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+++widerst@nd-MUND täglich per e-mail ...entweder im mailman selber subscribieren oderper mail hier zu bestellen++++++Wie der MUND entsteht ....Schickt
uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im
MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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01 Streifzuege 2/03 NEU
von "heinz-blaha" <heinz-blaha@chello.at>
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In einigen Tagen und rechtzeitig zu Sommer erscheint die neue Ausgabe
der Streifzüge 2/2003 . Folgende Beiträge zur Kritik der
Warengesellschaft sind darin zu finden:Lorenz Glatz: "Ratlos unzufrieden
- Warum es eine gute Zukunft nur
jenseits von Markt und Staat geben kann"
Robert Kurz: "Jenseits des Klassenkampfs"
Franz Schandl: "Sozialkritik in Zeiten der Konterreform"
Martin Dornis: Männer, zum Lichte, zur Arbeit! Der Arbeitswahn der
kapitalistischen Moderne und sein Ende"
Erich Ribolits: "Wieso sollte eigentlich gerade Bildung nicht zur Ware
werden?"
Paolo Lago: "Verweigerung des Alltags und der Arbeit - Ein
Wiedersehen mit Stroszek
Maria Wölflingseder: "Wie moderne Prediger"
Gerold Wallner: "Kein Blut für Demokratie"
Ernst Lohoff: Die Furie des Zerstörens- Gewalt und Krieg in der neuen
Weltunordnung"
Extra: "Das große Adorare"
Erich Ribolits: "Mythos Intelligenz"
Stefan Meretz: "Zur Theorie des Informationskapitalismus" 2. Teil
Bestellungen und Abos mail to:
<mailto:steifzuege@chello.at>steifzuege@chello.at
Wer's noch nicht weiß, wir sind auf
<http://www.streifzuege.org>www.streifzuege.org erreichbar.
Gelegentliches Nachschauen und Stöbern wird empfohlen.
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02 Bäder-Antisemitismus
von Karl Pfeifer
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Bäder-Antisemitismus
Von Karl Pfeifer
Frank Bajohr hat sich mit den Dimensionen alltäglicher Judenfeindschaft
in
Deutschland, die eher wenig Beachtung gefunden haben, befaßt. In dem
vorliegenden Band damit, welche Erfahrungen deutsche Juden lange vor dem
"Dritten Reich" machen konnten.
Ein Kapitel widmet er aber auch dem gleichen Phänomen in den USA, wo man
noch
bis zu den 60er Jahren Juden in Hotels und Klubs diskriminiert hat. Ein
anderes
Kapitel dokumentiert, dass trotz eines sehr viel kleineren Staatsgebiets die
(Erste) Republik Österreich im Vergleich zum Deutschen Reich eine doppelt
so
hohe Anzahl "judenfreier" Sommerfrischen aufwies.
Bajohr weist auf ein interessantes Phänomen hin, es gab sowohl in
Deutschland
als auch in Österreich Gemeinden, die sich im Sommer keinen Antisemitismus
leisteten, es jedoch in der Vor und Nachsaison taten.
In meiner Heimatstadt, in Baden bei Wien hat die Gemeinde in der
Zwischenkriegszeit keinen Antisemitismus gepflegt. Allerdings war der
Antisemitenverein sehr aktiv. Man erzählte seinerzeit die Geschichte, als
dieser Antisemitenverein während der zwanziger Jahre an den Bürgermeister
herantrat und fragte, ob sie denn im Sommmer eine internationale Konferenz
abhalten dürften, antwortete dieser "Seid's ihr teppert, im Sommer
können
wir
uns keinen Antisemitismus leisten".
In seinem Buch begnügt sich Bajohr nicht mit der Schilderung der Handlungen
und
Aktionen der Antisemiten sondern schildert auch die Reaktionen und
Verhaltensstrategien der betroffenen Juden. Bajohr meint, "jede Untersuchung
der Judenfeindschaft in Deutschland auch wenn sie Alltagsphänomene
behandelt
die Frage zu beantworten hat, wie und in welchem Umfang gesellschaftlicher
Antisemitismus zur Ausgrenzung und Vertreibung der Juden nach 1933 und
schließlich zur Ermordung von annähernd sechs Millionen europäischer
Juden
beigetragen hat. In diesem Zusammenhang präsentiert sich der
Bäder-Antisemitismus als ein Phänomen, das in den 1870er Jahren aufkam,
sich
unter den Bedingungen des Kaiserreiches schleichend ausbreitete, nach dem
Ersten Weltkrieg einen deutlichen Radikalisierungsschub erfuhr und
schließlich
nach 1933 in eine Politik der organisierten Ausgrenzung überführt
wurde, die
einerseits an den Bäder-Antisemitismus anknüpfte, andererseits qualitiv
eine
neue Entwicklung markierte."
In seinem Österreich gewidmeten Kapitel, zitiert Bajohr den Salzburger
Historiker Albert Lichtblau, der sich mit dem
"Sommerfrischen"-Antisemitismus
befasst und u.a. herausgearbeitet hat, welch große Rolle die Sommerfrische
als
Topos in den Memoiren österreichisch-jüdischer Vertriebenen spielt.
In Österreich-Ungarn trat auch dank des Nationalitätenkonflikts der
Bäder-Antisemitismus in größerer Intensität und Schärfe
auf. Dementsprechend
warnten Reiseführer vor italienischen Gaststätten in Südtirol,
tschechischen
Ärzten in bömischen Kurbädern oder slowenischen Vermietern von
Berghütten in
den Karawanken.
In diesem politischen Klima verwundert es nicht, dass der
Sommerfrischen-Antisemitismus in Österreich nicht nur von antijüdisch
gesinnten
Gästen bzw. den Hotel- und Pensionsbesitzern ausging, sondern im Gegensatz
zum
Deutschen Reich zentral von Tourismusorganisationen, Gemeindeverwaltungen
und
Fremdenverkehrsvereinen getragen wurde. Diese suchten duch entsprechende
Verlautbarungen, administrative Maßnahmen oder gar Gemeinderatsbeschlüsse
ihren
Ort möglichst vollständig "judenfrei" zu machen.
"Eine unrühmliche Vorreiterrolle nahm 1897 der bekannte Ferienort
Kitzbühel
in
Tirol ein, als dort die Generalversammlung des Fremdenvereines beschloss:
"Anfragen von Juden haben unberücksichtigt zu bleiben." In der
Folgezeit
zierte
ein entsprechender Stempelaufdruck sämtliche Ferienprospekte des Ortes."
Der 1890 gegründete Österreichische Gebirgsverein, der vor allem in
Niederösterreich verbreitet war, nahm seit seiner Gründung nur "deutsche
Volksgenossen" als Mitglieder auf. In Wien gründete sich 1905 eine
Sektion
des
Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (DÖAV), deren Mitgliedschaft
auf
"Deutsche arischer Abstammung" beschränkt war.
Nach dem Ersten Weltkrieg bezeichneten sich Fremdenverkehrsorte als "arische
Sommerfrische ersten Ranges" (Pöllau) oder "judenrein" (Mittersill,
Tamsweg)
und warben mit den Zusätzen "Nur für Arier" (St.Veith im
Mühlkreis). "Der
Aufenthalt wird nur Ariern bewilligt" (Wachau), "Juden nicht erwünscht"
(Schladming) oder "Angenehmer Aufenthalt für christliche Familien"
(Troifach).
"Mit rund 60 bis 70 lag allein die Zahl der "judenreinen" Sommerfrischen
in
Österreich mehr als doppelt so hoch wie im Deutschen Reich, und die
inflationäre Verwendung des Wortes "arisch" machte deutlich,
dass die
meisten
Orte gar nicht erst versuchten, ihren Rassenantisemitismus hinter dem Mantel
der "Christlichkeit" zu tarnen."
Auch die antisemitischen Gemeinderatsbeschlüsse hatten im Deutschen Reich
kein
Pendant und stellten einen klaren Verfassungsbruch durch eine
öffentlich-rechtliche Körperschaft dar. "Wenn es sich um Juden
handelte,
nahmen
die tonangebenden politischen Kräfte in Österreich allerdings solche
verletzten
Rechtsgrundsätze nicht besonders ernst."
Für die Haltung der nichtjüdischen deutschen Bevölkerung nach
1933 war
zweifellos die im Bäder-Antisemitismus manifestierte Judenfeindschaft von
erheblicher Bedeutung. Die Nationalsozialisten nahmen auf die jeweilige
"Volksmeinung" Rücksicht. Es war nicht ohne Bedeutung, dass sich
lange vor
1933
massive Tendenzen der Ausgrenzung und Abschottung herausbildeten, dass unter
dem Einfluss des Bäder-Antisemitismus öffentliche Zonen der Apartheid
entstanden, die die gesellschaftlichen Kontakte zwischen Juden und
Nichtjuden
immer stärker reduzierten. Dies förderte eine Grundhaltung gegenüber
der
jüdischen Minderheit, ohne die die nationalsozialistische
Ausgrenzungspolitik
nicht so erfolgreich verlaufen wäre: die weit verbreitete Auffassung
nämlich,
dass es sich bei Juden nicht um "Deutsche" oder gar "Volksgenossen"
handelte,
sondern um "Fremde", ja "Andersartige", die nicht wirklich
dazugehörten.
