Quellenangabe:
AG Migration - Programm zum Wiener Kongress 2005 (vom 09.05.2005),
URL: http://no-racism.net/article/1208/,
besucht am 21.11.2024
[09. May 2005]
Vom 11. bis 18. Mai 2005 findet der Wiener Kongress 2005 statt. Im Aufruf wird von einer Neuordnung Europas gesprochen, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Menschen orientiert. Ein Themenbereich beschäftigt sich mit den Asyl- und Migrationspolitiken der EU: Gegen Illegalisierung - Kriminalisierung - Internierung - Deportation /// Gemeinsamer Widerstand!
Falls nicht anders angegeben Veranstaltungsort:
Campus der Universität Wien, Spitalgasse/Alser strasse (Hof 1+2+10)
Mittwoch, 11. Mai 2005
19:30 Uhr, HS D (Hof 10): Eröffnungsveranstaltung zum Wiener Kongress
Donnerstag, 12. Mai 2005
12:00 - 18:00 Uhr: Workshops (Treffpunkt GEWI-Cafe, Hof 2)
- In Schubhaft und Hungerstreik
- Globale Lagerpolitik und Widerstandsstrategien
- Open Space
18:00 - 19:00 Uhr: Pause
19:30 Uhr, HS D (Hof 10): Diskussionsveranstaltung zur Europäischen wie globalen Lagerpolitik und Widerstand//sstrategien.
anschl. Forstfilm
Freitag, 13. Mai 2005: F13 Aktionstag
Tag des sozialen Ungehorsams gegen Ausgrenzung und Unterdrückung mit zahlreichen Aktionen im öffentlichen Raum, weitere Informationen: www.f13.at
ab 18:00 - 22:00 Uhr: Workshop, Treffpunkt im Gewi-Cafe, Hof 2
- Widersprüche und Potenziale von Prekarisierung
- Open Space
Samstag, 14. Mai 2005:
in der Aula am Unicampus, Hof 1
ab 11:00 Uhr: Workshops und Open Space
13:00 Uhr: Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Asyl- und Migrationspolitik in Österreich - im EU Vergleich.
15:00 - 16:00 Uhr: Pause
16:00 Uhr: Offenes Mikrophon: Möglichkeit zur Präsentation von Organisationen, Vereinen, Aktionsformen, Videos usw. Wie können wir uns besser vernetzen und austauschen? Reflexion der verschiedenen Workshops, Diskussionen und Aktionen.
Sonntag, 15. Mai 2005:
tagsüber: Demos und Aktionen
ab 20:00 Uhr: Geburtstagssoli der Deserteurs- und Flüchtlingsberatung im TÃWI, Peter Jordanstrasse 76, 1190 Wien (Bus: 10A, 37A, 40A), mit food & cocktails, DJanes und Filmprogramm zum Schwerpunkt Migration / Grenzen: Forstfilm u. Kurzdokus
JAM - SESSION: Bring your instruments... and funk the system!!!!!
5 euro solibeitrag, free entry for refugees
http://deserteursberatung.at
Montag 16. Mai 2005:
Ort geändert! @ EKH Wielandgasse 2-4, 1100 Wien
13:00 - 16:00 Uhr: Open Space
16:00 - 20:00 Uhr: Treffen aller Arbeitsgruppen vom Wiener Kongress 2005 mit Berichten aus den einzelnen AGs.
Dienstag 17. Mai 2005:
Aktionen und Open Space
Mittwoch, 18. Mai 2005
T Ue W I -- F E S T I V A L
14:00 - 22:00 Uhr: open air festival - noch 10 jahre TUeWI!
... im tuerkenschanzpark,
danach gehts im TUeWI weiter....
12:00-18:00: Workshops
Treffpunkt für die Workshops ist das GEWI-Cafe im Hof 2 des Unicampus im Alten AKH.
Workshop: In Schubhaft und Hungerstreik
Schubhaft ist eine Freiheitsberaubung, die ausschließlich "Fremden" zuteil werden kann. Sie ist keine Strafhaft und wird ohne richterliche HaftPrüfung von Verwaltungsbehörden ausgesprochen: um angeblich nötige Abschiebungen routinemäßig und ohne Probleme durchführen zu können.
