Der Slogan und die Forderung noborder - nonation
waren im vergangen Jahr ein Fokus, der österreichische Widerstandsformationen
mit globalen Protestbewegungen verband. Das kulturpolitische Kollektiv
noborder (u.a. AktivistInnen der VolxTheaterKarawane,
Kunst der Stunde ist Widerstand, www.no-racism.net,
mayday 2000, radio orango/helsinki,
indymedia) organisiert und gestaltet dieses Jahr im Rahmen des
österreichischen Filmfestival Diagonale eine Videoreihe und ein
unabhängiges Medienprojekt im öffentlichen Raum: die noborder -
Zone.
Anti-rassistische und anti-nationale Kulturarbeit
realisiert sich zunehmend im internationalen Austausch. Die Inhalte
verlagern sich im Globalisierungskontext: Unabhängige Medienarbeit,
vernetzte Demonstationen, direkte Aktionen sind Manifeste gegen
das internationele Projekt von Deportation und Ausschluss. Die Schaffung
von Gegenöffentlichkeit meint nicht zuletzt, dass das Bildermachen
und Darstellen der Vorgänge eingebunden ist in ein Handeln, in politische
Projekte mit konkreten Forderungen und Zielen.
In der Videoreihe noborder
- nonation, die für das österreichische Filmfestival Diagonale
(19. - 24.3.2002, Schubertkino II) kuratiert wurde, sind die Themenschschwerpunkte
der "Summer of resistance" - 2001 und das "Recht auf Freiheit von
Bewegung": Videos geben Einblick in den Ablauf der ersten Anti-Globalisierungsdemonstration
in Österreich, anläßlich des WEF-Gipfel in Salzburg, die in der
Folge der medial viel beachteten Demonstrationen in Seattle, Prag,
Davos, Quebec und Götheborg stattgefunden hat. Ein weiteres Thema
ist das G8-Treffen in Genua und internationale noborder-Aktionen,
in deren Rahmen die VolxTheaterKarawane ein Projekt war. Die diskursive
Ebene betont in besonderer Weise ein Beitrag aus Tschechien: Im
September 2000 fanden dort Demonstrationen gegen das IWF-Weltbanktreffen
statt - unmittelbare Diskussionen im "Global Village Carneval".
Das zur Zeit der Diagonale angesetzte noborder-Zone
- Projekt (21. - 23.3.) in der Grazer Innenstadt/Tummelplatz beinhaltet
ein umfangreiches Programm zum Themenkomplex "Globalisierung - Migration
- Widerstand" und ist eine gezielte Erweiterung des Rahmens eines
Medienprojekts in den öffentlichen Raum: In der noborder-Zone gibt
es eine Videothekslounge, einen Ausstellungsbus und ein Info-Medienzentrum
für multimediale Berichterstattung via Radio, Video- und Audio-Streams.
Strassenfeste, Volxküche und Performances sorgen für aktionistische
Abwechslung. Am Abend findet in den ÖH-Räumen der Uni Graz täglich
ab 22h die noborder-Afterhour statt: Dj-line und Videos und am Samstag
im Uni-T-Kontainer vom VolxTheater die "Lüge der Performance". Weiters
ist aus aktuellen Anlass am 19. März im forum stadtpark die Diskussion
Wo ist Marcus Omofuma?. Ab 4. März ist der Prozess
gegen die drei Beamten der Fremdenpolizei, die am Tod Omofumas schuld
sein sollen.
Ziel des Projekts ist es (Gegen-)Öffentlichkeiten
zu schaffen und dies als politisch wichtige Selbstermächtigung zu
begreifen. noborder - nonation - no one is illegal - Für das Recht
auf Freiheit von Bewegung!
Die noborder-Zone, die sich in den Folgemonaten
durch Europa bewegen wird, ist ein Kollektivprojekt innerhalb des
internationalen noborder-netzwerkes (Vernetzung antirassistischer
Gruppen, www.noborder.org),
und wird in Graz von der Diagonale,
Forum
Stadtpark, Rotor, Radio
Helsinki,mayday
2000,ÖH,
mur.at,
u.a. unterstützt.