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Quellenangabe:
Die Grenze ist überall. Schengener Abkommen, Instrumente, Auswirkungen, Widerstand (vom 02.07.2008),
URL: http://no-racism.net/article/2624/, besucht am 24.11.2024

[02. Jul 2008]

Die Grenze ist überall. Schengener Abkommen, Instrumente, Auswirkungen, Widerstand

Ausstellung ab 3. Juli 2008 im Infomaden im EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien, Eröffnung und Führung durch die Ausstellung am Do, 3. Juli, im Juli, August und September jeden Do 16.00 - 20.00. Im Oktober 2008 Do-Sa von 16.00 - 20.00. Infoveranstaltung :: Keine Grenzen! am Do, 16. Oct 2008. Fotos in der :: Bildergalerie.

Achtung Staatsgrenze! Kontrolle überall... So könnte die Überwachung durch das Schengener Abkommen und andere Vorschriften innerhalb der EU und an deren Außengrenzen beschrieben werden. Die Auswirkungen der Militarisierung der Außengrenzen sind zahlreiche Tote jährlich. Dass es sich dabei lediglich um Auswirkungen des Schengener Abkommens handelt wird meist verschwiegen, als Rechtfertigung für die Ausgrenzungspolitik dienen vorwiegend rassistische Argumente.

Die angeblich offenen Grenzen - in Österreich insbesondere seit der Schengenerweiterung am 21. Dezember 2007 - bedeuten nicht, dass sich alle in diesem Raum frei bewegen können. Viele Menschen werden systematisch ausgegrenzt und verfolgt. Maßnahmen wie Routine- und Schwerpunktkontrollen im Inneren des Schengenraums, Schubhaft und Abschiebungen dienen dazu, Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere zu kriminalisieren. Doch letztendlich sind alle von der Verlagerung der Grenzen ins Innere betroffen. Die Behörden richten ihre Aktionen aber verstärkt gegen Gruppen von Menschen, die aufgrund ihres Aussehens, der Kleidung oder bestimmter Merkmale definiert werden. Somit definieren rassistische Zuschreibungen gleichzeitig Ziele von Amtshandlungen.

Die Ausstellung wurde in mehreren Workshops seit Dezember 2007 erarbeitet und präsentiert in der derzeitigen Form ein Zwischenergebnis der Auseinandersetzung - und Teile des Widerstandes. Sie gibt einen Einblick in den inhaltlichen und technischen Aufbau der Festung Europa und die zunehmende Sammlung und Speicherung von Daten. Weiters wird der vielfältige Widerstand gegen Kontrollen und Überwachung, gegen Grenzen und Grenzregime thematisiert.

Die Eröffnung findet am Do, 3. Juli 2008 um 17.00 Im EKH statt. Dabei gibt es im Rahmen einer Führung durch die Ausstellung - auf deutsch und englisch - die Möglichkeit, mehr über die Hintergründe zu erfahren und Fragen zu stellen.

Zu sehen ist die Ausstellung ist im Rahmen des EKH Haus & Hoffestes in der Wielandgasse 2-4 bis Sonntag, 6. Juli 2008 und im Juli und August jeweils während der Öffnungszeiten des Infomaden und der Hofbar während Juli/August am Donnerstag von 17:00 bis 20:00 Uhr.


Ausstellung im Infomaden im EKH
Wielandgasse 2-4, 1100 Wien


Eröffnung Do, 3. Juli 2008, ab 17:00
mit Führungen (auf englisch und deutsch)

Öffnungszeiten:
Do, 3. Juli - So, 6. Juli 2008

danach im Juli, August und September 2008
jeden Donnerstag 16.00-20.00 Uhr

im Oktober 2008
Donnerstag - Samstag von 16.00 - 20.00

Veranstaltungen:

Führung am Do, 24. Jul 2008, 19.00 Uhr
Weitere Führungen auf Anfrage

Infoveranstaltung und Führung am Mi, 24. September 2008
Ab 17.00 Uhr Führungen durch die Ausstellung
Ab 20.00 Uhr Information und Diskussion im Rahmen des
Politdiskubeisl im EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien

Do, 16. Oct 2008: Keine Grenzen!
Ab 20.00 Dokumentation "Ertrunken vor meinen Augen" (45min mit türkischen Untertiteln), anschl. Informationen + Diskussion über :: Widerstand und Grenzcamps im Politdiskubeisl im EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien

Infoabend zur Situation von Flüchtlingen in der Ägäis und Praktiken der griechischen und türkischen Küstenwache. In dem Film wird die Fluchtgeschichte von Ualid aus Somalia nachbereist und erzählt, bei der sechs Menschen ertranken.
Die Küstenwache zieht auch Flüchtlingsboote von der griechischen Küste in offene Gewässer zurück, "Sichere Rückführung" nennen sie das. Damit ist der Auftrag zur Grenzsicherung erfüllt. Doch nicht alle erreichen das Ufer wieder. Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber allein dieses Jahr sollen es mehr als fünfhundert Ertrunkene sein, die an die Urlaubstrände gespült wurden.
Anschließend Infos von den :: diesjährigen Grenzcamps an der Ägäis (Patras/Griechenland, Dikili/Türkei) und offene Diskussion.


Links:
http://med-user.net/ekh
http://infomaden.blogsport.de
http://med-user.net/infomaden