Mittelschülerkartellverband: Rassismus, Sexismus und Antisemitismus
[von 'at.ndymedia' | 6.März 2003]Der "Mittelschüler-Kartell-Verband der katholischen farbtragenden Studentenkorporationen Österreichs" wurde 1933 als Überregionaler Zusammenschluss mehrerer Mittelschülerverbindungen gegründet. "Wir sind ein patriotischer Verband. Österreicher zu sein ist für uns Ehre und Verpflichtung zugleich", heißt es in den Grundsätzen des MKVs...
"Mit Negern gab es bis auf die jüngste Zeit keine Konflikte, weil die Anzahl dieser in Österreich verschwindend gering war. Das Wort 'Nigger' wurde und wird in den USA als Schimpfwort verwendet. Dies ist aber nicht das deutsche Wort 'Neger', wenn auch sehr ähnlich."
Diese Zeilen stammen von Helmut Czepe - seines Zeichen Mitglied im MKV - und wurden in der Jänner-Ausgabe von "Couleur" in der Rubrik Lesermeinung abgedruckt.
Der "Mittelschüler-Kartell-Verband der katholischen farbtragenden Studentenkorporationen Österreichs" wurde 1933 als überregionaler Zusammenschluss mehrerer Mittelschülerverbindungen gegründet. Von Anfang an war die Mitgliedschaft im MKV ausschließlich Männern vorbehalten - diese Tradition blieb bis heute erhalten.
Obwohl es teilweise inhaltliche Differenzen mit der Führung des austrofaschistischen Ständestaats gab, war der MKV von beginn an ein Sammelsurium klerikal-faschistischer Hardliner, was er in weiten Teilen auch bis heute geblieben ist. Schließlich ist man(n) nach wie vor stolz "Religio" und "Patria" zu seinen Grundwerten zu zählen. "Wir sind ein patriotischer Verband. Österreicher zu sein ist für uns Ehre und Verpflichtung zugleich", heißt in den Grundsätzen des MKVs.
Problematisch ist die Tatsache, dass sowohl Aktivitäten als auch der allgemeine politische Einfluss des MKVs (das Selbe gilt auch für die des CVs und ähnlichen Verbindungen) meistens unterschätzt werden. Derzeit hat der MKV in Österreich 17.000 Mitglieder. Darunter viele hochrangige ÖVP-Politiker wie z.B. Andreas Kohl und Erwin Pröll. Auch Alfred Finz für den bekanntlich jede Stimme wichtig ist, "auch wenn's die einer Frau ist", zählt sich zu den "alten Herren" des MKVs (seine Haltung zum weiblichen Teil des Wahlvolks ist dadurch vielleicht noch eher nachvollziehbar).
Mit einer nicht zu unterschätzenden antisemitischen Tradition ("Ich traue einem fanatischen Judentum zu, wieder Gefahr in diese Welt zu bringen", Verbandszeitung der MKV-Verbindung Borussia), ist der MKV auf eine Stufe mit anderen rechtsextremen Burschenschaften zu stellen. Proteste gegen die Aktivitäten des MKVs gibt es im Unterschied zu jenen gegen die deutschnationalen Burschenschaften jedoch praktisch überhaupt nicht.
Gelegenheiten Euren Protest Kundzutun gäbe es übrigens zu Hauf. Infos zu Veranstaltungen des MKVs sowie einen allgemeinen Eindruck könnt Ihr Euch auf folgenden Seiten holen:
http://www.mkv.at
http://www.mkv.or.at/wstv/
http://www.mkv.or.at/noemkv/Unter http://www.raw.at/sub/texte/attack/maennerbuende2.htm findet Ihr einen Text der "Rosa Antifa Wien" zum Thema Männerbünde...
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