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Quellenangabe:
Offener Brief - Gruppe Freiraum (vom 14.08.2004),
URL: http://no-racism.net/article/916/, besucht am 27.12.2024

[14. Aug 2004]

Offener Brief - Gruppe Freiraum

In einem Offenen Brief wenden sich die BesetzerInnen an die Universität und fordern Raum sowie ein Gespräch über die weitere Nutzung des Gebäudes im Alten AKH.

Sehr geehrtes Rektorat
Sehr geehrter Rektor Winckler
Sehr geehrter Vizerektor Jurenitsch
Sehr geehrter Herr Spadt
Sehr geehrte Frau Weinlechner
Sehr geehrter Herr Tutschek

In dieser Nacht wurde erneut das Gelände des Werkstättenhofs hinterm
Narrenturm besetzt. Wir unterstreichen damit noch einmal die ernsthafte
Absicht unserer Bewegung, auf diesem Areal ein soziales, kulturelles und
wissenschaftliches Zentrum zu schaffen. Es geht uns nicht darum,
aktionistisch gegen die Universität und deren Leitung vorzugehen, vielmehr
wollen wir aus dem Gelände wieder eine Werkstätte machen, die in ihrer Form
eine Bereicherung und Aufwertung nicht nur des Alten Allgemeinen
Krankenhauses sondern auch der Universität Wien darstellt.

Es wäre eine Schande, wenn die Universität Wien auf ihrem eigenen Gelände
abermals polizeilich gegen eine Personengruppe vorgehen lässt, die sich
größtenteils aus Studierenden der eigenen Universität zusammensetzt. Diese
Gruppe hat sich geöffnet, um breite Schichten der Bevölkerung in sich zu
integrieren und um schließlich eine kommunikative Basis zwischen der
Bevölkerung und der Universität zu schaffen. Denn eine Universität, die
diesem Namen gerecht werden will, hat unserer überzeugung nach, einen
gesamtgesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen und darf nicht zu einem
privatwirtschaftlich organisierten Betrieb verkommen.

Wir hoffen nun, nicht wieder nur mit vorgeschobenen Institutionen und dem
Wiener Sicherheitsapparat reden zu müssen und fordern Sie deswegen auf, sich
dem Gespräch zu stellen. Die Universität befindet sich in der rechtlichen
Position, das betreffende Areal nach eigenem Ermessen in eine Nutzungsform
überzuführen.

Wir stellen Ihnen Arbeitskraft, ein Nutzungskonzept und unzählige Ideen zur
Verfügung.

Des weiteren weisen wir Sie darauf hin, dass wir keineswegs anonym
auftreten, wovon Sie sich vor Ort gerne selber überzeugen können.


In Erwartung eines Gesprächs

Ihre Gruppe Freiraum