Vorverfahren
gegen AktivistInnen vertagt
Das Vorverfahren
vom 19. März gegen die AktivistInnen des "collectif contre les
expulsions" (Kollektiv gegen Abschiebungen) ist auf den 28. Mai verschoben
worden. Grund: Die Anwälte der Verteidigung hatten gefordert, dass
die fast zur Gaenze in niederlaendisch gehaltenen Anklagedossiers vollstaendig
uebersetzt werden, was bisher nicht passiert ist. Die Verteidigung hat
ausserdem gefordert, dass das Verdachtsmoment der "aide à
l'evasion de détenus" (Fluchthilfe) juristisch argumentiert
wird und dass der Prozess aufgrund von mangelnden Beweisen niedergeschlagen
wird. Antwort: 28. Mai.
Aktion anlässlich des Vorverfahrens gegen die Exekutive
Tags davor,
hatten bei der Aktion anlaesslich des Vorverfahrens wegen der tödlichen
Abschiebung von Semira Adamu mehr als 100 DemonstrantInnen vor dem Justizpalast
versammelt. Das wichtigste Motto bei der Veranstaltung lautete: "Faites
du bruit" - Lärm machen!
Die Kundgebung
verlief durchaus erfolgreich, wenn auch nicht ohne Zwischenfälle.
Die Präsenz einiger Kissen in Händen von DemonstrantInnen, von
denen einige schliesslich doch noch an Köpfen landeten, machte die
Exekutive sichtlich nervös (Semira Adamu war mithilfe eines Kissens
erstickt worden). Während dieser Vorfälle wurde plötzlich
ein der Exekutive bekannter Aktivist (Pascal Marchand vom ccle) aus der
Demo herausgerissen und in Räumlichkeiten des Justizpalastes (!)
von einigen "robocops" verprügelt. Er wurde anschliessend
ins Krankenhaus eingeliefert, gröbere Verletzungen wurden keine festgestellt.
Pascal war nach einer Kundgebung im Oktober 1999 (gegen eine kollektive
Abschiebung von Roma) wegen einer Auseinandersetzung mit einem fotografierenden
Zivilpolizisten in einem Schnellverfahren u. a. wegen "versuchten
Diebstahls" und Körperverletzung verurteilt worden und Anfang
Februar 2001 zehn Tage in Haft gewesen, wo er misshandelt wurde und einen
Hungerstreik begann. Aufgrund der darauffolgenden grossen Solidaritätswelle
fand schlussendlich kein weiterer Prozess gegen Pascal statt.
Prozess
gegen die Exekutive ?
Wie erwartet
hat die Staatsanwaltschaft am 18. März eine Urteilsaussetzung fuer
die (Gendarmerie-) Offiziere gefordert, die "kleinen Angstellten"
sollten dem Tribunal ueberlassen werden. Schlussendlich wurden am Montag
vier der Beamten (darunter die Offiziere) "freigesprochen",
über die drei übrigen soll am 26. April entschieden werden.
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