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(update 05 Dez 2003)
Bleibender,
öffentlicher Standort
Der 10. Oktober 2003 ohne Genehmigung vor der Wiener Staatsoper aufgestellte
Marcus Omofuma Gedenkstein bekam einen einen bleibenden Platz in der Öffentlichkeit.
Im Zuge einer kleinen Gedenkfeier wurde er am Montag, 17. November 2003
vor dem Museumsquartier in der Wiener Mariahilferstrasse aufgestellt.
Die Bildhauerin Ulrike Truger zur bleibenden Aufstellung am 17. November
2003:
"durch die öffentliche aufstellung des MARCUS OMOFUMA STEINs
wird dem bedauern über den tragischen tod des marcus omofuma ausdruck
verliehen und ein anstoß zu einer integrativen und humanen sichtweise
gegeben."
MARCUS OMOFUMA STEIN
der stachel
den stachel hinein treiben
ins warme, satte fleisch
ich nicht
wir nicht
haben nicht gewollt
werden nicht dulden
das wegschauen, das vergessen
weitere Infos zur bleibenden Aufstellung: members.aon.at/a41/omofuma.htm
und im Standard
vom 16.11.2003.
Die Wächterin
Ein weiteres Denkmal der Bildhauerin Ulrike Truger, das ohne Genehmigung
aufgestellt wurde, ist die Wächterin vor dem Burgtheater in Wien -
ein Zeichen für die "Wachsamkeit gegenüber den politischen
Vernderungen in Österreich". Die Zukunft der Wächterin ist
ungewiss. So wie der Omofuma Gedenkstein, soll auch dieses Denkmal an einem
genehmigten Ort aufgestellt werden. Der zwischenzeitlich vorgesehene Platz
in der Bruno-Kreisky-Gasse, direkt neben dem Regierungssitz im Bundeskanzleramt
(Ballhausplatz), wurde von der ÖVP-Bezirksvorstehung im 1. Wiener Gemeindebezirk
beeinsprucht. Von Seiten der zuständigen Magistratsabteilungen MA 28
(Straßenverwaltung und -bau) und MA 19 (Stadtgestaltung) gebe es keine
Bedenken gegen den auch von der Künstlerin gutgeheißenen Standort
am Ballhausplatz. Nun soll ein Rechtsgutachten erstellt werden, auf dessen
Grundlage die Baupolizei über die Relevanz des Einspruches entscheiden
soll. (Quelle: Standard,
02.12.2003)
(16 Okt 2003)
Gedenkstein soll abgetragen werden
Die Bildhauerin Ulrike Truger hat vor der Oper den "Marcus Omofuma
- Gedenkstein" errichtet, allerdings ohne Genehmigung. Deshalb eröffnet
die Baupolizei nun ein "Abtragungsverfahren". Dem kann Truger
durch ein – verspätetes – Bewilligungsverfahren entgegentreten.
Abgetragen soll auch ein zweites Truger-Denkmal werden: Die "Wächterin"
neben dem Burgtheater. Das Denkmal steht seit der Angelobung von Schwarzblau
I im Jahr 2000, auch ohne Genehmigung. Die Baubehörde sei erst im Zuge
der Berichterstattung über den Omofumastein auf die "Wächterin"
(siehe Bild ganz rechts unten) gestossen. Die Erinnerung an Marcus Omofuma
scheint sehr unangenehm, sodass bereits ein früheres Denkmal untersagt
wurde: Die Kundgebung "Wo ist Marcus Omofuma" vor dem Burgtheater
im Mai 2002, wo das "Wanderdenkmal für die Menschen, die durch
rassistische Polizeigewalt getötet wurden" präsentiert werden
sollte, wurde von der Polizei untersagt. Trotz Kundgebungs-Untersagung wurde
das Kunstobjekt schließlich doch der Öffentlichkeit präsentiert.
>> Mehr Informationen zum "Wanderdenkmal
für die Menschen, die durch rassistische Polizeigewalt getötet
wurden" <<
Marcus
Omofuma Gedenkstein
Freitag,
10.10.2003 wurde die drei Meter hohe und fünf Tonnen schwere Granit-Skulptur
neben der Wiener Staatsoper aufgestellt. Die Bildhauerin Ulrike Truger
möchte mit ihrem "Marcus Omofuma Stein" ein künstlerisches
Zeichen in der Migrations- und Asyl-Debatte setzen.
"Dieser
Platz ist das Zentrum der reichen, heilen Welt - direkt bei Staatsoper,
Hotel Sacher und Kärntner Straße", erläuterte Truger
im Standard vom 13.10.2003. "Er steht sinnbildlich für die Schere
zwischen Arm und Reich, die auseinander geht." Truger hat mit derartigen
Aktionen bereits Erfahrung: Seit März 2000 steht ihre Skulptur "Wächterin"
vor dem Burgtheater - als Zeichen der "Wachsamkeit gegenüber
den politischen Veränderungen in Österreich".
Die Abladung des schwarzen Steinblocks aus afrikanischem Granit, der mit
der Trennscheibe bearbeitet wurde und so die "Qual und Zerrissenheit
des geknebelten Menschen" zum Ausdruck bringen soll, verlief ganz
nach Plan, vorbeischlendernde Polizeiorgane interessierten sich nicht
dafür. Auf die Frage, wie lange ihr Stein hier aufgestellt bleiben
solle, meinte Truger: "Ich plane nichts. Ich habe ihn aufgestellt.
Alles andere wird sich weisen."
Den "Marcus
Omofuma Stein" hat die im steirischen Hartberg geborene Bildhauerin,
die in Wien und im Burgenland lebt, durch den Verkauf von Bronze-Güssen
ihres Entwurfs selbst finanziert.
IG Kultur:
Unterstützung für Marcus Omofuma Gedenkstein
Asylpolitik duldet keine Gefälligkeiten und Kompromisse!
Am Freitag, 10. Oktober 2003, wurde von der Bildhauerin Ulrike Truger
in unmittelbarer Nähe zur Wiener Staatsoper eine drei Meter hohe
Skulptur errichtet, die als "Marcus Omofuma Gedenkstein" gegen
die tödliche Praxis der österreichischen Asylpolitik ein öffentliches
Zeichen setzen will.
Die IG Kultur Österreich unterstützt diese Aktion und sieht
darin ein beispielhaftes Vorgehen, wie Kunst und Kultur dem alltäglichen
Rassismus entgegen treten müssen. "Die menschenverachtende Migrationspolitik
duldet keine Gefälligkeiten und Kompromisse", erklärt Vorstandsmitglied
Rubia Salgado (Kulturverein MAIZ, Linz). "Für die IG Kultur
Österreich zählt der politische Antirassismus zu den wichtigsten
Schwerpunkten in der Kulturarbeit. Die unerschrockene Aktion von Ulrike
Truger sollte daher möglichst viel Nachahmung finden."
Der Gedenkstein ist insgesamt eine politische Chance für die Stadt
Wien, die sie wahrnehmen sollte. "Die Künstlerin hat Mut bewiesen.
Wien sollte sich dem anschließen und dem Töten von Menschen
in der Asylpraxis durch die behördliche Anerkennung des Gedenksteins
eine deutliche Absage erteilen", so Rubia Salgado abschließend.
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