Quellenangabe:
Wieder Hetze gegen AsylwerberInnen in Traiskirchen (vom 06.08.2004),
URL: http://no-racism.net/article/910/,
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[06. Aug 2004]
Sitgmatisierung von Flüchtlingen als Kriminelle, Reproduktion rassistischer Vorurteile und Stereotype.
Der SP-Bürgermeister von Traiskirchen, Fritz Knotzer, will seine xenophobe Aussage von dieser Woche nicht zurücknehmen. Nach dem Diebstahl einer Handtasche durch einen Asylwerber aus dem Flüchtlingslager Traiskirchen meinte er: "Die Räuber und die Dealer sind die Neger, die Anständigen Asylwerber sind die Schwarzafrikaner." Rassismus stehe ihm aber fern. Sogar die SPÖ - die bekannter weise bei weitem nicht frei von Rassismus ist - sah sich aufgrund dieses Statements bemüßigt, sich von der Aussage des Traiskirchner bürgermeisters zu distanzieren.
Doch der bürgermeister setzt noch einen Schuss Xenophobie drauf. Seit Freitag, 6. August 2004 werden in der Traiskirchner Einkaufspassage "Arkadia" Unterschriften gegen die Menschen im Flüchtlingslager gesammelt.
In einem Flugblatt mit Unterschriftenliste wird folgendes von Innenminister Strasser gefordert (Auszug aus dem Flugblatt):
1. Sofortige Reduzierung des Lagerkontingents auf maximal 300 Personen!
2. Rigorose Kontrolle der Einhaltung der Nachtruhe und der Anwesenheit in den Unterkünften von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr!
3. Absicherung des Areals Flüchtlingslager vor Kriminellen (Dealer, Schlepper, Räuber und andere...)!
4. verstärkter Einsatz der Gendarmerie im gesamten Stadtgebiet und in den öffentlichen Verkehrsmitteln (speziell in der Badner Bahn)!
5. Asyl für Verfolgte - JA! Asyl für Kriminelle - NEIN!
6. Sperre des Flüchtlingslagers! Aufteilung aller Asylwerber auf ganz Österreich!
Zum wiederholten Mal werden die AsylwerberInnen im Flüchtlingslager als Spielball im Kompetenzstreit zwischen der Gemeinde Traiskirchen und dem Innenminister verwendet und die Stigmatisierung von Flüchtlingen als Kriminelle, Dealer etc. fortgesetzt.
Bis Ende August wollen die Traiskirchner GemeindevertreterInnen immer am Freitagnachmittag von 14 bis 18 Uhr in der Einkaufspassage gegen das Flüchtlingslager Unterschriften sammeln.