Quellenangabe:
Lesbische Aktivistin in Sierra Leone ermordet (vom 12.10.2004),
URL: http://no-racism.net/article/981/,
besucht am 24.11.2024
[12. Oct 2004]
SIERRA LEONE, 7. OKTOBER 2004 - Die bekannte lesbische Aktivistin FannyAnn Eddy ist Ende letzter Woche bei der Arbeit spät nachts im Büro der SLLAGA (Sierra Leone Lesbian and Gay Association - Lesbisch-Schwule Vereinigung von Sierra Leone) ermordet worden. Es wird von Homophobie als Motiv ausgegangen.
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Eddy, 30, wurde am Morgen des 29. September tot aufgefunden. Offenbar waren ihre AngreiferInnen am Abend vorher in die Büroräume eingedrungen, als sie allein nachts im Büro der "Sierra Leone Lesbian and Gay Association" arbeitete und hatten sie dort ermordet.
FannyAnn Eddy hatte die "Sierra Leone Lesbian and Gay Association" 2002 gegründet. Die Gruppe bot einer Community soziale und psychologische Unterstützung, für die Angst und Unsichtbarkeit zum Alltag gehört. Eddy selbst war eine öffentliche und mutige Frau, die es als ihre Arbeit betrachtete, bei RegierungsministerInnen Lobby-Arbeit zugunsten der Bedürfnisse queerer Menschen in den Bereichen Gesundheit und Menschenrechte zu leisten.
Sie sprach im April vor der UN-Menschenrechtskommission in Genf. "Wir sind permanent mit BelÀstigungen und Gewalt durch NachbarInnen und andere konfrontiert", erklärte sie der Kommission. "Ihre homophoben Angriffe werden von den Behörden nicht verfolgt; auf diese Weise wird der Diskriminierung und Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenders Vorschub geleistet."
Der Mord an FannyAnn illustriert ihre Worte drastisch. Zachie Achmat von der Treatment Action Campaign bezeichnet ihren Mord "eine Tragödie für alle MenschenrechtsaktivistInnen in Afrika. ... Gerade für uns, die im Bereich HIV/AIDS arbeiten, ist dies eine besondere Katastrophe. Ohne einen klaren, auf Rechte in den Bereichen Sexualität und sexuelle Orientierung bezogenen Ansatz werden wir keinen Erfolg haben bei Prävention, Pflege und Behandlung von HIV." FannyAnn hinterlässt ihren neunjährigen Sohn und ihre Freundin, und wird von AktivistInnen und anderen auf dem ganzen Kontinent schmerzlich vermisst werden..
Quelle: indymedia.org