Frank Bajohr:
"Unser Hotel ist judenfrei"
Bäder-Antisemitismus
Im 19. und 20. Jahrhundert
S. Fischer Verlag,
Frankfurt am Main 2003,
ISBN 3-596-15796-x
?uro 12.90 (D)
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03 Letzter Aufruf zur Bekantgabe von Nominierungen für den
Jean-Kahn-Preis 2003
von "Birgit Weyss" <birgit.weyss@univie.ac.at>
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Liebe KollegInnen!
Die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit (EUMC) hat uns gebeten nochmals auf das Ende der
Nominierungsfrist für die Verleihung des Jean-Kahn-Preis 2003
aufmerksam zu machen und folgende Informationen an Sie/ Euch
weiterzuleiten.
Mit dem von der Evens Foundation gesponserten und erstmals
verliehenen Preis in der Höhe von 10.000 Euro soll eine Organisation
oder eine Einzelperson ausgezeichnet werden, die durch die
Herbeiführung wesentlicher und nachhaltiger Veränderungen, durch die
Entwicklung bewährter Praxis oder innovativer Projekte von
europäischer Dimension einen herausragenden Beitrag zur Bekämpfung
von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus geleistet hat.
Jean Kahn trat schon früh für die Einrichtung der EUMC ein; sein
erfolgreicher Einsatz für diese neue Einrichtung der Europäischen
Union ist ein beachtenswertes Beispiel für die Bekämpfung von
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Europa.
Um das selbstlose und idealistische Engagement Jean Kahns für ein
Europa der ethnischen, kulturellen und religiösen Vielfalt zu
würdigen, beschloss der Verwaltungsrat der EUMC die Vergabe eines
Preises, mit dem eine Organisation oder eine Einzelperson geehrt
werden soll, die sich durch ihr Eintreten für die Menschenrechte und
durch die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und
Antisemitismus ausgezeichnet hat, indem sie Dialogfähigkeit,
Engagement und Entschlossenheit unter Beweis gestellt hat Tugenden,
die für das Handeln von Jean Kahn als erster Vorsitzender der EUMC
kennzeichnend waren.
Die genauen Wettbewerbsregeln sowie ein entsprechendes
Anmeldeformular können auf der Website der EUMC herunter geladen
werden: <http://eumc.eu.int/>http://eumc.eu.int
Die Einreichungsfrist für Anmeldungen endet am 30. Juni 2003!
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen/ Euch gerne zur Verfügung.
Liebe Grüße,
Barbara Liegl, Katharina Köhler & Birgit Weyss
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RAXEN Focal Point für Österreich
c/o Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
A-1010 Wien, Heßgasse 1
Tel. +43 1 4277 27426
Fax +43 1 4277 27429
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04 Kaernten/Aufruf: Demo zum "Fest der Kaerntner Freiheit"
von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. Juni 2003; 12:29
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Aufruf:
Demo zum "Fest der Kaerntner Freiheit"
Am Sonntag, dem 29. 6. sammeln sich im Landhaushof in Celovec/Klagenfurt
Burschenschaftler, HeimatdienstlerInnen, AbwehrkaempferInnen und das
"offizielle Kaernten" um wie jedes Jahr das "Fest der Kaerntner
Freiheit" zu
zelebrieren. Dieses Jahr reichts uns: Schluss mit dem kaerntner
Alltagsrassismus.
Feierlichkeiten wie das "Fest der kaerntner Freiheit" sind (wie zB.
auch das
beruehmt beruechtigte Ulrichsbergtreffen) in Kaernten/Koroska etwas
alltaegliches. Rechtsextreme Organisationen wie der "Kaerntner
Abwehrkaempferbund" und der "Kaerntner Heimatdienst" (siehe:
http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/2001_07/khd.html ) feiern da Hand
in Hand mit dem "offiziellen" Kaernten/Koroska (dazu zaehlen auch
Landeshauptmaenner wie Haider und Wagner) ihre "Freiheit".
"Freiheit" heisst fuer diese Damen und Herren die Hass auf kaerntner
SlowenInnen, Hass auf alles "Andersartige". Das Land Kaernten/Koroska
gewaehrt ihnen diese Freiheiten. Die Freiheit, seit Jahrzenten eine
rassistische Hetze gegen SlowenInnen fuehren zu duerfen. Die Freiheit, mit
"Unsere Ehre heisst Treue"-Fahnen Umzuege zu zelebrieren. Das Land
laesst
ihnen nicht nur die Freiheit dies zu tun, nein - es unterstuetzt sie dabei
noch. Auf der einen Seite finanziell (siehe:
http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1035718151/1035792820 ), auf der
anderen Seite ideologisch. Und das nicht erst, seit hier Haider mitsamt der
FPOe das Sagen hat.
Die kaerntner PolitikerInnen der FPOe/OeVP/SPOe ruehmen sich gerne damit,
dass es in Kaernten/Koroska keine Anschlaege rechtsextremer Gruppierungen
gibt - somit herrsche im Land "Frieden". Doch vergisst man dabei,
was denn
dieser "Frieden" ist: Ortstafelsturm, SlowenInnendiskriminierung,
gezielte
Ausschaltung von alternativen Kulturprojekten (Mensch erinnere sich, als dem
UNIKUM ALLE Subventionen seitens des Landes gestrichen wurden, um nur einen
Fall herauszunehmen), Bildung und Erziehung im Sinne von "Heimattreue"
- um
nur einige Sachen zu nennen...
Der kaerntner slowenische Schriftsteller Janko Messner schrieb einmal ueber
diesen Frieden, es sei wie auf dem Friedhof: Alles ist friedlich, doch alles
ist tot. Kein Frieden mit dem kaerntner Frieden, sagen wir! Lassen wir es
nicht zu, dass sich Alt und Neonazis, Burschenschafler, rechtskonservative
"Vordenker des Landes" und aehnliche Gestalten weiter den Raum nehmen,
den
sie glauben zu besitzen.
"Seit ich in kaernten Regier, traut sich kein Linker mehr zu demonstrieren"
sagte Haider vor einigen Jahren. Und wir trauen uns DOCH!! Es reicht, ein
fuer allemal. Schluss mit den kaerntner Zustaenden! Beginn des "Festes
der
Kaerntner Freiheit" ist um 10.00 Uhr am Landhaushof. Genau dann werden
wir
uns auch treffen, naemlich am Alten Platz. Unsere Freiheit schaut anders
aus!
*Koroski Partizan, koroskiodpor@yahoo.de / gek.**************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero@gmx.at
eMail abo: akin.abo@gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin
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05 political WARM-UP zum DenkMal-Parcours
von "eSeL" <esel@esel.at>
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WARM-UP zu: Theater im Bahnhof (A)
"Der österreichische Nationalrat errichtet ein Denkmal zum Irakkrieg"
-- IHR PERSOENLICHES TRAININGSPROGRAMM: -----------
I. politische Lebensmottos zuordnen (derzeit)
II. eigene Lebensmottos einsenden (jederzeit!)
III. Bewegung an der frischen Luft (Samstag, 16h)
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I. ORDNEN Sie folgende auf Anfrage des Tanzquartier Wiens eingesandte
"LEBENSMOTTOS"
den entsprechenden ABGEORDNETEN des österreichischen NATIONALRATES
zu:
folgende Aussage...
1. ≥Kooperation wo immer möglich, aber Konfrontation wo notwendig.„
2.
≥Sis humilis!„ (Sei bescheiden) 3. ≥Glück ist die Bescheidenheit
mit der
der Wurm im Staub nicht weiter wagt zu kriechen als seine Kraft ihn
tragen mag.„ 4. ≥Wer immer ein Ziel vor Augen hat und für das
kämpft,
wofür es sich lohnt, der lebt.„ 5. ≥Eine starke Stimme für
die
Schwachen„ 6. ≥Nicht sprechen, machen!„ 7. ≥Es gibt
nichts Gutes, außer
frau tut es.„
...wurde als Lebensmotto eingsandt von:
A Reinhold Lopatka, ÖVP
B Peter Wittmann, SPÖ
C Eduard Mainoni, FPÖ
D Eva Glawischnig, Grüne
E Christine Lapp, SPÖ
F Wolfgang Pirklhuber, Grüne
G Alfred Schöls, ÖVP
Lösung: (SIEHE UNTEN)
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-
II. Versenden Sie Ihr PERSOENLICHES LEBENSMOTTO als DENKMAIL im
Internet.
an mailto:denkmail@esel.at
Wenn aufgrund IHRES DenkMails ein weiters DenkMail eingesandt wird,
erhalten Sie eine Freikarte fuer das Tanzquartier Wien.
(solange der Vorrat reicht)
weitere Informationen: http://esel.at/denkmail
------------------------------------------------------------------------
-
III. HELFEN Sie THEATER IM BAHNHOF bei der Errichtung der Skulptur
"Der österreichische Nationalrat errichtet ein Denkmal zum
Irakkrieg"
Ihre Anwesenheit genügt. Sportliche Kleidung oder Krawatte sind
nicht notwendig.
