lassen wir den gipfel platzen!

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Anti-WEF Koordination
Aktionstage gegen das WEF in Salzburg
Actiondays against WEF in Salzburg
September 2002:
http://www.antiwef.org



  Salzburg-Berichte:

01 Solidarität ist eine Waffe

02 Eine Information der Sozialistischen Linkspartei

03 Stundenlanger Kessel


04 Ende des Polizeikessels


Solidarität ist eine Waffe
Die Sozialdemokratie an sich ist ja in ihrem arbeitsfetischistischen, nationalstaatsaffimierenden, sexistischen und rassistischen Sein wohl kaum noch einer linken Kritik wert. Die Beteiligung von SJ und Vsstö bei der Demonstration gegen das WEF am Sonntag in Salzburg sollte aber doch noch ein Nachspiel haben. Ein Block (geschützt durch einen professionellen Ordnerdienst) bestehend aus ca. 60-80 AktivistInnen der SJ und des Vsstö gerieten ebenfalls in den Kessel.

Einige AktivistInnen der noborder-nonation-karavane stellten sich, geschützt durch ein verstärktes Transparent und Helme, sofort vor die Polizeireihen, um etwaige Übergriffe zu vermeiden und die anderen AktivistInnen zu schützen. Doch dann spielte sich folgendes ab: Der sozialdemokratische Ordnerdienst, massgeblich aus Kadern einer sich als "revolutionär" begreifenden, trotzkistischen Gruppe aus dem 9. Wiener Gemeindebezirk bestehend, hatte für ihren eigenen Block eine Sonderlösung verhandelt. Während sonst NIEMAND den Kessel verlassen durfte, bildeten sie Ketten, rund um ihren eigenen Block, um zu verhindern, dass sich andere DemonstrantInnen unter die SJlerInnen schmuggeln konnten. Dieser Block ging dann langsam in Richtung Polizeikette, die dazwischen stehenden Noborder-Leute wurden vereint, von Polizisten und SJ-Ordnerdienst, zur Seite gerempelt, beschimpft und geschubst. Der Kessel ging sofort wieder zu, und die SJler gelangten ohne weitere Probleme in Freiheit. Umstehende DemonstrantInnen dachten nicht im Traum daran, dass dies eine eiskalte, berechnende Entsolidarisierung war, und riefen in ihrer Naivität: "Lasst die Leute frei!", weil sie dachten, die Polizei hätte sie entfernt, um sie zu verhaften. Nur sehr wenigen Leuten (lt. Schätzung eines Augenzeugen: maximal 5) gelang es sich unter die SJler zu mischen. Einige wurden einfach zurückgestossen. Das einzig positive daran war, dass im Nachhinein einige jugendliche AktivistInnen der SJ sich wirklich als VeräterInnen fühlten, obwohl die Ordnerkader krampfhaft versuchten, ihre Massnahme zu erklären und zu rechtfertigen. In der Presse wurde diese Aktion als Beweis für die Deeskalation der Pozilei verkauft, und diente der klassischen Spaltung in vernünftige SJler, und böse Chaoten, die nicht rausgehen "wollten"!! Diese Kader, die sich hier schon ihre ersten Sporen für den parteiinternen Aufstieg erschleimt haben, wünschen wir weiterhin viel Spass, wenn sie beim nächsten Liederabend mit Chris Peterka im Siebenstern dann wieder von Solidarität, Einheitsfront und der Internationalen singen.

Ökologische Linke (ÖKOLI)
oekoli_wien@gmx.net
http://www.oekoli.cjb.net


Eine Information der Sozialistischen LinksPartei

Beim gestrigen WEF-Gipfel und den dagegen stattfindenden Protesten hat die Polizei zumindest in einem Wort gehalten - sie hat - wie im Vorfeld angekündigt - Gewalt angewendet. Mehrere hundert DemonstrantInnen wurden ohne ersichtlichen Grund stundenlang in einem Polizeikessel eingeschlossen.

Im Kessel befanden sich Kinder, Jugendliche und PensionistInnen, die gegen das Europa der Banken und Konzerne protestieren wollten.

