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Quellenangabe:
Möglichkeiten polizeilicher Repression (Teil 2): Tränen- und CS-Gas (vom 25.02.2003),
URL: http://no-racism.net/article/901/, besucht am 21.11.2024

[25. Feb 2003]

Möglichkeiten polizeilicher Repression (Teil 2): Tränen- und CS-Gas

Tränengaseinsätze im herkÃŒmmlichen Sinn (sprich Tränengaspatronen und ähnliches), sind in Österreich sehr selten. HÀufiger eingesetzt werden gerade in den letzten Jahren PfeffersprÀys oder CS-Gas. Vor allem Pfefferspray wird hierzulande gerne DemonstrantInnen ins Gesicht, bzw. in die Augen gespritzt. Es verursacht Augenschmerzen, Atemprobleme und ein brennendes Gefühl auf der Haut.

Was tun?


Augen und Gesicht mit reinem Wasser auswaschen und viel FlÃŒssigkeit (am besten ebenfalls Wasser) trinken. Sollte jemand Ohnmächtig werden oder an Asthma leiden, ist sofort der Notarzt zu rufen!

WICHTIG:
Entgegen kursierenden GerÃŒchten, ist es auf keinen Fall empfehlenswert ZitronensÀure, Essig und ähnliches in Augennähe anzuwenden (Verätzungsgefahr!!!). Auch sind Fettcremen und ähnliches kein Schutz bei Pfefferspray und CS-Gas-Angriffen!

Sehr nützlich sind hingegen mit Wasser gefällte Plastikflaschen und Tücher. Diese Dinge solltet ihr auf jeden Fall auf die Demo mitnehmen!

Lebensgefahr!!!


Tränen- und Reizgase sind nicht zu unterschätzen. für Personen, die an Asthma, einschlÀgigen Allergien oder Infektionen erkrankt sind oder durch Schwangerschaft, Alter oder körperliche Handicaps Einschränkungen der Atmung nicht mehr kompensieren können, stellt der Einsatz von CS-Gas, sowie auch allen anderen reizenden Kampfstoffen potentiell eine akute Lebensgefährdung dar.

Rechtliches und historisches


Bereits 1874 fanden in Brüssel internationale Beratungen statt, die sich mit den Gefahren der Verwendung von Giften und vergifteten Waffen befassten. Die Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907 waren Folgekonferenzen der Brüsseler Tagung. Bei den Beratungen nahmen die Fragen der Entwicklung von chemischen Waffen einen breiten Raum ein.

Eines der wichtigsten Abkommen in diesem Bereich ist das Genfer Protokoll vom 17.6.1925. In diesem wird der chemische und bakteriologische Krieg verurteilt und verboten. Viele Staaten unterschrieben dieses Protokoll, ratifizierten den Vertrag aber zum Teil erst Jahrzehnte später.

Die USA z.B. ratifizierten diesen Vertrag erst 1975, am Ende des Vietnamkrieges (und das aus gutem Grund). Im Vietnamkrieg setzten die Vereinigten Staaten vor 1966 hauptsächlich CN und Adamsit, später das wirksamere CS (!!!) ein. Allein 1969 wurden 3000 Tonnen CS-Gas in Vietnam versprÃŒht.

Quellen:
www.demosanitaeter.de
www.ssi-media.com
www.at.indymedia.org

Links:
www.defense-technology.com (beliefern Polizeieinheiten in aller Welt mit Reiz- und Tränengasen)

Text übernommen vom "Bündnis einiger Einzelpersonen", dass zur Opernballdemo 2003 mobilisierte.