Das Grazer Theater im Bahnhof, Träger des Nestroy Preises 2002
und Inszenator der virtuellen Provinzhauptstadt auf der
Acconi-Insel an der Mur,
begreift die Entscheidungsprozesse des Österreichischen
Nationalrats und
die ∫Haltungen‚ der Abgeordneten im wörtlichen Sinn als eine
Skulptur,
die im öffentlichen Raum visualisiert werden sollen.
Der DenkMal Parcours führt zu dieser Präsentation,
die einige Überraschungsmomente garantieren wird
DenkMal Parcours 04 (der letzte!)
TREFFPUNKT: Samstag, 28.6.2003, 16 Uhr
Tanzquartier Wien / Studios, MQ / Beginn: 16.00 h
freier Eintritt
Dauer: 30 min (+ Hin- und Rückweg zum Ort der Performance je ca. 20
min)
freier Eintritt
PROJEKT DENKMAL - Stadt und Körper in Bewegung
4 outdoor Parcours durch Wien
FACTORY SEASON 2003 - 01. Mai - 28. Juni
http://www.tqw.at/main.php?ressort=text&lesen=63
DenkMail - DenkMalsetzung im Internet:
http://www.esel.at/denkmail
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LOESUNG der LEBENSMOTTOS: (Lösung: 1D, 2A, 3F, 4C, 5G, 6B, 7E)
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06 Aktion gegen den BFJ
von <aon.962069409@aon.at>
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Wir ( SLP-Linz) planen für Anfang Juli eine Aktion gegen den immer
stärker werdenden Bund Freier Jugend (BFJ).
Für mehr Infos: http://members.e-medeia.at/slp.ooe
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07 project information "European Corrections Corporation"
von Oliver Ressler <oliver.ressler@chello.at>
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(for English please scroll down)
European Corrections Corporation
Ein Projekt von Martin Krenn & Oliver Ressler
Container-Installation in Wels (A)
http://www.eu-c-c.comDie Institution Gefängnis ist ein Instrument der Disziplinierung,
der
Bestrafung und des Ausschlusses und fungiert als Agent der Kontrolle und
Normierung. In der heutigen Gesellschaft kommt dem Gefängnis zudem eine
wichtige Rolle als ökonomischer Produktionsort zu, an welchem die
Gefangenen zu Niedrigstlöhnen arbeiten müssen. Davon profitiert vor
allem die sich immer weiter ausbreitende private Gefängnisindustrie.
Seit den 80er Jahren erzielen in den USA Konzerne wie Wackenhut und
Corrections Corporation of America (CCA) durch die Errichtung und den
Betrieb von Gefängnisanstalten hohe Profite. In den letzten Jahren
gewinnen sie auch in Europa immer mehr an Einfluss. Sie betrachten den
europäischen Markt als Wachstumsbranche, an der sie so früh wie möglich
teilhaben wollen. CCA forciert den Bau und Betrieb von
teilprivatisierten Gefängnissen in Frankreich. Wackenhut und CCA bauen
und betreiben außerdem bereits seit mehr als zehn Jahren
Gefängnisanlagen in Großbritannien. Dort wurde seit der Öffnung
des
Gefängnissystems für private Konzerne kein einziges staatliches
Gefängnis mehr errichtet.
Das Projekt "European Corrections Corporation" fokussiert das Phänomen
der voranschreitenden Privatisierung von Gefängnissen in Europa und
stellt die Institution Gefängnis in Frage. In der Welser Innenstadt wird
ein begehbarer 605 x 243 x 259 cm großer Container platziert, der von
einer bedruckten Plane ummantelt ist. Auf der Plane ist eine
detaillierte mit Texten kommentierte CAD-Grafik zu sehen, die die
mögliche zukünftige Privatisierung und den Umbau der Strafanstalt
Wels
durch einen privatwirtschaftlichen Konzern visualisiert.
Wie reale Konzerne versucht EUCC (European Corrections Corporation), das
Gefängnis als deterritorialisierten Produktionsort innerhalb der
kapitalistischen Ökonomie zu nutzen und stellt ein Modell für die
gewinnbringende Verwertung der Arbeitskraft der Gefangenen vor.
Im Inneren des Containers wird ein 17 minütiges Video projiziert, das
auf einem Interview mit dem britischen Aktivisten Mark Barnsley basiert.
Barnsley war acht Jahre lang in 22 verschiedenen privaten und
staatlichen Gefängnissen in Großbritannien eingesperrt, und hat dort
konsequent die Arbeit verweigert. Mark Barnsley zeigt auf, dass sowohl
staatlich als auch privat geführte Gefängnisse den Vorstellungen von
Kriminalität als Krankheit und als soziales Übel unterliegen, die
sie
als Disziplinierungsmaschinen mit Gewalt aufrecht zu erhalten versuchen.
Das Video thematisiert die Funktion und den Wandel der Institution
Gefängnis und zeigt Möglichkeiten des Widerstandes in und außerhalb
der
Gefängnisse auf.Die Container-Installation in Wels ist von 29. Juni bis
5. Juli 2003 als
Teil des Festivals der Regionen am Stadtplatz Wels zugänglich.
E N G L I S H :European Corrections Corporation
A Project by Martin Krenn & Oliver Ressler
Container Installation in Wels (A)
http://www.eu-c-c.comThe institution prison is an instrument of discipline,
punishment, and
exclusion, and functions as an agent of control and normalization. In
today's society, the prison also has an additional important role as a
site of economic production, in which the prisoners must work for a
minimum wage. For the most part, it is the expanding prison industry
that profits from this enterprise.
In the U.S., corporations such as Wackenhut and Corrections Corporation
of America (CCA) have aspired to high profits through building and
operating correctional facilities since the 1980s. Their influence has
also continued to increase in Europe for the past years. They consider
the European market as a growth market, which they want a share of as
early as possible. CCA has pushed forward the construction and
management of partially privatized prisons in France. Wackenhut and CCA
have already been building and running correctional facilities in Great
Britain for more than ten years. There, not one single state prison has
been built since opening the prison system to private companies.
The project "European Corrections Corporation" focuses on the phenomenon
of the advancing privatization of prisons in Europe and questions the
institution prison. A walk-in container, 605 x 243 x 259 cm, covered
with a printed tarpaulin, will be placed in the pedestrian zone in the
center of Wels. On the tarpaulin is a detailed CAD graphic with text
commentary, which visualizes a private corporation's future
privatization and rebuilding of the Wels correctional facility.
Like a real company, EUCC (European Corrections Corporation) attempts to
use the prison as a de-territorialized site of production within the
capitalist economy and presents a model for the profitable utilization
of the prisoners' labor power. Thus, the construction of prison
buildings in the Wels correctional facility is meant to double the
number of spaces available for prisoners.
Projected inside the container will be a seventeen-minute video based on
an interview with the British activist Mark Barnsley. Barnsley was
incarcerated for eight years in twenty-two different private and state
prisons in Great Britain and consistently refused to work there.
Barnsley shows that underlying both state run and privately run prisons
is the idea that criminality is a disease and a social evil, which they
attempt to maintain with force, with disciplinary machines. The video
thematizes the function and the transformation of the prison as an
institution and shows possibilities for resistance inside and outside of
the prisons.The container installation in Wels is accessible from 29 June to
5 July
2003 at the Stadtplatz Wels as part of the "Festival der Regionen".
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08 Europäisches Manifest der Minderheitenmedien in Arbeit
von "W.Hirner: Radiofabrik 107,5 MHz" <w.hirner@radiofabrik.at>
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Europäisches Manifest der Minderheitenmedien in Arbeit
Im Rahmen der dreitägige Konferenz NORDSAM in der Dänischen
Journalistenschule in Aarhus beschäftigten sich über 50 TeilnehmerInnen
mit
den Anliegen multikultureller Medien in Skandinavien. Im Vordergrund standen
die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Medienprojekten,
sowie das gemeinsame Auftreten in der Öffentlichkeit für die stärkere
Anerkennung von Minderheitenmedien.
An der Konferenz nahmen weiters Vertreter des Europäischen Netzwerks ≥On
Line/More Colour in the Media„, sowie zahlreiche VertreterInnen aus dem
wissenschaftlichen Bereich teil. Im Zentrum der Diskussionen stand unter
anderem der Vorschlag eines ≥Europäischen Manifesto„, das die
Bedeutung von
alternativen multikulturellen Medien für Minderheitengruppen in Europa
herausstreichen soll. Im Rahmen der Wahlen zum Europäischen Parlament wird
das vorliegende Dokument als Plattform der Europäischen MigrantInnen und
Minderheitenradios in möglichst vielen Ländern präsent sein.
≥Es ist das erste mal, dass wir unsere Anliegen selber in die Hand nehmen,
statt wie gebannt immer auf die Mainstreammedien zu schielen„ meinte Rui
Monteiro Direktor des Immigrant Television (ITV), er ist Vorsitzender von
NORDSAM und war die treibende Kraft bei der Organisation dieser Konferenz.
In Skandinavien wie in den meisten anderen europäischen Ländern
transportieren vor allem alternative oder Community Medien die Anliegen der
verschiedenen Minderheitengruppen. Um für diesen Medienbereich die
entsprechenden Strukturen und Möglichkeiten für kontinuierliche Arbeit
sicher zu stellen, geht es einerseits um offizielle Anerkennung,
andererseits aber auch um Abgeltung der öffentlichen Leistungen die in
diesem Bereich für ständig wachsende Bevölkerungsteile erbracht
werden.
