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[ 13. Mar 2010 ]

Fußball verbindet, aber einer musste gehen! Doch: Wir wollen keine Abschiebung!

Wir wollen keine Abschiebung

Am 21.2.2010 wurde eine Familie in den Kosovo abgeschoben. Ein Sohn galt als Nachwuchsfußballtalent. Einige seiner Mitspieler_innen, Trainer, Freund_innen und Lehrer_innen haben eine Petition gestartet, in der sie ein humanitäres Bleiberecht für die abgeschobene Familie fordern. Sie wollen Unterstützung, "damit diese Praxis ein Ende findet."

 

Auf diese Kampagne bin ich über eine Aussendung gestoßen. In dem Mail stand: "Obwohl auf der Seite auch bedenkliche Sätze stehen - wie "Integration heißt... Freunde gewinnen. Wer das geschafft hat, soll bleiben können." (Wer keine Freunde hat soll abgeschoben werden?) - leite ich den folgenden Link zur Unterstützung der Aktion an das Innenministerium gerne weiter. Auf der Homepage können auch Unterschriftenlisten an das Innenministerium zum Ausdrucken runtergeladen werden. Es geht um die Abschiebung eines Buben, dessen Freunde aus seiner Fußballmannschaft ihn zurückholen möchten, mit Unterstützung eines prominenten Fußballers"

Die Petition wurde schon von mehr als 2.000 Leuten unterschrieben. Darin steht u.a.:

Nach jahrelangem Aufenthalt in Österreich wurde Bernard, seine Geschwister und Eltern, zusammen eine fünfköpfige Familie, von den Behörden in nur 5 Tagen aus ihrem und unserem Leben gerissen.

Mittwoch 17.2.2010: negative Asylentscheidung und mit der Polizei innerhalb von wenigen Stunden wurde die Familie aus der Wohnung in einen anderen Ort, in eine Pension, gebracht.
Samstag 20.2.2010: Festnahme und Überstellung in das Schubhaftgebäude Wien
Sonntag 21.2.2010: Abflug in den Kosovo


In der Petition wird Bleiberecht gefordert: "menschliches Handeln und Vollziehung eines humanitären Aufenthaltes!"

Den oben angesprochenen bedenklichen Teil hab ich hier weggelassen. Schließe mich der Kritik an und füge hinzu, dass die Argumentation in vielen Bleiberechtskampagnen problematisch ist, weil rassistische Stereotypisierungen nicht hinterfragt und somit verstärkt werden.

"Fussball verbindet" beschreibt sich selbst als "eine unparteiische, private Initiative, die für eine menschlichere Praxis bei bereits integrierten Menschen eintritt." Hier stellt sich die Frage, wer es sich herausnimmt darüber zu entscheiden, ob ein Mensch "integriert" ist oder nicht. Dieses sich herausnehmen ist Teil einer hierarchischen Gesellschaftsordnung, die durch Grenzen und Instrumente zu ihrer Aufrechterhaltung gefestigt wird. Dieses sich herausnehmen kann aber auch als widersprechen verstanden werden gegen eine Praxis, Menschen früh morgens aus dem Bett zu zerren, sie ins Gefängnis zu stecken und kurz darauf irgendwo hin abzuschieben.

Eine Abschiebung zu verhindern bedeutet:
nicht zustimmen und der Mauer einen kleinen Riss zufügen.
Es ist wichtig, jede einzelne Abschiebung zu verhindern.

Weitere Informationen auf: http://www.fussballverbindet.org

Artikel übernommen von :: at.indymedia.org, 13. Mar 2010