Quellenangabe:
Abschiebung statt Ferien? Freund_innen schützen sagt nein! (vom 01.07.2010),
URL: http://no-racism.net/article/3420/,
besucht am 31.10.2024
[01. Jul 2010]
Dieser Tage werden an den Schulen wieder Zeugnisse verteilt. Hunderte Kinder und Jugendliche erwartet am Flughafen allerdings nicht der Flieger in die wohlverdienten Ferien, sondern die Abschiebung.
Der Verein "Freund_innen schützen" versammelte am 30. Juni 2010 bei einer Pressekonferenz 20 akut von der Abschiebung bedrohte Familien hinter dem Podium. Der Verein wurde im niederösterreichischen Muthmannsdorf gegründet, nachdem eine dort lebende Familie abgeschoben worden war. Ihre Nachbar_innen und Freund_innen versuchten alles, um dies zu verhindern. Vergeblich. Um anderen Familien dasselbe Schicksal zu ersparen, starteten sie eine Petition, die auf freundeschuetzen.at unterstützt werden kann. Die Abschiebemaschinerie läuft allerdings gnadenlos weiter.
Die Rechtsberaterin Karin Klaric erklärte die Hintergründe der Kampagne und stellte einige der betroffenen Familien vor. Nachzuhören im Sendungsarchiv bei Radio Orange 94.0:
:: Ausschnitt einer Pressekonferenz von freundeschuetzen.at am 30. Juni 2010
:: Die gesamte Pressekonferenz im O-Ton
:: ZIP-FM-Lokalausgabe Wien - 30. Juni 2010
Die Initiative "Freund_innen schützen" enstand aus der Initiative Fußball verbindet, die gegründet wurde, als eine Familie im Februar 2010 einen negativen Asylentscheid bekam und weniger Tage darauf abgeschoben wurde. Einer der Söhne, der als talentierter Fußballer gilt, spielte als örtlichen Fußballverein. Der Verein und viele Freund_innen und Bekannte waren gegen diese rassistischen Maßnahmen und stellten klar: Wir wollen keine Abschiebung! Nach der Abschiebung gaben sie nicht auf und versuchen seither die Behörden zu bewegen, dass die Familie wieder offiziell in Österreich einreisen darf. (Siehe dazu den kritischen Bericht :: Fußball verbindet, aber einer musste gehen! Doch: Wir wollen keine Abschiebung!).
Im Laufe der Zeit meldeten sich immer mehr Menschen bei der Initiative, die sich unbenannte und nun die Medienaufmerksamkeit rund um die drohende Abschiebung der Familie von Arigona Z. nutzte, um mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit zu gehen. Auf :: freundeschuetzen.at kann eine Petition zur Unterstützung der von Abschiebung bedrohten Menschen unterzeichnet werden. Wir dokumentieren hier einen Auszug aus der Homepage über die Entstehung und Beweggründe der Initiative:
Unter dem Motto "Fussball verbindet" wurde eine Initiative gegründet, um ein klares NEIN zur unmenschlichen Praxis und Handhabung gegenüber Menschen und Kindern im Asylprozess zu manifestieren.
Über 12.000 Menschen haben dieses "Nein!" bis heute mit Ihrer Unterschrift unterstützt.
Wir InitiatorInnen und die Familie selbst sind überwältigt.
Gleichzeitig haben uns in den vergangenen Wochen viele Solidaritätsbekundungen, aber auch verzweifelte Hilferufe aus ganz Österreich erreicht.
Im ganzen Land gibt es zur Zeit Menschen, die sich fürchten, mitten in der Nacht aus ihrem Heim gerissen und abgeschoben zu werden - darunter sehr viele mit Kindern, die bereits bei uns geboren wurden und/oder bestens integriert sind.
Die Gesetze schützen nicht die Betroffenen, sondern die unmenschliche Praxis und den unmenschlichen Umgang mit diesen Menschen, die für viele zu Freunden geworden sind.
Rechtlich sind die Chancen nahezu aussichtslos.
Aber damit Bernards Schicksal sich nicht unzählige Male wiederholt, bitten wir Sie von Herzen, uns JETZT WEITER zu unterstützen! Aufgrund des großen Feedbacks konnten wir uns einen Überblick über die Situation im Land machen und haben unsere Initiative ganz bewusst unter das Motto "FREUNDE SCHÜTZEN" gestellt.
Wir, die helfen, wollen "zusammenrücken", und die, die unsere Hilfe brauchen, sind uns NICHT einfach nur FREMD.
"FREUNDE SCHÜTZEN"
Quellen :: nochrichten.net und :: freundeschuetzen.at.