Explizit wurde bei der Konferenz festgehalten, dass unter dem hier
verwendeten Begriff Minderheiten alle sprachlichen, ethnischen, kulturellen,
religiösen, sexuellen und sozialen Minderheitengruppen eingeschlossen sein
sollen.
Myria Georgiou von der London School of Economics gab einen ersten Überblick
über die laufende EMTEL-Studie, innerhalb der für die EU-Instanzen
eine
Übersicht zur Situation von Minderheitenmedien sowie die Situation von
Minderheiten in Europa erarbeitet wird. Die einzelnen Länderberichte sind
bereits unter folgender Adresse abrufbar:
http://www.lse.ac.uk/collections/EMTEL/Minorities/reports.html
Als Vertreter aus Österreich nahm Helmut Peissl, Obmann des Verbands Freier
Radios an der Konferenz teil, er meint: ≥Es ist sehr beeindruckend welch
große Zahl von Medienprojekten im TV, Radio und Internetbereich von
MigrantInnen in Skandinavien gestaltet werden. Vor allem Junge Leute, die in
diesen multikulturellen Umfeld aufgewachsen sind, haben ein enormes
kreatives Potential und viel Energie bei der Umsetzung ihrer Ideen. Ein
junger Pakistani etwa meinte, dass für ihn in Zukunft die Frage Minderheit
oder nicht zunehmend unbedeutend wird, die Buntheit zählt, wer das nicht
versteht, der wird scheitern.„
Auch wenn eine Gleichstellung der Minderheitenmedien in den einzelnen
Ländern Europas nicht zum Greifen nah ist liegt doch viel Optimismus im
Raum. Europa wird immer bunter, es geht darum, dieser Vielfalt eine Stimme
zu geben. Eine Reihe von Veranstaltungen, multikulturellen Festivals und
Kooperationen beginnt den Terminplan der Skandinavischen Länder zu füllen.
Mehr Infos unter: www.nordsam.org
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09 grüne andersrum & homoriental auf der regenbogenparade
von Grüne Andersrum <andersrum.wien@gruene.at>
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2003-06-24 15:15
grüne andersrum mit homoriental auf der regenbogenparade
Weil Vielfalt gehört wird!
Die Teilnahme der Grünen Andersrum auf der diesjährigen
Regenbogenparade steht unter dem Motto ≥Weil Vielfalt gehört wird„.
Das Grüne Selbstverständnis einer Metropole wie Wien, beinhaltet die
Freiheit und die freie Entfaltungsmöglichkeit einer vielfältigen und
bunten Stadt. Zu einer bunten Stadt gehören auch und vor allem
Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransGenders. Die städtische Vielfalt
ist jedoch gesellschaftspolitisch noch kaum berücksichtigt worden:
Österreich hat noch immer kein Antidiskriminierungsgesetz, keine
Eingetragene PartnerInnenschaft, keine ausreichenden
Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen, aber dafür den nach wie
vor diskriminierenden Ersatz-Paragrafen 207b, usw.
Die beste Antwort auf Diskriminierung und Nichtberücksichtigung durch
die Politik ist die Sichtbarkeit der Vielfalt ˆ auch der Vielfalt
innerhalb der lesbischwulen und Transgender-Community, Denn nur
Sichtbarkeit schafft Gehör, Bewusstsein und lässt nicht locker. Weil
Vielfalt eben gehört wird, freuen sich die Grünen Andersrum gemeinsam
mit bikenden Lesben und schwulen Ledermännern, tanzenden
Glamourschwestern und engagierten Feministinnen, sportlichen
VolleyballerInnen und selbstbewussten TransGendern die
Regenbogenparade 2003 zu zelebrieren.
Als DJs für den Grünen Andersrum-Truck konnten die multikulturellen
≥Kairo Boys„ von Homoriental gewonnen werden, die ebenso für
ein
buntes und vielfältiges Musikrepertoire stehen.
Treffpunkt: ab 14 Uhr im Stadtpark
Ab 15 Uhr andersrum über den Ring
Celebration um 18 Uhr im Museumsquartier
Vorher...
2003-06-24 14:45
skating und rad fahren unterm regenbogen
Weil Vielfalt gesehen wird: am 27.6., Abfahrt: 22.00 Uhr
Das mittlerweile traditionelle Friday Night Skating der Wiener Grünen
steht auch
heuer wieder am Vorabend der 7. Regenbogen Parade auf dem Programm.
Um 22.00 Uhr ist Treffpunkt am Heldenplatz und von dort aus geht es auf sonst
nur Autos vorbehaltenen Verkehrsflächen durch die Stadt.
Unter dem Regenbogen zu skaten hat Tradition. Am Vorabend der alljährlichen
Regenbogenparade auf der Wiener Ringstraße wird so ein sichtbares Zeichen
der
Vielfalt gesetzt. Die Stadt aus einer anderen Perspektive zu erleben, ist das
Grundmotto des Friday Night Skatings. Wir erweitern am 27.6. diesen Aspekt
wieder um den Regenbogen, der für Solidarität und Vielfalt steht.
Daher: Wir
rüsten uns mit bunt geschmückten Fahrrädern und begeben uns auf
Rollerblades und
werden mit wehenden Fahnen die nächtliche Stadt erobern.
Zuletzt waren an die 1.000 TeilnehmerInnen beim abendlichen Stadtspazierlauf
unterwegs und die Stimmung war fröhlich und ausgelassen. Ein völlig
neues Gefühl
von Stadt.
Die Route führt auch bei der Rosa Lila Villa vorbei, bei der es eine Begrüßung
aller SkaterInnen geben wird. Im Willendorf gibts für alle Anwesenden
zwischen 21 und 23 Uhr ein Glas Prosecco -
damit so richtig Stimmung aufkommt, wenn unsere SkaterInnen und
RadlerInnen vorbei kommen ...
Mit dabei auch heuer wieder zahlreiche Prominenz u.a. NAbg. Ulrike Lunacek.
Mitmachen, dabei sein - und natürlich auch auf der Regenbogen Parade
am Samstag,
28. Juni 2003 ab 15.00 Uhr auf der Wiener Ringstraße.
Kleine und große Regenbogenfahnen und anderes Dekomaterial gibt's in
der Buchhandlung <http://www.loewenherz.at/>Löwenherz!
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Die superüberdrübergrüne LesBiSchwule- & TransGender-Organisation
<http://wien.gruene.at/andersrum/>http://wien.gruene.at/andersrum/
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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10 Voestalpine/ÖIAG/Privatisierung/KPÖ
von Parteder Franz <Franz.Parteder@stadt.graz.at>
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KPÖ Steiermark
Lagergasse 98a
8020 Graz
Tel. 03 16 / 71 24 36
Fax 03 16 / 71 62 91
email: kp.stmk@kpoe-graz.at
Dienstag, 24. Juni 2003
Presseinformation der KPÖ Steiermark
Voest-Alpine: Nicht an Magna verscherbeln,
sondern ÖIAG-Anteile aufstocken
"Die seinerzeitige Privatisierung der voestalpine erweist sich immer
mehr als Gefahr für den Erhalt der voestalpine als Gesamtkonzern. Sie
bedeutet eine Gefahr für die Arbeitsplätze und für den Erhalt
der
Standorte. Die Warnungen der KPÖ vor einer Privatisierung dieses
österreichischen Paradeunternehmens bestätigen sich." Das erklärte
der Leobener KPÖ-Gemeinderat Werner Murgg nach neuerlichen
Übernahmegerüchten der voestalpine durch den Magna-Konzern. Werner
Murgg: "Jetzt ist bei Politikern und Betriebsräten Feuer am Dach.
Seinerzeit wurde die mehrheitliche Privatisierung der voestalpine von
diesen Herrschaften bejubelt, obwohl schon damals klar sein musste,
dass bei einer Abgabe der Mehrheit des Konzerns an Private feindliche
Übernahmen drohen." Helmut Edlinger, GLB-Betriebsrat in Donawitz,
warnt vor einer weiteren Privatisierung der noch im Besitz der ÖIAG
befindlichen 35 Prozent. Helmut Edlinger: "Der beste österreichische
Kernaktionär ist die öffentliche Hand. Nicht ein weiterer Ausverkauf
sollte die Devise sein, sondern eine Aufstockung der ÖIAG-Anteile.
Wem die Arbeitsplätze und der Standort wirklich am Herzen liegen, für
den kann es nur eine Losung geben: Erhalt der ÖIAG als
österreichischer Kernaktionär," so Edlinger weiter.
Rückfragehinweis: 03842/22670
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11 Notizen: Abschiebung verhindert, Post-Betriebsversammlung legal,
G8-Gefangene, EU-Fingerprinzen,
Arbeiterlieder, In eigener Sache von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Notizen:
Kongo-Abschiebung verhindert
Die Fluechtlings- und Deserteursberatung meldet, dass der VwGH am Freitag
die Abschiebung des Kongolesen G. verhinderte (s. akin 18/2003, akin-pd ).
