Quellenangabe:
vienna.indymedia.org stellt sich vor (vom 29.05.2004),
URL: http://no-racism.net/article/803/,
besucht am 22.12.2024
[29. May 2004]
Indymedia Vienna soll ein radikal demokratischer Nachrichtenkanal werden der den kritischen Umgang mit Informationen und Medien gezielt fürdert.
Die Idee hinter vienna.indymedia.org ist, dass aus reinen MedienkonsumentInnen MedienmacherInnen werden, ohne dabei gesellschaftlich existente Hierachien, die sich auch innerhalb von vienna.indymedia.org finden lassen werden, aus dem Blick zu verlieren.
Es geht vienna.indymedia.org nicht darum, interessante Infos aus kommerziellen Massenmedien zusammenzutragen, sondern diesen Medien die eigene Sicht auf soziale Prozesse entgegenzusetzen, bzw. Ereignisse ins Blickfeld zu Rücken, die von diesen Medien nicht wahrgenommen werden (können). Die Moderation von vienna.indymedia.org soll dabei zum Ziel haben, diese Art von Berichterstattung, ähnlich dem Prinzip der "positiven Diskriminierung" bzw. "affirmative action", zu fördern.
vienna.indymedia.org ist grundsätzlich offen für alle Beiträge, es sei denn sie haben zum Beispiel sexistischen, rassistischen oder antisemitischen Charakter. Es gibt darüber hinaus zahlreiche linke Internetprojekte, die gute Terminkalender oder Diskussionsforen anbieten, Gruppen die Möglichkeit zur Selbstdarstellung bieten oder linke Zeitschriften archivieren. vienna.indymedia.org will keine Konkurrenz zu diesen Projekten sein.
Der Ansatz von vienna.indymedia.org ist ein anderer als der der meisten dieser Projekte. vienna.indymedia.org hat keine Redaktion. Im Gegensatz zu Projekten mit einer klaren politischen Zielsetzung will das Moderationskollektiv nicht unmittelbar Politik machen, sondern in erster Linie eine emanzipatorische Nutzung von Medien fördern.
Aus diesem Grund werden auf der ersten Seite hauptsächlich selbst recherchierte bzw. erlebte Berichte von Einzelpersonen oder kleinen Kollektiven gestellt werden. Dadurch soll Indymedia als Plattform für diese Form der Berichterstattung konturiert werden. Dies stellt einerseits zweifellos eine Hierarchisierung des Informationsflusses dar, die auch als solche benannt werden muss. Andererseits sollen diese Regeln dazu dienen, gesellschaftlich existente Hierachien auf der Seite so wenig Plattform als möglich zu bieten, oder strukturelle Diskriminierung gar zu verstärken, sondern soziale Freiräume zu schaffen. Die Auswahl der Beiträge sollte daher nicht nach "gefühlter Wichtigkeit" stattfinden, sondern - soweit möglich - anhand struktureller Kriterien.
nächstes Treffen:
Do., 24. Juni 2004 19:30 Uhr
(vor/in dem) InfoladenX (EKH)
Wielandgasse 2, 1100 Wien