Im Zuge der neuen Asyl- und Fremdengesetznovelle (Beschlussfassung Mitte Mai 2005!) wird es zu massiven Verschärfungen bei der Verhängung und dem Vollzug der Schubhaft kommen. Schubhaft ist eine Zwangshaft, die dazu dient, Menschen zu entrechten. Sie ist so wie Abschiebungen eine massive Form der Repression, und ist zur "Normalität" in Österreich und der EU geworden. Ein Alltag, den es zu durchbrechen gilt.
Leute in Schubhaft haben keine Rechte und sehen oft die einzige Möglichkeit in Handlungen, die ihre Gesundheit gefährden. Hungerstreik ist oft die einzige mögliche Widerstandsform, die bleibt. Und sie wird von vielen Leuten angewendet. Veröffentlichte Zahlen sprechen von 1.000 Hungerstreikenden bis zu einem Vielfachen dieser Zahl. In welch aussichtsloser Situation sich Leute in Schubhaft sehen, wird deutlich, dass sie sich dazu gezwungen sehen, die eigene Gesundheit zu gefährden. Mit der aktuellen GesetzesÀnerungen soll es erlaubt werden, weiterer Eingriff in körper der Häftlinge vorzunehmen.
Wir vertreten die Meinung, dass die einzige Lösung zum Problem der Schubhaft deren sofortige Abschaffung ist.
Workshop: Globale Lagerpolitik und Widerstandsstrategien
Treffpunkt im Gewi-Cafe, Hof 2
Vorbereitend und vertiefend zur Diskussionsveranstaltung am Abend wird es am Nachmittag einen Workshop zum Thema geben. Siehe Infotext zur Diskussion.
Open Space für weitere Workshops
Do it Yourself... meint nicht: Dass alles von selbst geht. ... meint: Dass so viel wie möglich von Einzelnen autonom und selbstständig durchgeführt wird. für den Wiener Kongress gefragt sind Selbstorganisation und Kreativität der TeilnehmerInnen, um vorhandene räume zu fällen und neu/e zu besetzen. => Open Space.
19:30: Diskussionsveranstaltung und Workshop zur Europäischen wie globalen Lagerpolitik und Widerstand//sstrategien.
im HS D, Hof 10
überall stehen sie oder werden sie errichtet: Lager zur Entrechtung und Entwürdigung von Menschen. Einrichtungen, die nur dazu da sind, Leute einzusperren, zu internieren. Leute, denen das Recht abgesprochen wird da zu sein. Flüchtlinge und MigrantInnen geraten mehr und mehr ins Visier der globalen rassistischen Abschottungspolitiken, der nur wenig Widerstand entgegengesetzt wird. Die InsassInnen der verschiedensten Formen von Lagern sind dabei sehr oft auf sich allein gestellt, ohne Kontakt zur aussenwelt. Doch selbst dann, wenn es sich um keine geschlossenen Lager handelt, sind deren BewohnerInnen isoliert. Die rassistische und sexistische Durchstrukturierung der Gesellschaft ist Teil dieser Isolierung und ungleichen Verteilung von grundlegenden Rechten.
Doch jene, die scheinbar ohne Hoffnung ihr Dasein hinter StacheldrÀhten, Zäunen und Mauern fristen, entwickeln kreative Formen von Widerstand, die jedoch von "der Welt da draussen" oft nicht wahrgenommen oder ignoriert werden. In den letzten Jahren wuchs mit der Zunahme der Lager auch das Interesse für diese. Wenn wir am Wiener Kongress über die Europäischeund globale Lagerpolitik diskutieren, dann wollen wir die Mauern zwischen diesem draussen und drinnen durchbrechen, um Wege zu finden effektiv gegen Lager vorzugehen, für die Freiheit aller Menschen.
