Quellenangabe:
Das No Border Camp in Brüssel: Wer sind wir und was wollen wir? (vom 25.08.2010),
URL: http://no-racism.net/article/3472/,
besucht am 24.11.2024
[25. Aug 2010]
Das No Border Camp in Brüssel: Wer sind wir und was wollen wir?
Der folgende Text gibt Einblick in die Arbeitsweise und die Forderungen des No Border Camps in Brüssel vom 25. Sep bis 03. Oktober 2010.
Das No Border Camp in Brüssel ist Teil vom internationalen No Border Netzwerk, welches eine loses Kollektiv bestehend aus autonomen Organisationen, Gruppen und Individuen ist, die sich vor allem für die Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit aller Menschen einsetzen. Infolgedessen werden zahlreiche Demonstrationen, Kampagnen und auch Protest Camps gestartet.
Das NO BORDER CAMP in BRÜSSEL steht in der Tradition der No Border Camps, die seit den 90er Jahren in der ganzen Welt organisiert werden (siehe dazu :: noborder action auf no-racism.net). Es sollte vor allem ein Ort sein, der es ermöglicht, AktivistInnen aller Länder zu vereinen, um am gemeinsamem Kampf gegen das Systems der Grenzen teilzunehmen.
Basisprinzipien:
- Kein Mensch ist illegal!
- Weder Grenzen noch Nationen
- Gleiche Rechte für alle
- Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit
Ziele des Camps:
- Anklage der derzeitigen europäischen Migrationspolitik
- Sichtbarmachung der kapitalistischen Strukturen die sich hinter dieser Politik befinden und Zuordnung anderer Formen der Segregation (Imperialismus, Gentrifikation)
- Blockade des Abschiebesystems in Belgien
- Schaffung eines Raumes, um die Probleme und Kämpfe von MigrantInnen aufzuzeigen
- Weiterentwicklung und Stärkung des (europäischen) Netzwerks, dass gegen die "Festung Europa" kämpft
Forderungen:
- Gegen die Kontrolle, Kriminalisierung und Inhaftierung von MigrantInnen und diejenigen die Genanntes unterstützen
- Gegen Rassismus
- Gegen die Militarisierung der Grenzen und Repression
- Gegen die Ausbeutung von MigrantInnen
- Gegen autoritäre und kapitalistische Systeme, welche Flucht, Krieg und Elend verursachen
Wie in Calais oder auf Lesbos im Jahr 2009, wird es darum gehen, einen provisorischen autonomen Raum zu schaffen: einen Ort zum Austauschen von Erfahrungen, Fähigkeiten, Informationen und Analysen...; einen Ort zum leben, diskutieren und reflektieren; eine Basis für Aktionen zu Grenzen, Migration und dem Recht, sich frei zu bewegen und zu leben, wo Mensch will.
Infolgedessen sind einige Regeln für Aktionen rund um das Camp und das Camp im Allgemeinen zu beachten:
Prinzipien für Aktionen:
- Alle Aktionen sind selbst organisiert
- TeilnehmerInnen sind verpflichtet, die Vielfalt von Aktionsformen zu respektieren
- TeilnehmerInnen sind verpflichtet, sich mit von Repression betroffenen Personen solidarisch zu zeigen
Campregeln:
- Da es sich um ein autonomes, selbst organisiertes Camp handelt, benötigt es einen respekt- und verantwortungsvollen Umgang gegenüber allen TeilnehmerInnen. Das is dein Camp! Wir ermutigen zu autonomen Aktionen wie auch Verantwortung!
- Sexismus, Rassismus und Gewalttaten haben am Camp keinen Platz!
- Hunde sollten zuhause gelassen werden.
- Fotografieren und Filmen ist am gesamten Gelände verboten! Es wird jedoch einen eingeschränkten Zeitraum (wird noch ermittelt) für JournalistInnen geben um dies zu tun. Dieser wird im Vorhinein allen TeilnehmerInnen des Camps bekannt gegeben.
- Um auch die Ökologische Seite nicht zu vernachlässigen, bitten wir jede/n Teilnehmer/in, Abfälle zu recyclen und keine schädlichen Produkte zum Camp mitzubringen.
- Kommerziellen Tätigkeiten sind verboten.
- Es wird ein Team zum Schutz das Camp organisiert. Jede/r ist eingeladen, daran teilzunehmen.
Die Arbeitsweise während des Camps:
- Alle TeilnehmerInnen sind eingeladen, an der morgendlichen Generalversammlung um 10 Uhr teilzunehmen. Es werden Handzeichen zur Koordination verwendet und die Diskussion findet in Englisch und Französisch statt. Weitere Übersetzungen sollten autonom organisiert werden. Entscheidungen werden per allgemeinem Konsens getroffen.
- Verschiedene Gruppe werden gebildet (oder weitergeführt), um den reibungslosen Ablauf des Camps sicherzustellen. Jede/r ist eingeladen, sich in diesen Arbeitsgruppen (z.b. Logistik, Erste Hilfe, ...) zu engagieren. Während den täglichen Generalversammlungen halten diese Gruppe ein kurzes Briefing über deren Arbeitsprozess und -stand.
- Um auch weniger erfahrenen AktivistInnen die Koordination der Generalversammlung zu erleichtern (Handzeichen, Flow Charts, Agenda), wird vorher täglich ein Workshop "Gruppenkommunikation und schnelle Entscheidungsfindung im Konsens" angeboten.
Interessiert?
Die Termine der aktuellsten :: Info- und Mobilisierungsabende, eine :: Auflistung der Arbeitsgruppen und :: Kontaktmöglichkeiten findest du auf http://www.noborderbxl.eu.org
Quelle :: noborderbxl.eu.org, 24. Aug 2010.