Das Hoechstgericht erkannte der Beschwerde gegen den Schubbescheide
aufschiebende Wirkung zu und erkannte daher auf Unzulaessigkeit der
Abschiebung nach §75 Fremdengesetz. Damit ist die Gefahr, dass G. nicht
dennoch in die DR Kongo abgeschoben werden koennte, zwar nicht voellig
gebannt, aber er musste zumindest aus der Schubhaft entlassen werden. ###
*
Betriebsversammlung war legal
Die vom Management der Post beklagten Gewerkschafter haben am Freitag vor
Gericht grossteils Recht bekommen. Es wurde ein Vergleich geschlossen,
nachdem die Postgewerkschafter keinen Schadenersatz bezahlen muessen. Das
Management der Post wollte auf dem Rechtsweg 200.000 Euro eintreiben,
entstanden durch eine angeblich ungesetzliche Betriebsversammlung am 8. Mai
2003.
Nach knapp fuenf Stunden war dieser Prozess nun vorbei: Die fuenf beklagten
Gewerkschafter bezeugten, eingesehen zu haben, dass die LKW- Blockade des
Postverteilerzentrums Salzburg ueber das Ziel hinausgeschossen habe. Ihre
Betriebsversammlung gegen Sparmassnahmen ist dagegen vom Richter als
rechtmaessig anerkannt worden.
Damit wird auch jener Betriebsrat wieder eingestellt, der waehrend der
Diskussionen nach der Betriebsversammlung vom Management gefeuert worden
war. (ORF/bearb.)
*
100 Verhaftungen
Die Rechtshilfe Thessaloniki meldet, dass bei den Protesten gegen den
EU-Gipfel etwa 100 Personen verhaftet wurden. Zwei bis drei Dutzend waren am
Sonntag noch in Haft. Der Grossteil der Betroffenen sind griechischer
Staatsbuergerschaft, unter den anderen sind auch zwei Gefangene aus
Oesterreich. ###
*
Kurzkommentar: Westenthalers Erben
Gerademal zwei Jahre ist es her, als Peter Westenthaler sich den Titel
"Fingerprinz" einhandelte, als er vehement die Einfuehrung biometrischer
Merkmale fuer die oesterreichischen Reisepaesse forderte. Damals wurde das
als typisch fuer eine rechtsextreme Partei angesehen. Jetzt haben die Hohen
Herren der EU genau das fuer die gesamte Union beschlossen -- und niemanden
scherts! -br-
*
CD-Tip
Aus Sliven in Bulgarien kommt die Gypsy-Brass-Band Karandila. Wolf-Goetz
Jurjans hatte nun die Idee, die klassischen Arbeiter- und Partisanenlieder
von dieser Band spielen zu lassen, und produzierte eine CD "Karandila
worldvillage songs of fights and revolution". So wird das klassische "linke
Liedgut" ploetzlich zur rasanten Tanzmusik - ein tanzbarer Einspruch gegen
den Kapitalismus und eine Einladung zum Tanzen als Revolte gegen die
Resignation. Zu beziehen ist die CD unter jurjans@kpoe.at oder am
Volksstimmenfest am Stand der KPOe Margareten.
*
In eigener Sache
Dies ist die letzte akin vor der Sommerpause. War auch schon Zeit, bei der
Hitze kann man ja nicht mehr klar denken. Die Welt wird bis zum Herbst
einfach hochgeklappt. Die naechste regulaere Ausgabe erscheint am
2.September 2003. ###*************************************************
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12 Festung Europa/Asyl: Jede Woche Sterben an Europas Grenzen
von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Festung Europa/Asyl:
Jede Woche Sterben an Europas Grenzen
Zum Internationalen Fluechtlingstag am 20.Juni
Montag vergangener Woche ertranken viele Einwanderungswillige aus Afrika bei
einer Seetragoedie in der Naehe Siziliens. Am Dienstag retteten spanische
Marinesoldaten in der Strasse von Gibraltar etwa 160 Fluechtlinge, die in
Seenot geraten waren. Waehrend der Anfuehrer der ultrarechten Lega Nord
vorschlaegt, die "illegalen" Fluechtlinge mit Kanonen aus dem Wasser
zu
schiessen, sterben tausende von Fluechtlingen in verzweifelter Lage an den
Grenzen der Festung Europa.
United, das europaeische Netzwerk gegen Rassismus, ueberprueft Todesfaelle
von Fluechtlingen seit 1993. Das Netzwerk, das 540 antirassistische und
Fluechtlingsorganisationen umfasst, hat mehr als 3.600 Todesfaelle
dokumentiert), Menschen die zum Beispiel im Mittelmeer oder in der Strasse
von Gibraltar ertrunken sind, die in Lastwagen erstickt sind oder in
europaeischen Schubhaftanstalten Selbstmord begangen haben.
Am 18.Juni 2003 berichtete BBC ueber einen Einwanderungswilligen, der starb,
nachdem er in den englischen Kanal gesprungen war. Es scheint, dass der
25jaehrige Mann von der Elfenbeinkueste sich entschloss, ueber Bord zu
springen, als die Besatzung sein Versteck am Oberdeck eines Containerschiffs
entdeckt hatte. Etwas frueher in diesem Jahr starb ein 22jaehriger
Nigerianer wegen fehlender medizinischer Behandlung in einem
Durchgangs-Fluechtlingslager in Thurhof (Schweiz); ein paar Tage spaeter
wurde ein 18jaehriger Iraker zu Tode gequetscht, als er auf dem Weg nach
England versuchte, in Calais (F) einen Lastwagen zu erklettern.
Leon Wansleben, Sprecher von United, erklaert: "Alle diese Todesfaelle
sagen
uns eine einfache Wahrheit: Fluechtlinge werden weiterhin nach Europa
kommen, auch wenn alles getan wird, um Europas Tueren zu verschliessen. Bei
dem EU Gipfeltreffen in Thessaloniki am 20. und 21. Juni werden die
europaeischen Politiker debattieren, wie die Aussengrenzen gegen die
heimliche Einwanderung geschuetzt werden koennen. Es ist erschreckend, dass
der treibende Faktor hinter der Politik der Kontrolle der Aussengrenzen der
Wunsch nach Verringerung von Asylgesuchen ist. Europas Verpflichtung fuer
die Genfer Konvention von 1951, deren 52.Jahrestag ironischerweise am 20.
Juni begangen wird, wird derzeit voellig ignoriert."
United appelliert an die EU eine Politik zu machen, die die Gruende fuer die
Flucht anspricht: globale soziale Ungerechtigkeit und weltweite bewaffnete
Konflikte bewirken, dass Menschen alles zuruecklassen und ihr Leben
riskieren. (Aussendung UNITED / Ue. & gek.: akin)
Kontakt:
UNITED for Intercultural Action
European network against nationalism, racism, fascism and in support of
migrants and refugees
Postbox 413 - NL 1000 AK Amsterdam
T +31-20-6834778, F +31-20-6834582
info@unitedagainstracism.org
http://www.unitedagainstracism.org
Links:
Liste getoeteter Fluechtlinge:
http://www.united.non-profit.nl/pdfs/listofdeaths
Bildergalerie zur Fluechtlingssituation an EU-Grenzen:
http://www.go-no-go.nl
Internetprojekt zu Fluechtligstoten an der oesterreichisch-tschechischen
Grenze:
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13 Polizei/Ruestung: Gib dem Vermummten mal 50 000 Volt
von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Polizei/Ruestung:
Gib dem Vermummten mal 50 000 Volt
Nichttoedliche Waffen im Kampf gegen Terrorismus und Bevoelkerung
Wenn alles glatt geht, werden demnaechst Polizisten mit der M26 oder der X26
herumfuchteln, harpunieren, blenden, schockieren.Mitte Mai fand in Ettlingen
(D) eine hochkaraetig besetzte Weltkonferenz
fuer HerstellerInnen und NutzerInnen "nonletaler Waffen", organisiert
vom
Fraunhofer-Institut vuer Chemische Technologie, statt. Dort wurden die
Waffen der Zukunft, naemlich Pistolen, die Stromharpunen verschiessen,
Gewehre zum Abfeuern kleiner Gastabletten und Markierfarben,
Mikrowellenstrahler gegen Personen und Computer, sowie Barrieren in
Airbagtechnik vorgestellt.
Am Symposium zeigten 160 WissenschaftlerInnen und Waffenfabrikanten aus 23
Laendern (darunter acht Schweizer) den anwesenden Militaers,
Polizeispezialkraeften und dem Fachpublikum, wie man mit Gas, Schall, Strom
und Licht gezielt Terroristen, revoltierende Gefangene oder Randalierer
ausschalten kann. Dass «nichtletale Wirkmittel» keinesfalls zu sorglosem
Gebrauch einladen und sich nicht immer im Einklang mit bestehenden Gesetzen
befinden, machen die Vortraege kritischer WissenschaftlerInnen, JuristInnen
und des Roten Kreuzes deutlich.