Am Nachmittag wird es einen Workshop zur Lagerpolitik geben (genauer Zeitpunkt und Ort werden noch bekannt gegeben), dessen Ergebnisse in die Diskussionsveranstaltung am Abend (19:30 HS D) einfließen sollen. Wie sich die Formen der Internierung unterscheiden, unterscheidet sich auch der Widerstand dagegen. Der Austausch von Erfahrungen und die weltweiten kämpfe, von Sangatte in Frankreich über Schubhaft in Wien bis zu den Protesten in und außerhalb der Lager in Woomera (bereits geschlossen) und Baxter in Australien stehen am Programm.
AktivistInnen aus verschiedensten ländern werden über die Situation eben dort und ihre Widerstandsformen berichten und/oder kurze Videoclips einspielen.
anschließend:
anschl. Forstfilm
weitere Informationen zum (globalen) Lagersystem:
- Rubrik Grenzregime auf no-racism.net
- Texte zum globalen Lagersystem auf nolager.de
ab 18:00 Uhr: Workshop: Widersprüche und Potenziale von Prekarisierung
Treffpunkt im Gewi-Cafe, Hof 2
Prekarisierung ist mehr als rechtliche, soziale und finanzielle Unsicherheit. Die für die Reproduktionsarbeit charakteristischen prekären Arbeitsbedingungen bestimmen zunehmend die Erwerbsarbeit. Die Entgrenzung von Arbeit und Leben, die Ausweitung der Arbeitszeit in das Zuhause, zeitlich befristete Arbeitsverträge, individuell abgestimmte Arbeitsbedingungen, die verstärkte Nachfrage und Einsetzung von emotionaler und affektiver Arbeit charakterisieren heute das Feld der Prekarisierung.
Prekarisierung verweist u.a. auf Prozesse von Mobilität und transnationaler Migration. Arbeit wird entlang von Prozessen der Ethnisierung und Rassifizierung auf der heteronormativen Matrix der Zweigeschlechtlichkeit reorganisiert.
Gegenstand unserer Diskussion wird der materielle wie immaterielle Charakter der Arbeit im Kontinuum Sexualität - fürsorge - Betreuung/Pflege sein. Wir werden uns mit den Bereichen: Sex-, Pflege- und Hausarbeit, wo Migrantinnen überwiegend präsent sind, beschäftigen.
Basis: Praxis sowie theoretische Arbeit/Erfahrung von maiz, www.maiz.at
18:00-22:00 Uhr: Open Space für weitere Workshops
im Gewi-Cafe, Hof 2
Do it Yourself... meint nicht: Dass alles von selbst geht. ... meint: Dass so viel wie möglich von Einzelnen autonom und selbstständig durchgeführt wird. für den Wiener Kongress gefragt sind Selbstorganisation und Kreativität der TeilnehmerInnen, um vorhandene räume zu fällen und neu/e zu besetzen. => Open Space.
ab 11:00 Uhr: Open Space für weitere Workshops
im Gewi-Cafe, Hof 2
Do it Yourself... meint nicht: Dass alles von selbst geht. ... meint: Dass so viel wie möglich von Einzelnen autonom und selbstständig durchgeführt wird. für den Wiener Kongress gefragt sind Selbstorganisation und Kreativität der TeilnehmerInnen, um vorhandene räume zu fällen und neu/e zu besetzen. => Open Space.
13:00 Uhr: Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Asyl- und Migrationspolitik in Österreich - im EU Vergleich.
in der Aula am Unicampus, Hof 1
In Österreich steht das Asyl- und Fremdengesetz 2005 vor dem Beschluss (bzw. wird bei der Abhaltung dieser Veranstaltung schon beschlossen sein). Bereits die letzte Novelle des Asylgesetzes, die im Mai 2004 in Kraft trat, veränderte das Asylverfahren grundlegend und ist richtungsweisend für das neue Gesetz. Die im letzten Jahr installierten Erstaufnahmezentren in Österreich bilden das "Sammelbecken" eines kanalisierten Asylverfahrens, dessen Maxime auf Schnelligkeit und nicht auf Qualität beruht. Hingegen bei der Verhängung von Schubhaft, soll die Dauer von max. 6 Monaten in zwei Jahren auf zehn Monaten verlängert werden.
