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Quellenangabe:
Zur Situation im Flüchtlingsheim Gänsbachergasse in Wien (vom 29.10.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2323/, besucht am 27.12.2024

[29. Oct 2007]

Zur Situation im Flüchtlingsheim Gänsbachergasse in Wien

Am Montag, 29. Okt 2007 sollte still und heimlich mit der Räumung eines AsylwerberInnenheims in Wien begonnen werden, doch die zuständigen Organisationen, der Fond Soziales Wien und das Rote Kreuz stehen vor einem organisatorischen Chaos. Aufgrund zahlreicher Berichte und Stellungnahmen war es ihnen nicht möglich, die Aktion wie geplant durchzuführen.
Aktuelle Informationen auf :: at.indymedia.org und :: Radio Orange 94.0 in Wien

Zusammengefasste Informationen bis zum Sonntag, 28. Oct 2007 auf no-racism.net finden sich im Bericht :: AsylwerberInnenheim Gänsbachergasse wird geräumt (28. Oct 2007)

Laut Information der Grünen kam es angesichts der drohenden Umsiedlung zum :: Selbstmordversuch eines Asylwerbers.

Die zwangsweise Übersiedlungsaktion betrifft Menschen, die selbst sagen, dass sie zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in Österreich ein menschliches Zuhause gefunden haben. Einzelne mussten in den vergangenen 3 Jahren bis zu 14 Mal übersiedeln. Viele der BewohnerInnen des vom Roten Kreuz geführten Heimes mit dem Namen "Haus Jupiter" in der Gänsbachergasse in 1030 Wien haben sich in dieser Gegend eingelebt. So besuchen Kinder nahegelegene Schulen und mehrere Erwachsene Deutschkurse in nahe gelegenen Einrichtungen. Mit der erneuten Übersiedlung droht den derzeitigen BewohnerInnen des "Haus Jupiter" ein neuerlicher Anfang im Nichts, die angebotenen Ersatzquartiere entsprechen in keinster Weise den Vorstellungen der Menschen, die dort wohnen sollen. Sie sollen auf engstem Raum zusammengepfercht werden.

Einen Einblick in die Situation der BewohnerInnen des Heimes geben :: 10 Audiointerviews vom 27. Okt 2007

Unterschiedlichen Angaben zufolge wurde die bisherige Leiterin des "Haus Jupiter" in der Gänsbachergasse mittlerweile vom Roten Kreuz :: entlassen. Die Wohlfahrtseinrichtung befürchtet zurecht, dass zu große Aufregung um die Schließung des Heimes zu einem Boykott von Spendengeldern führen könnte. Deshalb soll die Räumung wohl auch rechtzeitig vor den Werbekampagnen in der vorweihnachtlichen Zeit stattfinden.

Die zuständigen Stellen beim Fond Soziales Wien (FSW), der für die Finanzierung sozialer Einrichtung und somit auch den Flüchtlingsbereich zuständig ist, scheinen in keister Weise Verständnis für die Situation der Flüchtlinge zu zeigen. Statt dessen wurde bereits über mehrere rassistische Aussagen berichtet. Weiters wurde den BewohnerInnen des Haus Jupiter im Falle von Protesten mit dem Rauswurf aus der Bundesbetreuung und somit dem Verlust jeglicher Unterstützung gedroht.

Nachdem die bevorstehende Räumung auf Widerstand stoß und auch die Medien zunehmendes Interesse zeigten und beim Flüchtlingsheim auftauchten, wurde mit der polizeilichen Räumung heute Morgen, 29. Oktober 2007, nicht wie angekündigt begonnen...

Aktuelle Informationen auf :: at.indymedia.org und :: Radio Orange 94.0 in Wien