Anwesende VertreterInnen von nichtstaatlichen Organisationen und
FriedensforscherInnen gehen noch weiter. Sie sehen in «mass incapacitation
tools», Mitteln zur flaechendeckenden Ausserkraftsetzung groesserer
Menschengruppen, schlicht Folterwerkzeuge in einer neuen Dimension. Ein oft
zitiertes Beispiel ist die Moskauer Musical-Theater- Belagerung im letzten
Herbst. Nach Ansicht der meisten Vortragenden war dies eine gelungene
Aktion. Denn ohne den Gaseinsatz, so die gaengige Meinung, waere die Zahl
der Todesopfer vermutlich noch hoeher ausgefallen.
Nichtletale Wirkmittel, hoert man von den Fachleuten, seien die Loesung fuer
viele der aktuellen Sicherheitsprobleme. Ihre technisch-taktischen Vorzuege
sind dennoch ueberraschend schnell aufgezaehlt. Es gibt naemlich fast keine.
Die sicherere Waffe ist immer noch die toedliche. Das machte die
Zwischenfrage eines Offiziers der US Air Force deutlich: Soldaten werden
trainiert, in schwierigen Situationen verlaesslich zu funktionieren.
Dasselbe duerfen sie von ihrer Waffe erwarten. Was aber, wenn deren Effekt
nicht exakt abschaetzbar ist? Wird sie den Gegner erfolgreich lahm legen und
wie lange?
Es ist grundsaetzlich kein schlechter Traum der Repressionsspezialisten,
Entfuehrer, Bankraeuber und Randalierer nicht gleich mit toedlicher Dosis
behandeln zu muessen. Vor allem im inneren Einsatz, wo Kollateralschaeden
komplexere Folgen haben, bergen die neuen Waffen, die heute technisch noch
in den Kinderschuhen stecken, hoffnungsvolle Aspekte. Die Abwaegung zwischen
Festnahmedringlichkeit und dem Ueberleben des Verdaechtigen faellt weg. Im
Ernstfall steht die althergebrachte toedliche Dosis dem Beamten
selbstverstaendlich weiterhin zur Verfuegung. Aber verlangt das groessere
Spektrum an Moeglichkeiten nicht nach einer verbesserten Ausbildung? Welche
Waffe ziehen? Elektro-Taser, Fangnetz, Mikrowellenkanone, Gummigeschoss oder
doch besser die Gaspistole? Alles loesbare Probleme, sagen die anwesenden
PolizeipraktikerInnen und VertreterInnen der Herstellerfirmen - bevor sie
sich in Lobbyisten verwandeln und ein trauriges Lied von der Muehsal der
Ueberzeugungsarbeit bei den Entscheidungstraegern anstimmen. Es klingt nach
leeren Kassen, komplizierten Strukturen und der Angst vor oeffentlichen
Diskussionen. Neue Polizeibewaffnung «muss ja immer gleich politisiert
werden».
Die Russen sind angesichts der aengstlichen Nachfragen ihrer
westeuropaeischen Kollegen oft perplex. Die Amerikaner laecheln. Schneller
als die Europaeer haben sie die Vorteile der nichtletalen Waffen im
strategisch-politischen Bereich erkannt. Es sind klinisch saubere Waffen.
Sie fuegen sich nahtlos in die Philosophie der chirurgischen Eingriffe
moderner Kriege ein, die komplette Operation mit Anaesthesie.
Frueher galt: «Toetet sie alle. Gott wird die Seinen erkennen.»
Heute, im
Zeitalter der Kriege, die Befreiung von Diktatur versprechen, tritt das
technische Vermoegen, die zielgenaue Hightech-Waffe, an die Stelle des
Glaubens. Jetzt kann dank nichtletalen Wirkstoffen Genauigkeit durch
Gruendlichkeit ersetzt werden, konkret zum Beispiel durch ein nur auf
spezifische Bevoelkerungsgruppen wirkendes Gas. Wir werden die unseren
hinterher retten koennen. Die Selektion zwischen angepeiltem Ziel und dem
uninteressanten oder schuetzenswerten Rest ist bei nichtletalen Waffen
erheblich preiswerter. John Alexander demonstriert das in seinem Vortrag mit
Hilfe einer Differenzialgleichung. Seine Mathematik fuer Militaers
errechnet, dass das Gefuehl persoenlicher Sicherheit einen direkten Einfluss
auf die Oekonomie haben wird.
In Ettlingen bleibt unuebersehbar, wenngleich unausgesprochen, dass
Strahlen, Stroeme und Chemikalien zum Zauberstab der neuen Weltordnung
verschmelzen koennten. Die «Bush-Doktrin» genannten Optionen im
weltweiten
Krieg gegen den Terror, vor allem Praeventivschlaege gegen
Extremistengruppen im Ausland und Strafaktionen gegen tatsaechliche und
vermutete Unterstuetzerstaaten, scheitern sicher nicht an mangelnder
militaerischer Schlagkraft. Die eigentliche Wirkungskraft nichtletaler
Waffen ist die Verheissung politischer Durchsetzbarkeit geplanter
Operationen. Unbeteiligte koennten weitgehend geschont werden. Vor allem im
urbanen Raum, dem bevorzugten Feld von Terroristen, ist das bislang nicht
gewaehrleistet. Die Aktionen waeren schneller, leiser, sauberer, auch
umweltfreundlicher und billiger. Die ueberlebenden Terroristen und Despoten
koennten auf diese Weise den Gerichten zugefuehrt werden.
Doch die Vorzuege sind zugleich Schwaechen. Nichtletale Waffen sind keine
Hightech-Waffen. Sie sind eher einfach herzustellen und anzuwenden. Sie sind
die ideale Waffe der «Gegenseite», der RandaliererInnen, der TerroristInnen,
die Waffe der Armen und der Dritten Welt. Zwar ist der Einsatz untoedlicher
«Wirkmittel» eine echte Alternative zum Polizeikessel oder zur schwierigen
Trennung der gewaltbereiten Demonstranten von stoerrischen Friedlichen nach
der Methode: «Gib dem Vermummten da hinten mal 50 000 Volt.» Das
gilt ebenso
fuer Heckenschuetzen, die sich hinter Kindern verbergen wollen oder fuer
Bombenbastler in Wohngebieten.
Doch was passiert, wenn DemonstrantInnen ihrerseits die Vorteile der
gefahrlosen Eskalation entdecken? Wie reagieren die Polizeikraefte, wenn
statt Steinen Strahlen fliegen? Was passiert, wenn Terroristen den
praktischen Handkoffer mit Mikrowellenrichtstrahler der
Diehl-Munitionssysteme aus dem deutschen Roethenbach in die Haende bekommen?
Wenn Aktivistinnen selber aus ihrem Kuechenofen eine Mikrowellenkanone
basteln? Technisch denkbar ist dies, antworten die ExpertInnen auf besorgte
Zwischenfragen. Der Tanz, so nennt der amerikanische Militaerforscher Donald
A. Lund bildhaft den wechselseitigen Schlagabtausch, geht also weiter.
Todesfaelle im Zusammenhang mit dem Einsatz von M26, einem viel beworbenen
und bereits verwendeten Elektro-Taser, sind angeblich nicht bekannt. "Wir
sind stark an Dokumenten ueber angebliche Faelle interessiert. Wir werden
sie unabhaengigen medizinischen Gutachtern zur Pruefung uebergeben." sagt
der Firmenvertreter. Nebensaetze existieren nicht. Zweifel ebenso wenig.
Die humane Waffe ist erfunden.
Drei deutsche Sondereinsatzkommandos (SEK) haben das Modell seit einem Jahr
im Testeinsatz. Britannien hat ein Paket geordert. Die Schweiz hat alle
rechtlichen Huerden laengst genommen und arbeitet mit den Geraeten seit
geraumer Zeit. In Brasilien soll kuerzlich ein kleiner Junge den Einsatz
nicht ueberlebt haben. Was passiert, wenn versehentlich Augen getroffen
werden? Eine Consumer-Variante, im Volksmund «Dog-Taser» genannt,
ist in den
USA frei erhaeltlich und geeignet, Attacken von Kampfhunden abzuwehren.
Die Euphorie der Ettlinger Elite wird zurzeit noch durch juristische
Probleme gebremst. Genau genommen sind die meisten Waffen heute schlicht
verboten. Selbst der Taser-Einsatz in der EU ist ein rechtliches Problem.
Viele der Waffenkonventionen des 20. Jahrhunderts aechten nichtletale
Waffen, in den meisten Faellen zum Schutz der Soldaten vor unnoetigen
Qualen. So wurde der Kriegseinsatz von Reizgasen nach den Erfahrungen des
Ersten Weltkrieges 1925 im Genfer Protokoll verboten. Seit 1993 liegt ein
Bann auf aetzenden, klebenden, einschlaefernden und in anderer Form die
Rechte des freien Buergers einschraenkenden Mitteln. Dass Gase im
Polizeieinsatz gegen DemonstrantInnen seit Jahrzehnten erfolgreich
angewendet werden, rief die Militaers auf den Plan. Beim Ausraeuchern der
Taliban aus ihren Hoehlen, das zeigt Seliwanow von der Bauman-Universitaet
Moskau in einer humorvoll aufbereiteten Flash-Animation, die den ganzen Saal
zum Lachen bringt, waere Gas die ideale Waffe gewesen.
