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anti-WEF: Kein Friede mit Österreich! |
...Ökologische
Linke (ÖKOLI) Schottengasse 3a/1/4/59 A-1010 Wien e-milio: oekoli_wien@gmx.net http://www.oekoli.cjb.net Termine und Informationen zu den Protesten gegen das WEF .... |
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Ökoli |
25.05.2001
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Es gibt keine Normalisierung! Von 1.-3. Juli 2001 findet in Salzburg das European Economic Forum statt, ein internationales Treffen der wirtschaftlichen Elite, wo auch diverse PolitikerInnen Österreich beehren werden, und damit Österreich ein Stückchen der von der Regierung so ersehnten "Normalität" zurückgeben werden. Verschiedene Gruppen aus dem In- und Ausland haben die Mobilisierung bereits aufgenommen, mit einem knalligen Eventspektakel a la Seattle oder Prag rechnen nun auch schon die Stapo, Salzburger Nachrichten, Krone und Kurier. 55 Jahre nach Auschwitz und Mauthausen meinte Österreich endlich einen Schlussstrich ziehen zu können und das sogenannte dritte Lager wieder in Regierungsverantwortung nehmen zu müssen. Ein Aufschrei ging im letzten Februar durch die Welt. Umgehend und erstmalig in ihrer ganzen Geschichte installierte die EU sogenannte Sanktionen gegen Österreich, einen der beiden Nachfolgestaaten von NS-Deutschland. Diese Herabstufung der diplomatischen Kontakte auf technisches Niveau verfehlte jedoch ihr Ziel. Statt die ÖsterreicherInnen zum Nach- oder gar Umdenken zu bringen, rückten sie zusammen. Sie antworteten mit einer hiesigen Spezialität namens Schulterschluss und Volksgemeinschaft. Während sich die einen, "in tiefster Sorge um Österreich" zu Tausenden in der Wiener Innenstadt zusammenrotteten, um aufmüpfige Linke von der Strasse zu verdrängen und für Österreichs Image im Ausland die Antifaschisten zu mimen, übernahmen die anderen in aller Ruhe die Redaktionsstuben und Gerichtssäle, die Ministerien; die Polizeiwachen brauchten sie nicht mehr zu übernehmen. Vereint wurden diese beiden patriotischen Arme durch die Ablehnung dieser Sanktionen, und dem Unverständnis gegenüber der ganzen Welt, dem "Ausland" wie es hierzulande so schön heißt. Nach dem Besuch der Weisen fiel ein dumpfer Nebel des Vergessens über diesen kleinen, braunen Exzem. Niemand wollte mehr anstreifen an dieser widerwärtigen Melange aus dreckiger, brauner Sauberkeit, selbstzüchtigender, speichelleckender Ordnung und dumpfen, sadistischem Menschenhass. "Warum ist es in Österreich so warm? - Weil es so gut isoliert ist.", merkte die Berliner Programmzeitung Zitty spöttisch an. Waren wurden boykottiert, Botschaften beanschlagt, Tourismus unmoralisch, Konzerte abgesagt und Kongresse verlegt. Doch nun steht ein internationales Großereignis am Programm. Über 1100 Politiker und Manager (die geschlechtsneutrale Schreibweise wäre hier beschönigend) beamen sich nach Salzburg, ins Herz der braunen Bestie. Susi und Strolchi lechzen bereits nach dieser einmaligen Möglichkeit endlich wieder ins internationale Rampenlicht zu treten. Österreich ist wieder wer, akzeptiert, geachtet und, ja: geliebt, werden uns die Mediaprints und die Bierzeltlemuren ins Hirn hämmern. Ein großer Erfolg für Land und Leute, für die Wirtschaft, den Tourismus usw.... Aber um die absolute Identifikation mit dem metaphysischen Überwesen Österreich zu ermöglichen braucht das österreichische Subjekt wie der Stier seine Hörner: ABGRENZUNG. Hetze! Die "Anderen" werden in diesem Zusammenhang die Linken, Anarchisten und Arbeitsscheuen, deutsche Chaoten, Terroristen usw. sein, und deren patriotische Ausmerzung wird sich in den Fausthieben und Schlägen der feisten PolizistInnen materialisieren. Die linken Aktionen werden in dieses Konzept gepresst, vollkommen egal wie sie in Wirklichkeit aussehen. Peter Grolig, der Linkenfresser vom Kurier, wärmt sich in gieriger Vorfreude auf den kommenden patriotischen Taumel schon auf: "Gegen das, was die aufzuführen im Stande sind, war selbst der wildeste Opernball ein gemütlicher Abendspaziergang!" (Kurier, 6.5.01) Wie können wir diesem programmierten Platz in der patriotischen Inszenierung entkommen? Zuallererst indem wir dieses hermetisch abgedichtete, seit zwei Generationen durch das Schweigen über Auschwitz zusammengeschweißte, eisern antisemitische und rassistische Kollektiv und deren faschistische Einheitsmedienlandschaft nicht mehr als Ansprechpartnerinnen sehen. Kein Friede mit Österreich! |
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