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[ 28. Oct 2007 ]

AsylwerberInnenheim Gänsbachergasse wird geräumt

Protest: Totaler Hungerstreik

Ab Montag, 29. Oktober 2007 soll ein Heim für AsylwerberInnen in der Gänsbachergasse in Wien auf Aufforderung des Fonds Soziales Wien geräumt werden. Die Ankündigung kam kurzfristig und überraschend und bedeutet, dass 130 BewohnerInnen aus ihrer langsam vertraut gewordenen Umgebung gerissen werden sollen. Doch sie protestieren gegen die zwangsweise Umsiedlung, einer ging in unbefristeten Hunger- und Durststreik.

 

Sie sollen auf lediglich 103 freie Plätze in anderen Heimen aufgeteilt werden. Den BetreuerInnen wurde vom Betreiber Rotes Kreuz Redeverbot erteilt, mutmaßlich aus berechtigter Sorge, dass ein Bekanntwerden der Vorgänge zu einem Boykott von Spenden an das Rote Kreuz führen könnte. BewohnerInnen, die sich zu Protest organisierten, wurde laut ORANGE 94.0 angedroht, dass sie bei Widerstand aus der Grundversorgung geschmissen werden, ihnen also Schlafplatz, Geld, Versicherung und somit alle materiellen Existenzgrundlagen gestrichen werden. Bis 9. November 2007 soll die Absiedelung abgeschlossen sein.

Die BewohnerInnen des Heimes sind mit der Räumung des Hauses und dem Umzug nicht einverstanden. Sie haben im Heim in der Gänsbachergasse unter der momentanen Leitung das erste Mal seit sie in Össterreich sind das Gefühl wie menschen behandelt zu werden. Sie befürchten, dass es sich bei der Umsiedlungsaktion nicht um eine Verbesserung sondern um eine Rückführung in frühere unmenschliche Zustände handelt.

Ein verzeifelter Famielienvater ist in einen unbefristeten Hunger- und Durststreik getreten. Eine 7-köpfige Familie soll zukünftig in einem Raum (2x2m) untergebracht werden.

Für ca. 30 Flüchtlinge gibt es auch heute noch keine Idee, wo sie untergebracht werden sollen. Bei anderen Hilfsorganisationen werden bereits Notschlafplätze (Matratzenlager) gesucht.

In 10 Audiointervies erklären BewohnerInnen des Heimes ihre Situation :: FSW-Notquartier in Gänsbachergasse wird geschlossen - Vorgehensweise wird als unmenschlich empfunden.


Weitere Informationen im Bericht :: Der Fond Soziales Wien setzt Flüchlinge und AsylwerberInnen unter Druck vom 27. Okt 2007 und im dazugeörenden :: Kommentar auf :: at.indymedia.org und in den Nachrichtensendungen auf :: Radio ORANGE 94.0.