Schon arbeiten JuristInnen am gleichen Recht fuer alle. Anstatt das
Naheliegende zu tun und das teilweise restriktivere Kriegsrecht fuer das
Polizeirecht einzufordern, finden sich offenbar ausreichend Juristen bereit,
internationales Recht und die zahlreichen Konventionen auf neue
Mindeststandards hin durchzuforsten. Bereits wird an kreativen
Loesungsansaetzen gearbeitet. Es ist viel Arbeit, Menschen zu schonen und zu
schuetzen.
(Olaf Arndt und David Artichouk, WoZ, 5.6.2003 / bearb.)
*
Anmerkung des LayOuters: Die etwas unkritische Verwendung des Begriffs "Terr
orismus" und einige andere "Selbstverstaendlichkeiten" in diesem
WoZ-Artikel
sind uns auch nicht ganz geheuer. Der Text erschien uns aber trotzdem
hilfreich als Beitrag zu einer Diskussion, die viel zu wenig gefuehrt wird.
Originaltext: http://www.woz.ch/wozhomepage/23j03/waffen23j03.htm
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DISKUSSION
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14 Legitimationsnotstand bei der Gesellschaft für bedrohte Völker?
von <http://www.juedische.at>www.juedische.at
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Der von mir ansonsten hoch geschätzte Dr. Bogenreiter geht
der Sudetendeutschen Landmannschaft auf dem Leim, wenn
er Verbindungen zur SPD und ähnliches aufzählt.
Otto Schily sprach mal vor der Versammlung der sudetendeutschen
Landmannschaft und wurde ausgespfiffen.
Seit einigen Jahren gehört es zur Taktik der Sudetendeutschen Landsmannschaft
sich in den politischen Mainstream hineinzureklamieren.
Es erinnert an die JUNGE FREIHEIT, die inzwischen eine
recht grosse Liste an Interviewten als Beleg präsentiert.
Wirkliche Belege für eine Wandlung gibt es nicht. Teile der CSU und vor
allem
verschiedene Freiheitliche bringen die Nachkommen der sudetendeutschen
Vertriebenen wieder dorthin, wo die Vertretung ursprünglich stand:
Ganz rechts, sodass kaum Abstand zur Wand daneben bleibt.
Ich hoffe, dass Tilman Zülch jetzt keine Mahnwache vor meinem Haus
stellt. Ich ersuche Herrn Dr. Bogenreiter um ein ausführliches Gespräch
mit Tilman Zülch und möchte meine Sorge wegen der Legitimationsfunktion
für die Rechtsausleger ausdrücken. Künftighin möchte ich
bitten, nicht
Wiesenthal oder Marek Edelmann zu belasten. Die Arbeit der GFBV sollte
an sich mit all ihrer zeitweiligen Problematik Referenz genug sein.
Samuel Laster
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15 "Gesellschaft fuer bedrohte Voelker"
von Proud Mary <pow2thep@yahoo.com>
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Eine eingehende wissenschaftliche analyse der
urspruenge der "Gesellschaft fuer bedrohte Voelker"
(GvbV) ist laengst ueberfaellig. Die autoren
goldendach, minow und rudig argumentieren, dass die
GvbV zum umfeld jener von deutschen ministerien (auch
finanziell) unterstuetzten vorfeldorganisationen
(z.B.: Foederative Union Europaeischer Volksgruppen
(FUEV), Europäisches Minderheitenzentrum (EMZ),
Internationales Institut fuer Nationalitaetenrecht und
Regionalismus (Intereg), Verein fuer das Deutschtum im
Ausland (VDA) uswusw.) gehoert, die eine europaeische
und internationale minderheitenpolitik
instrumentalisier(t)en, um (wie schon in der
zwischenkriegszeit) grossmachtinteressen und ihr
konzept von selbstbestimmung und volksgruppe zu
forcieren. Prominente vertreter dieser konzepte in
oesterreich waren: Theodor Veiter, Felix Ermacora,
Hans Steinacher ...
Das konzept der volksgruppe mit kollektivem recht
(abstammungsprinzip - ius sanquinis- plus
territorialkonzept, ueblicherweise verlangen
einschlaegige autoren mindestens drei generationen
oder 90 jahre ansaessigkeit auf einem territorium,
damit aus einer minderheit eine volksgruppe werden
kann) im unterschied zum individuellen
minderheitenrecht geht zurueck in die weimarer
republik und wurde besonders durch die
nationalsozialistische regierung forciert.
To cut a long story short:
Die FUEV (deren zeitung "europea ethnica" im uebrigen
direkt an "nation und staat" der nazi-zeit anknuepft
und noch immer beim selben verlag erscheint:
braumueller) und andere organisationen begingen 1985
den 15 europaeischen minderheitenkongress, der direkt
an jenen letzten europaeischen nationalitaetenkongress
von 1938 anknuepfte (der von den nazis
instrumentalisiert wurde). Folgt man goldendach, minow
und rudig, war auch die Gesellschaft fuer bedrohte
Voelker mit dabei:
"Die öffentliche Vorführung der FUEV-"Volksgruppen"
beim "15. Europäischen Nationalitätenkongreß" erfaßte
eine deutsche Organisation, die mit den rassistischen
Inhalten der "Volksgruppen"-Bewegung bisher nicht in
Verbindung zu stehen schien. Als "Gesellschaft fuer
bedrohte Voelker" hatte sie einen überparteilichen
Einsatz gegen internationale
Menschenrechtsverletzungen propagiert. In der
Führungsspitze ("Beirat") dieser Organisation
arbeitete der ehemalige NS-Verwalter des Ghettos
Kolomea (Polen), der mutmaßliche Judenmörder Klaus
Peter Volkmann, dem Mitverantwortung für den Tod von
30.000 Menschen vorgeworfen wird. Seit dem "15.
Europäischen Nationalitätenkongreß" in Genf [...]
erweitert die "Gesellschaft fuer bedrohte Voelker" den
Aktionsradius der "Volksgruppen"-Bewegung um Ziele in
Afrika, Asien und Lateinamerika. Damit stehen in der
Bundesrepublik Deutschland nicht nur Instrumente für
die Handhabung territorialer und minoritärer
Konfliktpotentiale europäischen Ausmaßes zur
Verfügung; ebenso existieren Organisationsmittel für
den internationalen Gebrauch. Wie vom "Intereg"
geplant, werden sie vor allem in der VR China, in
Afrika und Lateinamerika eingesetzt." (Walter von
Goldendach, Hans-Rüdiger Minow und Martin Rudig: Von
Krieg zu Krieg. Die deutsche Außenpolitik und die
ethnische Parzellierung Europas. Berlin, 1996, S.
56f.)__________________________________
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IRAK
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16 Die Kunstraublüge von Bagdad: Effekt eines Museumsdirektors
von "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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Nebel- und Granatwerfer
Die Kunstraublüge von Bagdad: Effekt eines Museumsdirektors
WASHINGTON, 22. Juni
Das sind doch einmal richtig gute Nachrichten aus Bagdad. Aus dem
Nationalmuseum in der irakischen Hauptstadt wurden nicht 170 000
Exponate aus den Vitrinen und Gegenstände aus dem Archiv gestohlen,
sondern 32 (in Worten: zweiunddreißig). Das ist kein kleiner
Unterschied, sondern einer von genau 169 968. Wie aber kam es zur
grotesken Übertreibung? Oder handelt es sich jetzt um eine schlimme
Untertreibung? Was fehlt wirklich? Wie und warum ist es abhanden
gekommen? Wer trägt dafür die Verantwortung? Und gibt es Aussichten,
auch die restlichen verschwundenen Kunstwerke wiederzubekommen?
Die ersten Alarmmeldungen gingen Mitte April um die Welt. Verbreitet
hat sie im wesentlichen Donny George Youkhanna, Chef der
Forschungsabteilung des Nationalmuseums und während des Krieges
faktisch amtierender Direktor des Museums. Der zweiundfünfzig Jahre
alte Doktor Donny George, wie er allgemein genannt wurde, ist nach
einem Bericht der britischen Tageszeitung "The Guardian" und anderer
Medien der Sohn eines irakischen Buchhalters, der auf der
Luftwaffenbasis der britischen Royal Airforce in Habbanija westlich
von Bagdad geboren wurde. Zwar hatte der Irak schon 1932 mit der
Aufnahme in den Völkerbund formal die Unabhängigkeit erlangt, aber
es
dauerte bis zum Abzug der letzten britischen Truppen 1959, ehe die
jeweils in Bagdad regierenden Ministerpräsidenten oder herrschenden
Könige nicht mehr vom Wohlwollen der faktisch weiterhin allmächtigen
ehemaligen Mandatsmacht abhängig waren. Jedenfalls wuchs Donny George
mit der englischen Sprache auf - ein Umstand, der ihm in den Jahren
seiner Laufbahn als Wissenschaftler mit internationalen Verbindungen
ebenso zugute kam wie jüngst beim Kontakt mit Journalisten in der
amerikanisch besetzten irakischen Hauptstadt.