AktivistInnen der Sozialistischen LinksPartei erklärten: "Ja, es gibt
hier Gewattäter - sie tragen Helme und Schilde, sie wollen Widerstand wegprügeln und sie werden von der blau-schwarzen Regierung bezahlt."

Wie schon in Genua haben Staat und Veranstalter demokratische Rechte mit Füßen getreten und zu brutaler Gewalt gegriffen, um die Proteste zu beenden. Demonstrationen wurden untersagt, und dadurch tausende Menschen zu "illegalen" Demonstrationen gezwungen.

Gegen die DemonstrantInnen wurde mit Hunden und Schlagstöcken vorgegangen, Wasser und der Besuch einer Toilette wurde verweigert. Über die Medien wurde kolportiert, daß, wer den Kessel verlassen wolle, nichts zu befürchten hätte. Einige vertrauten diesem Angebot: sie mußten sich an die Wand stellen, teilweise auf den Boden legen, wurden von Polizeiorganen mißhandelt und einige sogar verletzt.

Im Vorfeld der Proteste wurde Menschen die Einreise nach Österreich verweigert, wurden Menschen weggewiesen, wurde eingeschüchtert. Während der Proteste wurde geprügelt und andere Formen der Gewalt angewendet sowie mit Falschmeldungen über angeblich verletzte Polizisten versucht,
bei der Öffentlichkeit Symphatie für den Polizeiterror zu heischen.

Die blau-schwarze Regierung steht hier in einer Linie mit den
Herrschenden in Europa - Widerstand soll am besten im Keim erstickt werden. Seit über einem Jahr werden die DonnerstagsdemonstrantInnen schikaniert, in Salzburg versuchte die Polizei blutige Rache zu nehmen.

Franz Breier jun. von der SLP meint: "Offensichtlich macht Göteborg Schule - und Polizeigewalt wird zur Alltäglichkeit, um die Interessen von Banken und Konzernen zu verteidigen."

Aber die Proteste werden weitergehen - in Genua und in Brüssel.

Informationen unter:
01-524 63 10
0699-11 73 13 26



Stundenlanger Kessel
von: mueller, lili_li@gmx.li


Zwischen etwa 17:30 und 23:30 waren heute, Sonntag abend, etwa 400 DemonstrantInnen gegen den Weltwirtschaftsgipfel in Salzburg eingekesselt. Es gab keine offizielle Begruendung für den Kessel. Zuerst wurde verlautbart, daß die Demonstrierenden, nachdem ihre Personalien kontrolliert wuerde, gehen dürften.
Jedoch hielt sich die Polizei nicht an diese "Abmachung". Die Leute wurden aufgefordert, den Kessel einzeln zu verlassen und mußten sich ED-Behandlungen unterziehen. Es kam auch zu einigen Festnahmen und um etwa 20:30 begannen die PolizistInnen auf den Kessel einzuschlagen. Im Laufe des Abend wurden auch Personen, die sich am "Infopoint" aufhielten, perlustriert.

Um 23:30 waren alle aus dem Kessel entlassen und wurden zum Bahnhof "begleitet", wo sie ein Sonderzug "freiwillig" (?) nach Wien bringen soll. Personen, die mit einem PKW unterwegs sind, dürften selbstverständlich diesen benützen.



Salzburg - Ende des Polizeikessels
von: bsb@vorstadtzentrum.net


In Salzburg wurde vor ca. einer Stunde der Polizeikessel um 400-600 Demonstranten beendet. Das Versprechen der Polizei, die Eingesperrten frei gehen zu lassen, entpuppte sich als Lüge: Bei Verlassen des Kessels wurden die Personalien vieler Demonstranten aufgenommen. Dies wohl, um der Presse
neben den üblichen Lügen "Rädelsführer" präsentieren zu könnnen.
Etliche Polizisten waren während des Einsatzes vermummt, auf Demonstranten, die den Kessel verlassen hatten, wurden Polizeihunde losgelassen. Auch in Salzburg zeigte sich: Österreich ist ein Polizeistaat, alles Recht geht von der Exekutive aus.



mailto:global@no-racism.net
www.no-racism.net