Solidaritaet mit Charles Ofoedo
29.11.2001 |
no-racism.net | deportatiNO |
Samstag, 17. November 2001, 15:00: Stock im Eisenplatz / Stephansplatz Wien: Demonstration für die Abschaffung der Schubhaft Donnerstag 15.11.2001: wöchentliche Donnerstagsdemo in Wien Mittwoch, 14.11.2001: CHARLES KOMMT FREI! Dienstag, 13. November 2001 online-Proteste Montag, 12. November 2001, Kundgebung vor dem Schubhäfn Rossauer Lände Sonntag, 11. November, Wien 12:00 Kundgebung vor dem Schubhäfn Rossauer Lände 18:00 spontane Demonstration Wenn Ihr/Sie weitere Informationen über Soliaktionen habt, die hier aufgenommen werden sollen, sendet bitte ein e-mail an global@no-racism.net Weitere Informationen: URGENT ACTION: Charles Ofoedu in Schubhaft |
Samstag,
17.11.2001 15:00 "Alle Menschen, die sich hier aufhalten, sollen gleiche politische und soziale Rechte haben unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, sozialem Status und Geschlecht. Differenzierende Instrumente wie Schubhaft und Abschiebung, rassistische Gesetze und Praxen, können nicht verbessert sondern nur verhindert und abgeschafft werden. Sie sorgen dafür, dass Menschen rassistisch ausgegrenzt werden und andere davon profitieren. Rassismus liegt ihnen existenziell zu Grunde. Abschiebungen unmöglich zu machen und MigrantInnen aktiv zu unterstützen, ist Teil des Kampfes gegen institutionalisierten Rassismus und praktische Solidarität mit verfolgten Menschen. Verhindert
Schubhaft und Abschiebungen Die
Demonstration wird auch stattfinden, wenn - was wir hoffen - Charles schon
vorher raus kommt. Ständig werden Leute in Schubhäfn gesperrt.
Bringt Lärminstrumente mit. Die Gefangenen sollen uns hören!
Auf jeden Fall wurde aber der Bummel- und Einkaufsstress zahlreicher PasantInnen ein wenig gestört. Zahlreiche Flugis wurden an die Vorbeikommenden oder Herumrennenden verteilt - darunter auch zahlreiche TouristInnen von anderswo. Die Reaktionen der PassantInnen waren geteilt. Jedenfalls hat die versuchte Demosntration gezeigt, dass die inhaltliche Ausrichtung der vergangenen Solidemonstrationen von vielen nicht so ernst genommen wurde - es wurde die Freilassung von Charles und die Abschaffung der Schubhaft gefordert. Da Charles frei ist, bleibt die Abschaffung der Schubhaft als Forderung aufrecht. Die Demonstration hätte vor allem jenen Leuten, die weiter in Schubhaft sind, zeigen sollen, dass auch für sie protestiert wird. (...) Resumee: eine grundsätzlichere Diskussion um das Thema Schubhaft und Abschiebungen dürfte notwendig sein, um klar zu machen, dass diese nicht nur dann ein Problem darstellen, wenn ein/e Bekannte/r gerade einsitzt oder deportiert wird/werden soll." (Bericht von indymedia)
19:00
Ballhausplatz, wöchentliche Donnerstagsdemo in Wien: Bei der Widerstandlesung am Ballhausplatz ab 17:00 liest u.a. Eugen Brochier den 6. Teil der Lesung aus "Morgengrauen" von Charles Ofoedu. "Nachdem der Schriftsteller Charles Obiora C-Ik Ofoedu mehrere Tage in Schubhaft verbringen hatte müssen, und auch trotz Freilassung am Mittwoch vor neuerlicher Festnahme und Abschiebung nicht sicher ist, sowie weil unzähligen weiteren Menschen tagein-tagaus in Österreich Haft und Abschiebung droht, nur weil sie die falsche StaatsbürgerInnenschaft haben und dem Verwaltungsapparat gerade danach ist, stand diesmal wieder die rassistische 'Ausländer'Innenpolitik Österreichs im thematischen Zentrum der Donnerstagsdemo. Ziele waren das Innenministerium und das Polizeigefangenenhaus an der Roßauer Lände. Rund 150 DemonstrantInnen nahmen daran teil." (Bericht vom TATblatt)
Charles wird um 9:00 Uhr Morgens enthaftet. So kann er persönmlich an der Pressekonferenz, an der vom Solidaritätskomitee für Charles Ofoedu sein Freilassung gefordert wird, selbst teilnehmen. Leider ist die Sache noch nicht ausgestanden. Theoretisch kann Charles ab 1. Dezember wieder in Schubhaft kommen und abgeschoben werden, wenn der Verfassungsgerichtshof bis dahin nicht über die aufschiebende Wirkung entscheidet. An diesem Tag findet auch eine Pressekonferenz zum internationalen Writers in Prison Tag statt, die sich auch für Charles einsetzen. Im Einladungstext heißt es: "Der Internationale P.E.N.-Club und auch seine österreichische Sektion fühlen sich seit je verantwortlich für die Erhaltung des freien Wortes in aller Welt. Die Freiheit des Sagens und Denkens wird in großen Teilen der Welt beschnitten, Schriftsteller und Journalisten werden in ihrer Berufsausübung behindert, verfolgt und am Leben bedroht. An die 600 von ihnen werden so ernst verfolgt, dass der P.E.N. für sie einzutreten gezwungen ist. Deshalb wird, um die Öffentlichkeit zu informieren und zur Solidarität aufzurufen, weltweit der Writers-in-Prison-Tag jährlich begangen." Solitaritätslesung VertreterInnen
der FV Gewi (Fakultätsvertretung Geisteswissenschaften) und der HuS
(Fakultätsvertretung Human- und Sozialwissenschaften ehemals Gruwi)
lesen aus einem Werk von und für
den Schriftsteller und politischen Aktivisten Charles Ofoedu
Bei einem Koordinierungstreffen wird beschlossen, am Samstag zu einer Demonstration für die Freiheit von Charles und die Abschaffung der Schubhaft zu aufzurufen. Diese Demosntration soll - auch wenn Charle bis dahin schon frei ist, abgehalten werden. Es besteht die Hoffnung, dass Charles bis dahin frei ist.