Was sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit nach dem Sturz des
Diktators Saddam Hussein abspielte, kann niemand bestreiten: Es kam
zu einer Plünderungswelle ungeahnten Ausmaßes. Wer dieser Tage mit
Studenten und Professoren der Bagdader Universität, mit Ärzten,
Geschäftsleuten, Ladenbesitzern oder Polizisten spricht, hört immer
wieder die Einschätzung, daß man nach dem Zusammenbruch der
öffentlichen Ordnung zwar Plünderungen erwartet habe. Aber daß
die
Gebäude von Ministerien und der städtischen Verwaltung, daß
Schulen,
Universitäten und sogar Kliniken gleich mehrfach heimgesucht würden,
hat alle überrascht. Nach anfänglichem Zögern haben auch die
amerikanische Militärführung und die zivile Übergangsverwaltung
eingestanden, daß sie darauf nicht vorbereitet waren.
Donny George gibt an
Angesichts der Fernsehbilder von geradezu euphorisch plündernden
Massen, die unter den Augen der amerikanischen Soldaten aus
Ministerien und Behörden Klimaanlagen, Kühlschränke und allerlei
Büromöbel herausschafften, angesichts auch der Berichte vom Brand
der
Nationalbibliothek klangen die ersten Meldungen vom katastrophalen
Verlust des Nationalmuseums plausibel. Es war Donny George, der die
Zahl von 170 000 gestohlenen oder zerstörten Gegenständen ins
öffentliche Spiel brachte und schwere Vorwürfe gegen die
amerikanischen Besatzungstruppen erhob. Diese hätten trotz seiner
flehentlichen Bitten den Eingang zum Nationalmuseum nicht bewacht,
seien statt dessen mit ihren Panzern vor dem Ölministerium
aufgefahren, um dieses zu schützen. Vom "Verbrechen des Jahrhunderts"
sprach Donny George seinerzeit, was eine mindestens mutige Voraussage
ist, denn unser Jahrhundert ist noch jung, und bisher hat sich das
Menschengeschlecht beim Verüben von Verbrechen immer auf der Höhe
der
sich fortentwickelnden technischen Möglichkeiten gezeigt.
Die Meldung vom ausgeräumten Museum hatte den erwünschten
Medieneffekt, und nur wenige wagten die Frage, ob es nicht Aufgabe
der Angestellten, gar der Leitung des Museums gewesen wäre,
Vorbereitungen für den Krieg zu treffen, der sich Monate zuvor
angekündigt hatte. Statt dessen wucherten die Vorwürfe. Amerikanische
Offiziere hätten die Plünderer mit den Worten "Go ahead, Ali
Baba!"
gar ermuntert, und einige Soldaten habe man dabei beobachtet, wie sie
selbst Vasen und Skulpturen fortgeschafft hätten. Tatsächliche oder
selbsternannte internationale Experten waren ordnungsgemäß
fassungslos. Von einer "Tragödie ohne Vergleich in der
Weltgeschichte" war die Rede - als seien "die Uffizien, der Louvre
und alle Museen Washingtons auf einen Schlag ausgeräumt worden".
Andere setzten den Verlust des kulturellen Erbes für den Irak mit dem
Brand der berühmten Bibliothek von Alexandria gleich. Wieder andere
bemühten den Mongolensturm von 1258 als Vergleich oder sprachen
schlichtweg von einer Art kulturellem Genozid. Und wen traf die
Schuld? Naturgemäß die alliierten Truppen.
Doktor Donny George aber wurde zu Konferenzen und Expertentagungen
nach London und anderswo eingeladen, wo er seine ursprüngliche
Bestandsaufnahme vom katastrophalen Verlust mit bebender Stimme und
Tränen in den Augen bestätigte, jedenfalls nicht revidierte. Das Echo
in den Medien, der globale Aufschrei konnte ihm nicht entgangen sein.
Es ist keine andere Schlußfolgerung möglich, als daß der Medieneffekt
genau jener Effekt war, den Donny George mit seinem Hilferuf aus dem
Museum mit den sichtbar leer geräumten und teilweise zerschlagenen
Vitrinen hatte hervorrufen wollen. Und kein anderer als der
amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war sein
eifrigster Helfershelfer: Sarkastisch, wie es seine Art ist, zeigte
sich Rumsfeld vom Verlust der Kunst- und Kulturschätze ungerührt und
dozierte, mit der Freiheit gehe stets ein gewisses Maß an Unordnung
einher.
Gut gekellert ist halb gerettet
Erst nach und nach, als Verbindungsoffiziere der amerikanischen
Truppen wie Oberst Matthew Bogdanos, ein zum aktiven Dienst
rekrutierter Reservist der Marineinfanterie mit Hochschulabschlüssen
in Altertumswissenschaften und Jura, sich an eine eigene
Bestandsaufnahme in dem Museum machten, begann sich der von Donny
George geworfene Nebel zu lichten. Die Durchsicht des Fundus des
Museums und ein Vergleich mit der tatsächlich 170 000 Gegenstände
umfassenden Inventarliste des Museums ergab, daß das allermeiste noch
vorhanden war und ist. Denn die Kustoden des Museums hatten getan,
was Kustoden in Vorkriegszeiten zu tun pflegen: die wertvollsten
Stücke möglichst sicher ein- oder auszulagern.
Die unzerstörten Keller des Museums und weitere sichere Bunkerräume,
in welche Stücke ausgelagert wurden, sind gut gefüllt. Einige
Angestellte sollen zudem Stücke mit nach Hause genommen und nach dem
Ende der Bombardements wieder ins Museum zurückgebracht haben. Donny
George macht für das Mißverständnis jetzt Journalisten
verantwortlich, weil diese offenbar geglaubt hätten, die von ihm
genannte Zahl des Gesamtbestands des Museums sei die Zahl der
verlorenen Stücke.
Fast jeden Tag tauchen nun vermißte Stücke wieder auf. Aus einem
gefluteten Kellertresor der Nationalbank konnten Fachleute von
"National Geographic" gemeinsam mit amerikanischen Soldaten den
"Schatz von Nimrod" bergen. Der Goldschatz eines assyrischen
Herrschers aus dem neunten Jahrhundert vor Christus war zwischen 1988
und 1990 ausgegraben und offenbar seit Jahren im Keller der
Nationalbank verwahrt worden. Vor einigen Tagen tauchte gar die
berühmte "Vase von Warka", ein fünftausend Jahre altes
Alabasterrelief aus Uruk und eines der wertvollsten Stücke des
Museums überhaupt, auf wundersame Weise wieder auf. Drei Männer
brachten das Stück, unbeschädigt im Kofferraum ihres Autos verpackt,
ins Museum zurück. Ob sie das Relief selbst aus dem Museum gestohlen
hatten und, falls ja, warum sie sich entschlossen, es
zurückzubringen, bleibt im dunkeln.
Dagegen scheint Licht in die Vergangenheit von Donny George zu
kommen. Medien aus Bagdad berichten, Mitarbeiter des Museums würden
schwere Vorwürfe gegen ihren Chef erheben, der von vielen westlichen
Archäologen einst so hoch geschätzt wurde. So soll er mit der
Baath-Partei und dem Geheimdienst des gestürzten Diktators Saddam
Hussein enge Verbindungen gepflegt und an Mitarbeiter des Museums
Waffen mit der Anweisung ausgegeben haben, das Gebäude zu
verteidigen. Auch ein Granatwerfer wurde offenbar in dem Museum in
Stellung gebracht.
MATTHIAS RÜB
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.2003, Nr. 142 / Seite 31
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17 Dwindling Jewish community wants role in new Iraq
von "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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Dwindling Jewish community wants role in new Iraq
Baghdad, Iraq Press, June 18, 2003 - The few remaining Jews in Iraq
would like to be represented in any new authority in the country.
"We want a representative in the council to be established to elect a
new government," Najiya Sabri, a Jewess married to a Muslim, told
Iraq Press.
The U.S. civil administration of Iraq is seeking to set a broadly
based council of at least 31 members, which it hopes will be
representative of the country's various ethnic and religious groups.
Sabri said she cannot see why members of her dwindling community
cannot be represented at a time Iraqi Christians, Sabaeans and other
minorities will send their own envoys to the council.
Nearly 80 Jews now live in Iraq, remnants of what was once among the
most prosperous and influential Jewish populations in the Middle East.
The community is now on the verge of extinction. Of its 30 synagogues
in Baghdad only one remains.
Situated in Bataween, once Baghdad's main Jewish neighborhood, Muslim
neighbors guarded the synagogue when the city fell to U.S. troops and
prevented looters from approaching it.
There were about 250,000 Jews in Iraq before they were made to leave
the country and resettle mainly in the newly formed state of Israel
in 1948.
The community played a big role in the nascent Iraqi administration.
Its members occupied ministerial positions and were active in trade
and crafts.
Sabri said despite her marriage to a Muslim she still practices her
religion and is in touch with other members of her fast dying
community in Iraq.
Sayed Naji, the community's leader declined comment on whether Iraqi
Jews should be represented in any new government.
"I prefer to postpone the issue of our participation until after the
formation of the new government," he told Iraq Press.
Naji said his community has stopped praying at the synagogue since
the fall of Baghdad to U.S. troops on April 9.
"We will resume the service once the security situation improves,"
he said.
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Redaktionsschluss:
24. Juni 2003, 23.00 Uhr
Diese Ausgabe hat Angela widerstand@no-racism.net
zusammengestellt
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