Was das neue Gesetz für AsylwerberInnen und deren UnterstützerInnen im konkreten bedeutet, soll an diesem Nachmittag erläutert werden. Wichtig ist jedoch auch, dieses Asyl- und Fremdengesetz 2005 im Zusammenhang der EU Bestrebungen nach einer europaweiten Verschärfung und Vereinheitlichung der Migrationsbestimmungen zu sehen. Denn dieses vereinte Europa gründet sich auch auf der Abgrenzung nach aussen gegen MigrantInnen aus dem süden und Osten.
weitere Infos zur Asyl- und Fremdenrechtsreform auf no-racism.net und asyl.at.
ab 16:00 Uhr: AG Migration am Wiener Kongress: Nutzt das Offene Mikrophon!
in der Aula am Unicampus, Hof 1
Einladung / Aufruf zum Offenen Mikrophon: Möglichkeit zur Präsentation von Organisationen, Vereinen, Aktionsformen, Videos usw. Wie können wir uns besser vernetzen und austauschen? Reflexion der verschiedenen Workshops, Diskussionen und Aktionen.
Am Samstag, 14. Mai 2005, ab 16:00 Uhr in der Aula am Campus der Universität Wien (Ecke Alserstrasse/Spitalgasse, Hof 1)
Im Rahmen des Wiener Kongresses organisiert die Arbeitsgruppe (AG) Migration mehrere Veranstaltungen. Dabei werden Themen wie die europäische/globale Lagerpolitik, das Fremdenrecht, Schubhaft und Hungersteik, Migrantinnen in prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen usw. thematisiert (siehe Programm). Jedoch ist es uns ebenso wichtig, dass bereits existierenden Gruppen die Möglichkeit erhalten, über ihre Arbeit und Erfahrungen zu sprechen und zu einer offenen Diskussion beitragen.
Deshalb bieten wir am Samstag, den 14. Mai 2005 von 16:00 - 20:00 Uhr allen interessierten Gruppen, Initiativen und AktivistInnen Raum für Austausch und Vernetzung. Ein offenes Mikrophon bietet zunächst die Möglichkeit zur kurzen Selbstpräsentation eurer Gruppe, Initiative, Plattform usw. - eurer Situation, Arbeitsschwerpunkte und Forderungen, aber auch zum Vorführen kurzer Videoclips.
Das offene Mikrophon kann weiters dazu genuzt werden, über die Veranstaltungen im Rahmen der AG Migration (von Aktionen bis Workshops) zu reflektieren und die Ergebnisse aus den einzelnen Workshops zu präsentieren.
Einander Vorstellen, Austauschen, Vernetzen und gemeinsam gegen herrschende Rassismen und Sexismen vorgehen - so könnte eine Kurzformel dieser Veranstaltung lauten.
Neben dem offenen Mikophon und den angekündigten Veranstaltungen am Uni Campus steht ein sogenannter Open Space (Freiraum) für weitere Ideen für spontane Veranstaltungen zur Verfügung. Nutzt das Angebot!
Das komplette Programm zu den Veranstaltungen der AG Migration findet ihr unter:
http://no-racism.net/article/1208
Weitere Informationen zum Wiener Kongress:
http://wienerkongress.info
http://at.indymedia.org
Wir freuen uns über euer kommen!
AG Migration
agmigration (at) no-racism.net
ab 20:00 Uhr: Deserteursberatung - Geburtstagssoli
Es ist wieder einmal soweit - es feiert die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung: den internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung, die SozialMarie und ein bissl auch sich selbst. Daher:
kommt am Sonntag, 15. Mai 2005 ab 20:00 Uhr
ins TÃŒwi, Peter Jordanstrasse 76, 1190 Wien (Bus: 10A, 37A, 40A)
food & cocktails, DJanes
JAM - SESSION: Bring your instruments... and funk the system!!!!!
ab 20:00 Filmprogramm zum Schwerpunkt Migration / Grenzen: Forstfilm u. Kurzdokus
5 euro solibeitrag, free entry for refugees