Mitglieder der web-community www.dol2day.de (democracy online 2 day) starteten eine "eMail-Aktion: Charles Ofoedu - Abschiebungsgrund: Schriftsteller! Unterstützt Charles Ofoedu mit einem Email an IM Ernst Strasser!" Über Gastzugang -> Parteien -> PLL gelangt mensch zum online-Formular, über das per Mausklick folgender Text an den österreichischen Innenminister gemailt werden kann:
Kundgebung: Zirka
60 Leute lärmten zwischen 20.00 und 21.10 Uhr rund um das Polizeigefangenenhaus
Roßauer Lände, um den dort seit Sonntag in Schubhaft festgehaltenen
Schriftsteller Charles Obiora C-Ik Ofoedu zu grüßen, seine
Freilassung zu fordern und gegen rassistische Politik und Behördenpraxis
zu protestieren. Bei einer ersten Umrundung des Gefängnisses gelang
es den DemonstrantInnen mangels anwesender Polizei problemlos ,
durch einen offenen Hauseingang in der Berggasse in den Hof des im gleichen
Gebäudekomplex befindlichen Sicherheitsbüros vorzudringen, um
von Charles und den anderen Gefangenen besser gehört zu werden (genau
genommen gelangten sie durch den Gang bis knapp vor den Hof von
diesem waren sie aber nur durch ein Gittertor getrennt, was sich akustisch
nicht viel auswirkte). Die Polizei gesellte sich erst im Hof des Sicherheitsbüros zu den DemonstrantInnen. Zuerst kamen zwei Beamte, die ein Stiegenhaus bewachten, erst später ein paar Zivilbeamte und dann noch ein paar weitere Uniformierte darunter vereinzelt Wegas. Im Wesentlichen beschränkten sich die BeamtInnen aber auf die Regelung des Verkehrs, wenn die DemonstrantInnen die Fahrbahn der Roßauer Lände benutzten. Bei den Gefängnisumrundungen waren zeitweise nur BeamtInnen auf der Fahrbahn, während die Demo den Gehsteig benützte. (Bericht vom TATblatt) Treffen
zur Koordinierung weiterer Proteste:
Berichte vom Sonntag, 11. November 2001 Charles schickt liebe Grueße an alle AktivistInnen! Er meint, es geht ihm gut und laesst mitteilen, dass er sich ueber jede Aktivität freut, die Aufmerksamkeit auf seine Situation, das Vorgehen der Staatsmacht, Rassismus und das Schicksal von Menschen, die dieser Politik zum Opfer fallen, lenkt. Wir sollen jeden Druck machen, den wir organisieren koennen und uns keine Sorgen machen, dass sich unser Druck negativ darauf auswirkt, wie er behandelt wird. Nach Bekanntwerden der Verhaftung von Charles Ofoedo am 11. November 2001 in seiner Wohnung in Wien und der anschließenden Ueberstellung in Schubhaft ins Polizeigefangenehaus Rossauer Laender 6 in Wien (nahe U2/U4 Schwedenplatz) kam es zu ersten spontanen Protesten, bei denen die Freilassung von Charles und die allgemeine Abschaffung von Schubhaft gefordert wurden. Ab 12:00
Uhr versammelten sich immer mehr Leute vor dem Schubhaefn Rossauer Lände.
Zwei Personen besuchten Charles in Haft - am Sonntag ab 12.00 Uhr ist
Besuchszeit. Anschließend setzen sich etliche Leute zusammen und berieten das weitere Vorgehen. So wurde beschlossen, sich am um 18:00 am Stephansplatz zu treffen. Ca. 150 personen folgten den Aufruf. Um ca. 18:45 setzte sich dann eine Demonstration mit ca. 130 TeilnehmerInnen Richtung Schubhäfn Rossauer Lände in Bewegung. Bis vor dem schubhäfn war keine Polizei anwesend. Dort beschränkte sich die Polizei auf das Umleiten des Verkehres. Der Schubhaefn wurde einmal lautstark umrundet, dann noch ca. 15 Minuten lang vor dem Schubhäfn auf der Rossauer Lände protestiert. Die Strasse war zu diesem Zeitpunkt blockiert. Danach zog die spontane Demonstration zur nahen U-Bahnstation U2/U4 Schottenring, wo sie sich um ca. 19:35 aufloeste. siehe auch:
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Bitte interveniert und protestiert bei den zuständigen Stellen: Telefoniert,
schickt Protestfaxe und -emails an:
Bundesministerium fuer Inneres Menschenrechtsbeirat Bundespolizeidirektion Wien |
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www.no-racism.net
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