferenzen(?). Von ähnlichen Verurteilungen waren auch Paul Magno und Kim Lamberty von der Katholischen Arbeiterschaft in Washington DC betroffen; ebenso Mitch Cohen von der Grünen Partei, der eine militante Aktion für Mumia in den ABC-Studios organisierte u.a. Clark Kissingers Frau wurde von FBI-Agenten aufgesucht, zu einer Gerichtsbefragung bestellt und aufgefordert, ihre Finanzen der letzten 10 Jahre aufzulisten. Beaufsichtigte Bewährung bringt das Leben der Betroffenen unter komplette Kontrolle: Finanziell und mit monatlichen Berichten an den Bewährungsbeamten, sie können jederzeit zu Hause oder in der Arbeit von Bewährungsbeamten besucht werden und es ist ihnen verboten, mit verurteilten Schwerverbrechern zusammen zu treffen - insbesondere mit Mumia. Das Gericht ging weiter und forderte die Auslieferung der PÀsse und verfügte besondere Reisebeschränkungen. Z.B., Clark Kissinger wurde es verboten, nach Philadelphia zu reisen und auf dem 15. Jahrestags-Treffen der Bombardierung des MOVE-Hauses zu sprechen. Mitch Cohen wurde es verboten, nach Brüssel zu reisen, um dort auf der Umweltkonferenz zu sprechen. Offiziell wurde dies all unternommen wegen einer "STürung der gesetzlichen Ordnung" bei der Liberty Bell im letzten Juli. Die Liberty-Bell-Aktion war ein legaler Protest, an der Hunderte teilnahmen und in der Folge von ParkWächtern vorgeladen wurden. Glaubt die Regierung wirklich, damit die Mumia-Bewegung ruhig zu stellen? Es wird Opfer geben und Leute werden vielleicht ins Gefängnis müssen, ihren Job verlieren und das Ziel polizeilicher Unterdrückung werden. Jedes Mal müssen wir dem mit einer größeren Bewegung entgegen treten. Es gibt historische Bespiele ähnlicher Art: die Mc Carthy-Ära, die COINTELPRO-Operation gegen die Black Panter, die Einbrüche in die Büros der El Salvador-Gruppen und die Angriffe auf die führerInnen der Ureinwohner und auf die Puerto Ricanischen FreiheitskämpferInnen. Jedes Mal ging die Regierung gegen die führerInnen vor. Diese führenden AktivistInnen müssen von uns verteidigt werden!

Eine Protestnote wurde von Anwalt Michael Warren in Umlauf gebracht und ist im Web zu unterzeichnen:
http://mojo.calyx.net/~refuse/mumia/051700warren.html.

Leute sollten ihre Stellungnahmen auch an die Richter Hon. Arnold C.Rapoport und Hon. Bruce W.Kauffman, Bezirksgericht, 601 Market Street, Philadelphia, PA 19106, Richter Kauffmans Fax: 215-580-2281

Vor kurzem heulte der stellvertretende U.S.Staatsanwalt auf, dass es den Angeklagten an "Reue fehlen" würde. Er hat Recht. Die Angeklagten haben klar gemacht, dass sie sich niemals davon abhalten lassen werden, für die Gerechtigkeit für Mumia Abu-Jamal zu arbeiten. können wir weniger tun?

Refuse & Resist!

305 Madison Ave., Suite 1166
NY, NY 10165
212-713-5657
http://mojo.calyx.net/~refuse
refuse (at) calyx.com

Lehnt die Politik der Grausamkeiten ab! Lasst den Geist des Widerstandes los! Werdet ein eingeschriebenes Mitglied von Refuse & Resist!

von: Refuse & Resist! am Freitag, 26. Mai 2000, refuse (at) calyx.com